Für die Neuauflage der Branchenmonitore wurden die Bilanzen der 25 größten deutschen privaten Krankenversicherer im Zeitraum von 2015 bis 2020 untersucht. Die systematische und detaillierte Zusammenstellung und die Analyse der Jahresabschlusskennzahlen zeigen aktuelle Entwicklungen auf.
Die V.E.R.S. Leipzig GmbH veröffentlicht jährlich die Branchenmonitore, die einen umfassenden Überblick über die wirtschaftliche Verfassung der Assekuranz geben. Zum zweiten Mal in Folge beinhalten die Analysen auch die private Krankenversicherungen, die sich im Krisenjahr 2020 gut behaupten konnten. Besonders erfreulich war der wiederholt positive Wanderungssaldo von 20.500 Personen. Vor diesem Hintergrund zeigte sich ein erneutes Wachstum der Beitragseinnahmen auf 42,8 Mrd. Euro.
Allerdings musste die PKV auch bei den Versicherungsleistungen im Vergleich zum Vorjahr einen Anstieg von 2,1 Prozent hinnehmen. Hinzu kamen aufgrund der Corona-Pandemie zusätzliche Aufwendungen von mehr als einer Milliarde Euro. Dennoch konnte die PKV in 2020 in Summe ein stabiles Geschäftsergebnis erzielen.
Private Krankenversicherung trotz Pandemie auf konstantem Niveau
Die 25 untersuchten privaten Krankenversicherer können auf ein positives Geschäftsjahr 2020 zurückblicken. In Summe konnten sie einen Prämienzuwachs von fast 4,5 Prozent erwirtschaften und somit ein Gesamtvolumen von 41.596 Mio. Euro verzeichnen. Dies ist sowohl auf die gestiegenen Durchschnittsprämien sowie auf eine verstärkte Nachfrage an Zusatzversicherungen zurückzuführen.
Allerdings kam es auch in den Schadenaufwendungen – mit durchschnittlich 1.307,09 Mio. Euro je Versicherer – zu einem Anstieg von fast 3 Prozent. Letztendlich konnten die negativen Entwicklungen in den Leistungszahlungen jedoch durch den Zuwachs der Beitragseinnahmen abgefedert und die Schadenquote in Summe um 1,7 Prozentpunkte auf 76,01 Prozent verbessert werden.
Sowohl in den Verwaltungs- als auch in den Abschlusskosten mussten die untersuchten Versicherer eine leichte Erhöhung hinnehmen, was in Summe zu einer Verschlechterung der Bruttoaufwendungen für den Versicherungsbetrieb führte. Mit einem Zuwachs von 2,55 Prozent lagen die Aufwendungen zum Ende des Geschäftsjahres bei durchschnittlich 140,99 Mio. Euro.
Auch das versicherungsgeschäftliche Ergebnis der 25 untersuchten Krankenversicherer fiel mit 215,59 Mio. Euro deutlich höher aus als im Vorjahr (2019: 184,44), was sich entsprechend auch in der Ergebnisquote niederschlug. Diese stieg im Durchschnitt um 1,69 Prozentpunkte auf 14,36 Prozent zum Ende des Geschäftsjahres 2020.
Trotz der Pandemie und den damit verbundenen zusätzlichen Ausgaben in Höhe von 1,1 Milliarden konnten die Versicherer ein stabiles Geschäftsergebnis erzielen. Die zum Beginn der Krise befürchtete Abwanderung hin zur GKV blieb aus – nicht zuletzt aufgrund angebotener Stundungsregelungen oder anderen individuellen Lösungen.
Themen:
LESEN SIE AUCH
Private Krankenversicherer zeigen sich 2022 stabil
M&M-PKV Rating zeigt Stabilität der Privaten Krankenversicherer
Fast jeder zweite Bundesbürger privatversichert
DFSI ermittelt die besten PKV-Anbieter 2023/2024
Unsere Themen im Überblick
Themenwelt
Wirtschaft
Management
Recht
Finanzen
Assekuranz
Kundenzufriedenheit in der Schadenregulierung steigt deutlich
Grundfähigkeitsversicherung: Warum Beratung entscheidend ist
Grundfähigkeitsversicherung im Härtetest: Strengere Maßstäbe drücken die Ergebnisse
Kundenzufriedenheit: Vermittler machen den Unterschied
Die neue Ausgabe kostenlos im Kiosk
Werfen Sie einen Blick in die aktuelle Ausgabe und überzeugen Sie sich selbst vom ExpertenReport. Spannende Titelstories, fundierte Analysen und hochwertige Gestaltung – unser Magazin gibt es auch digital im Kiosk.