Unternehmenssicherheit im Agrarsektor: So können Unternehmen die Sicherheit in Krisenzeiten gewährleisten

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Unternehmer müssen sich nicht nur um die Erreichung der Unternehmens- und Umsatzziele kümmern, sondern sich in Krisenzeiten vor allen Dingen mit der richtigen Absicherung des Unternehmens beschäftigen. Das bedeutet wiederum eine Analyse des gegenwärtigen Zustands des Unternehmens sowie die Bewertung von Risikofaktoren, die es in Schieflage bringen könnten.

Sind diese Faktoren identifiziert, können Unternehmer im landwirtschaftlichen Bereich eine Strategie entwickeln, wie sie sich im Ernstfall absichern.

Erntehelfer bleiben aus

Die Coronapandemie hat insbesondere im Jahr 2020 deutlich gezeigt, wie sehr die deutsche Landwirtschaft von ausländischen Hilfskräften abhängig ist. Die Spargel- und Erdbeerente war von den Einreisebeschränkungen der Erntehelfer stark betroffen. Zahlreiche Erntehelfer fehlten, was zu vollen Feldern, die nicht berentet wurden und damit zu Umsatzeinbußen bei den Landwirten, führte. Dementsprechend ist es für Landwirte wichtig, die richtigen Vorkehrungen zu treffen und auch im Ernstfall gewappnet zu sein. 

Versicherungen als wichtiger Bestandteil für die Unternehmenssicherheit

Um für Sicherheit im Unternehmen zu sorgen und wichtige Pfeiler zu stützen, sind Versicherungen das Mittel der Wahl. Dennoch sollten Unternehmer im Agrarsektor nicht blind zu Standardversicherungen greifen, sondern sich konkret Gedanken zu spezifischen landwirtschaftlichen Versicherungen machen, die den Anforderungen der Agrarwirtschaft gerecht werden. 

  • Ertragsschadenversicherung (EVT): Die wohl wichtigste Versicherung für Landwirte und Unternehmer im Agrarsektor schützt vor finanziellen Schäden bei Tierbeständen. Insbesondere bei den immer wieder auftretenden Seuchen ist dieser Versicherungsschutz elementar für Landwirte mit Viehbestand.
  • Gebäudeversicherung: Landwirte besitzen meist Ställe, Wohngebäude oder Lagerhallen zum Unterstand für Fahrzeuge und Maschinen. Da diese einen wichtigen Bestandteil des Unternehmens darstellen, können sie über die Gebäudeversicherung entsprechend abgesichert werden.
  • Betriebshaftplichtversicherung: Diese greift bei Personen- und Sachschäden sowie den daraus resultierenden Vermögensschäden im Betrieb. Da das Unfall- und Schadenrisiko in der Landwirtschaft deutlich erhöht ist, ist eine Betriebshaftpflicht für Landwirte ratsam. Im Fall einer Schadensersatzforderung von Dritten schützt die Betriebshaftpflicht ebenso. Sie ist dementsprechend eine Art Rechtsschutzversicherung.
  • Kraftfahrzeugversicherung: Zum Fuhrpark eines Landwirts zählen meist Traktoren, Mähdrescher und herkömmliche PKW oder Kleintransporter. Um sich gegen den Ausfall der Fahrzeuge zu schützen, ist eine Kfz-Versicherung ein Muss.

Zusätzlich zu diesen Versicherungen sollten Unternehmer mit einer Fachberatung klären, welche weiteren Absicherungen den Rundumschutz des Unternehmens gewährleisten. Sinnvoll sind mitunter eine Rechtsschutz- sowie eine technische Versicherung. Details und individuell abgestimmte Versicherungsportfolios erhalten Betriebsleiter von spezialisierten Unternehmens- oder Versicherungsberatern.

Mitarbeiter gut absichern

Der Agrarsektor ist ein Gewerbe, in dem meist mehrere Mitarbeiter beschäftigt werden und die Landwirte bei den täglich anfallenden Arbeiten unterstützen. Je nach Größe des landwirtschaftlichen Betriebs kommen einige Mitarbeiter zusammen, die entsprechend abgesichert werden müssen. Dazu gehört nicht nur, die Berufsunfähigkeitsversicherung (BU), sondern auch die betriebliche Altersvorsorge. Zudem können Landwirte diese besonderen Angebote als Alleinstellungsmerkmal gegenüber dem Wettbewerb nutzen und so für neue Mitarbeiter sorgen.