Die Touchpoints zwischen Banken und Kunden nehmen ständig weiter ab. Allein 2020 haben deutsche Kreditinstitute laut Bundesbank 2.600 Zweigstellen aufgegeben und beschleunigen damit weiter den Abbau ihrer Filialnetze. Das persönliche Gespräch mit dem eigenen Bankberater ist zu einer Seltenheit geworden, da Online- und App-Banking für viele Konsumenten einfach komfortabler ist.
Statista hat ermittelt, dass im letzten Jahr bereits 65 Prozent aller Personen in Deutschland Internet-Banking genutzt haben. Durch den fehlenden Kontakt steigen aber auch die Ausfallrisiken durch betrügerische Aktivitäten. Dazu gehören Bonitätsbetrug und Identitätsdiebstahl, E-Mail- und Webseiten-Phishing und die Gründung von Scheinfirmen.
Mit der Financial-Lifecycle-Plattform des FinTechs axytos lassen sich potenzielle Kreditnehmer besser beurteilen und Betrugsversuche zuverlässig erkennen und unterbinden. Wie genau die neuartige Technologie-Plattform auch Finanzinstituten weiterhilft, möchten wir vom Bank-Experten und atriga Senior Key Account Manager Michael Fait wissen.
Fraud Management und Bonitätsprüfung im Fokus
Um sich zuverlässig vor Zahlungsausfällen durch betrügerische Aktivitäten und risikobehaftete Kunden abzusichern, benötigen Banken eine durchdachte Fraud-Management-Strategie. Dazu gehören permanente Identitäts- und Bonitätsprüfungen ebenso wie daten- und prognosebasiertes Risiko- und Forderungsmanagement.
Michael Fait kennt die besonderen Herausforderungen: „Insbesondere Großbanken mit ihren Legacy-Systemen haben oft keine Möglichkeit, die in den IT-Systemen vorhandenen Kundeninformationen für eine professionelle Datenanalyse zu nutzen.
Vor allem, wenn es im Online-Banking um Prüfungen und Entscheidungen in Echtzeit geht. Auch wird die Bonität des Kunden meist nur einmal zu Beginn der Geschäftsbeziehung geprüft, Veränderungen im Laufe des Customer Lifecycle aber nicht mehr berücksichtigt, was durchaus zu unangenehmen Überraschungen wie zum Beispiel Kreditausfällen führen kann.“
Bessere und schnellere Entscheidungen für Banken
Exakt in diesem Spannungsumfeld hat die axytos eine Plattform als vollständige Infrastruktur entwickelt, die mit marktfähigen Produkten und Dienstleistungsangeboten bereits erfolgreich im Einsatz ist. Plug & Play, als Pay-per-Use-Modell komplett aus der Cloud. Michael Fait erläutert, was das bedeutet:
„Banken können durch die axytos API über nur eine Schnittstelle Informationen von über 70 externen nationalen und internationalen Datenlieferanten ihrer Wahl beziehen. Das beginnt mit allen relevanten Auskunfteien für zuverlässige Bonitätsprüfungen und Scoring, geht über Fraud-Prevention-Spezialisten, Dienstleister für Adressvalidierungen, Know-your-Customer-Prozesse (KYC) bis hin zu Compliance, Sanktionslisten und vielem mehr. Ebenso können im Rahmen von Data-Mining-Lösungen interne Datenquellen der Bank wie Informationen zu vorhandenen Kunden oder Black-&-White-Lists einbezogen werden.“
Welche internen oder externen Datenquellen in welcher Reihenfolge genutzt werden, zum Beispiel als kaskadierende oder parallele Abfrage, wird von der Bank individuell und auch dynamisch vorgegeben. Eine beliebige Anzahl von Prüfstrategien kann in der axytos Customer-Financial-Lifecycle-Management-Plattform hinterlegt werden. Was wird aus vorhandenen Verträgen, zum Beispiel mit Auskunfteien?
Den axytos API-Service kann die Bank auch zur Anbindung von Anbietern externer Datenquellen nutzen, mit denen das Finanzinstitut bereits selbst ein Vertragsverhältnis hat. Michael Fait klärt auf: Die axytos mischt sich nicht in vorhandene, teils langjährige Verträge ein. Die Bank nutzt ihre vorhandenen Datendienstleister dann einfach über die axytos Plattform, erweitert aber ihren Prüfungshorizont und damit die Prüfungsqualität erheblich. Es ist allgemein bekannt, dass gerade die Multiauskunftei-Strategie dafür sorgt, dass am Ende deutlich trennschärfere Entscheidungen möglich sind. Außerdem kann die Bank jederzeit ganz individuelle Prüfstrategien festlegen, zum Beispiel kostensparendes Vorgehen bei geringen oder risikoaverse Prüfungen bei hohen Risiken
Banken können durch die axytos API über nur eine Schnittstelle Informationen von über 70 externen nationalen und internationalen Datenlieferanten ihrer Wahl beziehen.
Daten als Gold des digitalen Zeitalters
Auch hier kennt Fait aus seinen Gesprächen mit Banken ganz konkrete Fragen, auf die er nicht mit den üblichen Data-Mining-und Big-Data-Floskeln antworten möchte. Tatsache ist, dass die Daten aus den Legacy-Systemen bei vielen Banken für Antragsprüfungsprozesse oft nicht zur Verfügung stehen oder aus datentechnischer Perspektive nicht genutzt werden können. Verlässliche Entscheidungen in Echtzeit sind aber nur möglich, wenn entsprechend aussagekräftige Daten und verlässliche Prognosen über den Kunden vorliegen.
Dazu Fait: „Die axytos Plattform macht die bei Banken bereits vorhandenen Daten nutzbar, inklusive Prüfung und Abgleich mit Daten, die axytos liefert. Daraus können Banken dann eigene Merkmale zur Risikobewertung entwickeln.“
Über Michael Fait
atriga Senior Key Accounter Michael Fait ist bei Banken ein gefragter Gesprächspartner. Er kennt seit vielen Jahren die besonderen Herausforderungen der Branche und kombiniert sein persönliches Know-how mit den einzigartigen Lösungen der axytos.
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