Positives Geschäftsjahr für die Lebens- und Krankenversicherer

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Für die Neuauflage der Branchenmonitore wurden die Jahresabschlüsse der 50 größten Lebens- und der 25 größten Krankenversicherer für den Zeitraum 2016 bis 2021 ausgewertet: Die systematische und detaillierte Zusammenstellung sowie die Analyse der Jahresabschlusskennzahlen zeigen aktuelle Entwicklungen der beiden Sparten.

Die jährlichen Marktstudien der V.E.R.S. Leipzig GmbH geben umfangreich Aufschluss zu der Geschäftsentwicklung der privaten Lebens- und Krankenversicherer. Neben den bestehenden Herausforderungen, wie Niedrigzins, demografischer Wandel und Regulatorik, wirkte sich im Jahr 2021 auch die anhaltende Corona-Pandemie auf die Bilanzen der Versicherer aus.

Die deutschen Lebensversicherer entwickeln sich solide

Die 50 größten Lebensversicherer können auf ein gutes Geschäftsjahr 2021 zurückblicken. Insbesondere das Neugeschäft entwickelte sich positiv: So erhöhte sich die Beitragssumme des Neugeschäfts – nach Rückgang im Vorjahr – um 7,5 Prozent auf 3.577,76 Mio. Euro.

Hervorzuheben sind zudem die erneut niedrigen Stornoquoten der Versicherer. Die gebuchten Bruttobeiträge im Gesamtgeschäft beliefen sich 2021 auf durchschnittlich 1.892,21 Mio. Euro. Damit erhöhten sich die Prämien im Vergleich zum Vorjahr nur marginal (2020: 1891,62 Mio. Euro).

Nach einem stetigen Zuwachs der Aufwendungen für Versicherungsleistungen in den Jahren 2019 und 2020 verminderten sich die Aufwendungen im Geschäftsjahr 2021 von 2.139,22 Mio. Euro auf 2.084,25 Mio. Euro. Dies entspricht einem Rückgang von 2,6 Prozent. Entsprechend verbesserte sich auch die Versicherungsleistungsquote – unter Berücksichtigung der leicht positiven Entwicklung bei den verdienten Bruttoprämien – von 112,09 Prozent auf 111,07 Prozent.

Positives Geschäftsjahr 2021 für die privaten Krankenversicherer

Mit durchschnittlich 264,94 Mio. Euro fiel das versicherungstechnische Ergebnis der untersuchten Krankenversicherer im Jahr 2021 deutlich höher als im Vorjahr (215,59 Mio. Euro) aus. Über den gesamten Betrachtungszeitraum (2016 bis 2021) war 2021 damit das Jahr mit dem bisher besten Ergebnis. Der Anstieg von rund 23 Prozent schlug sich entsprechend auch in der Ergebnisquote nieder. Ausgehend von 14,36 Prozent im Jahr 2020 stieg diese im Durchschnitt um 1,04 Prozentpunkte auf nun 15,40 Prozent zum Ende des Geschäftsjahres 2021.

Jedoch stiegen auch die Aufwendungen für abgewickelte Versicherungsfälle gegenüber dem Vorjahr leicht an: Lagen die Leistungszahlungen 2020 durchschnittlich noch bei 1.307,09 Mio. Euro, betrugen diese im Geschäftsjahr 2021 nunmehr 1.345,36 Mio. Euro. Das entspricht einer Zuwachsrate von rund 3 Prozent. Die negative Entwicklung auf der Aufwandsseite konnte jedoch durch den erfreulichen Zuwachs der Bruttoprämien abgefedert und die Schadenquote somit gesenkt werden: Mit 74,71 Prozent verbesserte diese sich um 1,3 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr (76,01 Prozent).