Modernisierung: Energetische Maßnahmen haben keine Priorität

In Deutschland wurde 2019 nur 17,9 Prozent des Modernisierungsvolumens in energetische Maßnahmen investiert. Ein Großteil der Investitionen floss hingegen in die Wert- und Komfort-steigernde Gebäudemodernisierung.

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Haus-Energieeffizienz-263908017-AS-FrankBostonHaus-Energieeffizienz-263908017-AS-FrankBostonFrankBoston – stock.adobe.com

Im privaten Wohnungsbestand wurden laut der Modernisierungsstudie des Bauwirtschaftsdaten-Dienstleisters BauInfoConsult 2019 etwa 116,3 Milliarden Euro in Modernisierungsmaßnahmen investiert. Davon entfiel ein Großteil (82,1 Prozent) auf die Komfort- und Wertsteigerung der Immobilien. In energetische Maßnahmen flossen hingegen weniger als ein Fünftel (17,9 Prozent) der Investitionssumme.

Hohe Wachstumsraten gab es auf dem Modernisierungsmarkt im Badezimmer- und Küchensegment. Dies bestätigen auch die Experten von Holz Direkt laut denen Holzelemente zunehmend auch in Badezimmern und Küchen verbaut werden, wo vor einigen Jahren fast ausschließlich Fließen genutzt wurden. Maler-, Trockenbau– und Innenausbauarbeiten entwickelten sich schwächer, konnten das konstante Wachstum der Vorjahre aber beibehalten.

Modernisierungsmarkt-2021-bauinfoconsultModernisierungsmarkt-2021-bauinfoconsult Monitor: Der deutsche Modernisierungsmarkt 2020

Auch Smart-Home-Anwendungen, zum Beispiel im Bereich der Heizung und Beleuchtung sind bei Immobilienbesitzern zunehmend im Trend, können aber noch lange nicht als Standardmaßnahme angesehen werden. Besonders in Kombination mit nachhaltigen Baustoffen wie Holz und der Integration erneuerbarer Energien werden smarte Anwendungen aber immer gefragter.

BauInfoConsult:

„Generell zeigen sich die deutschen Modernisierer in der repräsentativen Stichprobe als gut informierte Zeitgenossen, die auch die Modernisierungsmaßnahmen überwiegend selbstständig initiieren und die Informationen weitgehend selbst zusammensuchen – im Großen und Ganzen über alle Regionen, Einkommens- und Altersunterschiede hinweg.“

Staatliche Förderung unübersichtlich

Die 513 von BauInfoConsult befragten Haushalte nannten als Grund für den noch immer relativ geringen Anteil der energetischen Sanierung am Gesamtvolumen vor allen die unübersichtliche staatliche Förderung. Trotzdem ist ein Großteil der privaten Haushalte der Meinung, dass fossile Brennstoffe als Heizungsmaterial in den kommenden zehn Jahren aussterben dürften.

BauInfoConsult: „Für die Zukunft der Wärmewende sei dies eine gute Nachricht: Es lohnt sich für Branchenverbände und Umweltorganisationen die Modernisierer weiterhin mit Informationen zu den Möglichkeiten energetischer Sanierung zu versorgen.“

Klimaschutzprogramm 2030

Im Rahmen des Klimaschutzprogramm 2030, das kurz nach der Datenerhebung der Studie von BauInfoConsult verabschiedet wurde, hat die Politik auf die Kritik der Immobilieneigentümer reagiert.

Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) hat dafür kürzlich die staatliche Förderung für energetische Sanierung und für energiesparendes Bauen neu aufgestellt.

Dies soll erreichen, dass Immobilienbesitzer durch die einfachere Verfügbarkeit vermehrt auch energetische Aspekte bei der Modernisierung berücksichtigen.

Wie wichtig dies, zeigen Zahlen des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU), laut denen Heizungen und die Warmwasserzubereitung in Deutschland 120 Millionen Tonnen CO2 (14 Prozent der Gesamtemissionen) verursachen.

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