Heimtierbranche in Deutschland ist Gewinner der Covid-19-Pandemie

Die Heimtierbranche in Deutschland hat trotz Covid-19 ein deutliches Umsatzplus erzielt. Der Gesamtumsatz lag im Jahr 2020 bei rund 5,5 Milliarden Euro.

In Deutschland hat der stationäre Fach- und Lebensmitteleinzelhandel mit Heimtierprodukten laut einer Studie Industrieverband Heimtierbedarf (IVH) e. V. im Jahr 2020 einen Gesamtumsatz von 4,513 Milliarden Euro erzielt.

Die Branche konnte somit trotz der Covid-19-Pandemie im Vergleich zum Vorjahr ein Umsatzplus von 4,3 Prozent erzielen. Den größten Umsatzanteil hat mit 3,469 Milliarden Euro (+4,6 Prozent) der Bereich Heimtier-Fertignahrung.

Danach folgt das Segment Bedarfsartikel und Zubehör, in dem ein Umsatz von 1,053 Milliarden Euro (+ 3,5 Prozent) erzielt wurden. Hinzukommen 128 Millionen Euro für Wildvogelfutter und 822 Millionen Euro Onlineumsätze. Insgesamt erzielte die Heimtierbranche in Deutschland damit 2020 einen Umsatz von rund 5,5 Milliarden Euro.

Umsätze mit Hunde- und Katzenfutter

Den größten Anteil am Gesamtumsatz hat mit 1,680 Milliarden Euro (+5,3 Prozent) noch immer das Katzenfutter. Wie die Webseite Katzenkram.net berichtet, liegt dies sowohl an der hohen Anzahl der Katzen die in Deutschlands Haushalten leben, als auch am hohen Qualitätsbewusstsein der Besitzer, die zunehmend hochwertiges Markenfutter erwerben.

Der stärkste Wachstumstreiber (+ 9,4 Prozent) in diesem Segment waren Snacks, mit denen die Branche einen Umsatz von 268 Millionen Euro erzielen konnte.

Auch die Ausgaben für Feuchtfutter (1,105 Milliarden Euro, +5,0 Prozent) und Trockenfutter (307 Millionen Euro, + 2,7 Prozent) sind leicht gestiegen.

Mit Hundefutter hat die Heimtierbranche 2020 im stationären Handel 1,567 Milliarden Euro Umsatz (+ 4,0 Prozent) erzielt. Auch hier war der Bereich Snacks (+ 6,0 Prozent) maßgeblich am Wachstum beteiligt.

Erzielt wurde hier ein Umsatz von 602 Millionen Euro. Auch die übrigen Umsätze mit Feuchtfutter (502 Millionen Euro, + 3,1 Prozent) und Trockenfutter (463 Millionen Euro, + 2,4 Prozent) nahmen 2020 zu.

Höhere Umsätze mit Futter für Wildvogelfutter, Fische und Kleintiere

Auch in den übrigen Teilmärkten für Kleintierfutter, Zierfischfutter, Ziervogelfutter und Wildvogelfutter konnte die Heimtierbranche ihre Umsätze im Vorjahr steigern.

  •   Wildvogelfutter (128 Millionen Euro, + 2,4 Prozent)
  •   Kleintierfutter (91 Millionen Euro, + 4,6 Prozent)
  •   Ziervogelfutter 67 Millionen Euro, + 3,1 Prozent)
  •   Zierfischfutter (55 Millionen Euro, + 3,8 Prozent)

„Ich stimme mit vielen Experten aus unserer Branche überein, dass die Corona-Pandemie für die Umsatzentwicklung im deutschen Heimtiermarkt ein relevanter Einflussfaktor war. Heimtiere sind für viele Menschen Familienmitglieder, für deren Gesundheit Tierhalter bereit sind, Geld auszugeben.

Im vergangenen Jahr standen die Beschäftigung mit Tieren, gesunde Ernährung und Neuanschaffungen für das Zuhause für Mensch und Tier im Mittelpunkt. Dies zeigt sich an den gestiegenen Umsätzen bei Belohnungssnacks, an Investitionen in Spielzeug, Gartenteiche oder Tiergehege.

Es war eine richtige und wichtige Entscheidung zu Beginn des ersten Lockdowns im Frühjahr 2020, die Systemrelevanz des Zoofachhandels ausdrücklich anzuerkennen“, kommentiert Norbert Holthenrich, Präsident des Zentralverbands Zoologischer Fachbetriebe Deutschlands e.V. (ZZF) die Umsatzzahlen.

Katzenstreu und Co.

Mit Bedarfsartikeln und Zubehör erzielte die Heimtierbrache 2020 im stationären Handel einen Umsatz von 1,053 Milliarden Euro (+ 3,5 Prozent). Den größten Anteil davon macht mit einem Umsatz von 292 Millionen Euro (+ 2,8 Prozent) noch immer Katzenstreu.

Am stärksten gewachsen sind die Umsätze aber bei weiteren Bedarfsartikeln und Zubehör für Katzen (218 Millionen Euro, + 4,8 Prozent) und Hunden (225 Millionen Euro, + 4,7 Prozent). Bei Bedarfsartikeln und Zubehör für Zierfische gab es hingegen nur ein relativ geringes Wachstum (190 Millionen Euro, + 2,7 Prozent).

Die Brache konnte während der Covid-19-Pandemie außerdem ihre Umsätze mit Bedarfsartikeln und Zubehör für Ziervögel (33 Millionen Euro, + 3,1 Prozent) und Bedarfsartikeln und Zubehör für Kleintiere (95 Millionen Euro, + 2,2 Prozent) steigern. Vor der Pandemie verzeichneten diese Segmente leichte Umsatzrückgänge.

Lebensmitteleinzelhandel mit höchstem Umsatzanteil

Im Bereich Tiernahrung konnte der Fachhandel seinen Marktanteil zwar leicht erhöhen, der Hauptteil (61 Prozent) des Umsatzes in diesem Segment wird aber noch immer über den Lebensmitteleinzelhandel inklusive Drogeriemärkte und Discounter erzielt. Diese kommen gemeinsam mit Tierfutter auf einen Umsatz von 2,120 Milliarden Euro.

Im Fachhandel kaufen Haustierbesitzer stattdessen bevorzugt Bedarfsartikel und Zubehör. Der Marktanteil liegt hier bei 79 Prozent. Erzielt wurde mit diesem Segment im Fachhandel ein Umsatz von 835 Millionen Euro.

Onlinehandel holt auf

Besonders profitiert hat in der Covid-19-Pandemie auch in der Heimtierbrache der Onlinehandel, der Rekordumsätze erzielen konnte. Das Umsatzvolumen lag 2020 bei etwa 822 Millionen Euro (+ 16 Prozent).

 

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