AfW gegen EU-Pläne für ein Provisionsverbot

Es gibt intensive Überlegungen in der EU-Kommission, im Parlament und auch unter anderem bei europäischen Aufsichtsbehörden wie der ESMA, im Rahmen der sogenannten Retail-Investment-Strategie ein Provisionsverbot – in welcher Ausgestaltung und für wen auch immer – einzuführen. In der deutschen Politik gibt es eine starke Unterstützung für ein Beibehalten der Provisionsberatung.

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Es geht in Brüssel aktuell um ein Provisionsverbot bei Kapitalanlageprodukten, was nicht ausschließt, dass letztlich auch Versicherungsanlageprodukte davon umfasst sein könnten. Dann ist auch der Schritt hin zu einem Provisionsverbot bei allen Versicherungsprodukten nicht weit. Die überzeugenden Argumente für ein Beibehalten auch des Provisionssystems liegen auf der Hand.

„Binnen kürzester Zeit würden gerade die auf eine Beratung angewiesenen Kleinanleger keine persönliche Beratung mehr erhalten, wie unter anderem das Beispiel Großbritannien drastisch zeigt", so Norman Wirth, Geschäftsführender Vorstand des AfW. Die vorhandene, aber keine breite Akzeptanz findende Honorarberatung werde das nicht auffangen können.

Selbsternannte Experten ohne Qualifikation im Internet oder den Verbraucherzentralen würden so noch mehr Zulauf erhalten. Aber qualifizierte Beratung zu nachhaltigen Finanz- und Versicherungsprodukten aus der ganzen Breite des Marktes, die die Wünsche und insbesondere Bedürfnisse der Kunden abbilden, gebe es nicht zum Nulltarif, konstatiert Wirth.

„Auch der soziale Auftrag an die Finanz- und Versicherungsbranche – Risikoabsicherung, Altersvorsorge – würde nicht mehr erfüllt werden können. Das ein Provisionsverbot zu erheblichen Verwerfungen am Markt, dem Verlust einer Vielzahl von Arbeitsplätzen und der Vernichtung von Existenzen von vielen Gewerbetreibenden und ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern führen würde, ist absehbar", warnt der AfW-Vorstand.

Der AfW wird – mit guten Partnern in Deutschland und auf der europäischen Ebene, unter anderem auch über den Europäischen Dachverband der Finanzberater und Finanzintermediäre FECIF – die Argumente verstärkt nach Brüssel tragen und alles dafür tun, dass die Pläne von EU-Kommissarin McGuinness nicht realisiert werden.

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