Die Welt verändert sich und damit entstehen gleichzeitig zuvor nicht dagewesene Versicherungsrisiken. Besonders im IT-Bereich waren Ausfallschäden zum Beispiel durch einen Cloud-Ausfall bisher kaum versicherbar. Heute brauchen neue Technologien neue Versicherungsmodelle – hier kommt der parametrische Ansatz in Frage.
Langes Warten auf Erstattungen passt nicht zur heutigen schnellen Geschäftswelt – und kann unter Umständen das ganze Unternehmen in Bedrängnis bringen. Bei herkömmlichen Versicherungsmodellen ist aber genau dies der Fall: Die Schadensfeststellung zieht sich und bis das Geld da ist, können Monate vergehen.
Bei einer Betriebsunterbrechung aufgrund eines Cyber-Angriffs beispielsweise beginnt die komplizierte und detaillierte forensische Untersuchung mit einem Team von IT-Experten, Anwälten und Versicherungsexperten, die den Schaden bewerten und den Wert des Schadens bestimmen. Langwierige Verhandlungen über die auszuzahlende Versicherungssumme verlangsamen den Prozess weiter.
Bei einer parametrischen Versicherung hingegen fließt das Geld aufgrund der zuvor festgelegten Schadenssumme und vereinbarter transparenter Kriterien zur Auszahlung bei Eintritt des Ereignisses schnell und unkompliziert. Bisher diente dieses besondere Versicherungsmodell hauptsächlich als Schutz vor naturbedingten Risiken, wie Überschwemmungen oder Erdbeben und wurde auf dem Kapitalmarkt zur Bündelung von Risiken eingesetzt. Warum?
Für diese Art der Versicherung ist ein bestimmter Parameter, wie zum Beispiel die Niederschlagsmenge, die Stärke eines Erdbebens oder auch die zeitliche Verspätung eines Flugs ausschlaggebend – und durch den tatsächlichen Eintritt des Ereignisses kommt es automatisch und völlig unkompliziert zur Auszahlung der vorher vereinbarten Summe. Dies verschlankt den gesamten Versicherungsprozess und bietet damit eine smarte Ergänzung zum bereits bestehenden Versicherungsportfolio der Anbieter.
Nun kann dieser Ansatz endlich auch auf neue Versicherungsrisiken im Rahmen der Digitalisierung angewandt werden. Das Düsseldorfer Unternehmen Parametrix hat es sich zur Aufgabe gemacht, zum Beispiel Cloud-bedingte Umsatzausfälle und weitere entstandene Kosten unkompliziert zu versichern.
Dank spezieller Parameter wird die Schadenssumme zuvor anhand des Kundenbedarfs festgelegt und schließlich gemessen an der Ausfallzeit des versicherten Services ausgezahlt – ohne Nachweise für die Schadenursache oder -höhe. Möglich macht das ein 24/7-Monitoring der Cloud, durch das die Versicherer die Dauer des Ausfalls quasi live mitverfolgen. Diese Lösung und Herangehensweise schützt Unternehmen, hilft Versicherern bei der Risikobewertung und Kumulkontrolle und macht den Risikotransfer auch interessant für den Kapitalmarkt. Eine Innovation, von der alle Beteiligten profitieren.
Themen:
LESEN SIE AUCH
Cloud Governance: Verschärfte Cloud-Regulatorik setzt Finanzdienstleister unter Druck
Marktvergleich legt Heterogenität der Cyber-Tarife offen
Kosten für IT-Sicherheit: Budgets richtig kalkulieren
Lösegeldforderungen bedrohen auch Versicherer
Unsere Themen im Überblick
Themenwelt
Wirtschaft
Management
Recht
Finanzen
Assekuranz
Wie Partnerschaften zwischen Versicherern und Tresoranbietern sichere Aufbewahrung gewährleisten
Grundfähigkeitsversicherung: Was „Gehen“ wirklich bedeutet
DAV und GDV plädieren für stabilen Höchstrechnungszins
Winterreifenpflicht: Falsche Bereifung gefährdet Versicherungsschutz
Die neue Ausgabe kostenlos im Kiosk
Werfen Sie einen Blick in die aktuelle Ausgabe und überzeugen Sie sich selbst vom ExpertenReport. Spannende Titelstories, fundierte Analysen und hochwertige Gestaltung – unser Magazin gibt es auch digital im Kiosk.













