Private Versicherer spielen auf Zeit bei Corona-Infektionen und prüfen Aufnahmeanträge von Covid-19-erkrankten Neukunden strenger

Wer nach durchgemachter Corona-Infektion eine private Kranken-, Berufsunfähigkeits- oder Lebensversicherung abschließen will, muss mit langwierigeren Aufnahmeprozessen rechnen. Wie eine Umfrage von CAPITAL (Ausgabe 06/2022, EVT 19.05.) unter fünf großen Versicherungsunternehmen zeigt, prüfen die Firmen Anträge von bereits an Corona erkrankten Neukunden sehr genau. Teilweise werden Zuschläge fällig und Anträge ausgesetzt. Bei der Risikoprüfung für eine Krankenversicherung etwa behandelt die Debeka, Deutschlands größter privater Krankenversicherer, Corona nach eigenen Angaben zwar "wie jede andere Erkrankung auch". Wer wegen des Virus nicht zum Arzt musste, wird in der Regel problemlos aufgenommen. Allerdings stelle man bei mäßigen oder schweren Verläufen sowie bei Long-Covid die Anträge potenzieller Neukunden "bis zur vollständigen Genesung zurück". Dann prüfen wir individuell, nach welchem Zeitraum nach der Genesung eine Aufnahme möglich ist", heißt es von der Debeka. Ähnlich verfahren die Versicherer R+V und Signal Iduna. Wer unter Long-Covid leidet, muss mit einem Risikozuschlag rechnen. Dessen Höhe hänge von der durch Corona "ausgelösten Erkrankung ab, wie zum Beispiel einer Schädigung der Lunge", so die Signal Iduna. Auch für die Aufnahme in die Berufsunfähigkeits- oder Lebensversicherung ist ein folgenloser Krankheitsverlauf entscheidend. Die Axa etwa nimmt nur vollständig Genesene "in der Regel zu den üblichen Konditionen" auf. Wer dagegen Folgesymptome bei der Gesundheitsprüfung angibt, muss damit rechnen, dass die Unternehmen den Antrag kritisch durchleuchten. Die Allianz rät deshalb, "die fortschreitende Heilung abzuwarten. Für die Tarif- und Preispolitik der Versicherer spielt Corona derzeit noch keine Rolle. Tarife nach Impfstatus zu unterscheiden oder die Prämien kommendes Jahr signifikant zu erhöhen, plant derzeit keines der von CAPITAL befragten Unternehmen. R+V-Chef Norbert Rollinger hatte die Debatte im Herbst ins Rollen gebracht, rudert inzwischen aber zurück. Ob sich die Pandemie "je in irgendeiner Weise auf Tarife und Prämien auswirken wird, ist derzeit noch völlig offen", so Rollinger. Schon jetzt spüren Krankenversicherungen jedoch hohe Mehrkosten: Die Debeka zahlte bisher 81 Mio. Euro für coronaerkrankte Mitglieder, die Signal Iduna 25 Mio. Euro. Ein Beitrag im Original von: Capital, G+J Wirtschaftsmedien über news aktuell.

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