Obwohl Elektroautos in der Anschaffung teurer sind, lassen sie sich häufig deutlich günstiger versichern als vergleichbare Modelle mit Verbrennungsmotor. Das zeigt eine aktuelle Tarifauswertung von Verivox.
Elektroautos sind in der Kfz-Versicherung bis zu einem Drittel günstiger als vergleichbare Modelle mit Verbrennungsmotor. Das zeigt eine Tarifauswertung des Vergleichsportals Verivox. Obwohl für E-Autos meist deutlich höhere Fahrzeugpreise gezahlt werden, liegen die jährlichen Versicherungsbeiträge bis zu 242 Euro niedriger.
Tarif-Test: Sechs von sechs E-Autos kosten weniger Prämie
In sechs Modellfällen verglichen die Tarifexperten die Versicherungskosten für ein Elektrofahrzeug mit den Prämien, die für einen ähnlichen Verbrenner desselben Herstellers fällig werden. Das Ergebnis: Bei ansonsten gleichen Rahmenbedingungen ist die Versicherung (Haftpflicht plus Vollkasko) für einen Stromer je nach Modell 20 bis 34 Prozent günstiger. Ausgewertet wurden die durchschnittlichen Prämien der 5 günstigsten Tarife. Je nach Modell zahlen E-Auto-Fahrende in den untersuchten Testfällen zwischen 65 und 242 Euro pro Jahr weniger als die Besitzerinnen und Besitzer der konventionell angetriebenen Vergleichsfahrzeuge.
Junger Markt: Versicherer bringen sich in Stellung
Um sich in dem neuen Wachstumsmarkt zu positionieren, gewähren einige Anbieter für die Versicherung eines E-Autos attraktive Preisnachlässe, so Wolfgang Schütz, Geschäftsführer der Verivox Versicherungsvergleich GmbH. Ob es sich dabei um einen vorübergehenden Trend handelt, muss sich noch zeigen. Schütz prognostiziert:
Stromer werden erst seit kurzer Zeit in großen Stückzahlen verkauft. Daher ist es gut möglich, dass es in den nächsten Jahren, wenn den Versicherern umfassendere Schadenstatistiken vorliegen, bei den Tarifen für Elektroautos noch größere Preissprünge geben wird.
Unabhängig vom Antrieb mehrere Hundert Euro Sparpotenzial
Wer sich ein E-Mobil anschafft, sollte also gerade in den kommenden Jahren genau beobachten, wie sich die Kosten entwickeln und gegebenenfalls die Versicherung wechseln, wenn der eigene Anbieter die Preise anzieht. Ob Elektroauto oder Verbrenner: Die Preisunterschiede in der Kfz-Versicherung sind enorm. Top-Angebote sind im Schnitt etwa 30 bis 40 Prozent günstiger als Tarife im mittleren Preissegment. In den Modellfällen der Verivox-Auswertung belief sich das jährliche Sparpotenzial auf rund 100 Euro für einen elektrischen Smart bis hin zu etwa 570 Euro bei einem Porsche Panamera.
Essenziell: Akku ausreichend versichern
Neben dem Preis kommt es bei der Autoversicherung immer auch auf die enthaltenen Leistungen an. In einem Elektroauto ist der Akku das mit Abstand teuerste Bauteil. Entsprechend gut sollte er versichert sein. Besonders wichtig ist ein ausreichender Schutz bei Folgeschäden durch einen Kurzschluss oder einen Tierbiss. Ebenso sollten Überspannungsschäden durch Blitzeinschlag gedeckt sein. Wolfgang Schütz erklärt:
Hervorragende Versicherungstarife für Elektroautos und günstige Preise schließen sich nicht aus. Es gibt Tarife mit Bestleistung, die deutlich unterhalb des durchschnittlichen Preisniveaus liegen.
Methodik
Für seine Analyse hat Verivox in sechs Modellfällen die Versicherungskosten (Haftpflicht plus Vollkasko) für ein Elektroauto und ein vergleichbares Fahrzeugmodell mit konventionellem Antrieb ausgewertet. Abgesehen vom Fahrzeug waren alle kostenrelevanten Rahmenbedingungen identisch. Die Auswertung umfasst rund 400 Tarifangebote von über 70 Versicherern. Für die Analyse wurden nur Angebote berücksichtigt, bei denen wichtige Leistungen wie Tierbissfolgeschäden, Mallorca-Police, grobe Fahrlässigkeit und erweiterte Wildschäden mit abgedeckt sind.
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