Der Energieausweis wird immer wichtiger: Ein Wegweiser für Eigentümer und Mieter

Am 1. November 2020 ist das neue Gebäudeenergiegesetz (GEG) in Kraft getreten und gilt für Gebäude, die klimatisiert oder beheizt werden. Mit dem Gesetz wird die praktische Bedeutung des Energieausweises gestärkt. Das ist wichtig bei Neuvermietung oder dem Kauf von Immobilien.

(PDF)
Anzugtraeger-252385696-AS-Andrey-PopovAnzugtraeger-252385696-AS-Andrey-PopovAndrey Popov – stock.adobe.com

Das neue GEG löst das bisherige Energieeinsparungsgesetz (EnEG), die Energieeinsparverordnung (EnEV) und das Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz (EEWärmeG) ab.

Es zielt darauf ab, die genutzte Energie für Raumheizung und Wassererwärmung und deren Auswirkungen auf die Umwelt zu begrenzen. Ferner formuliert das neue Gesetz unter anderem auch spezifische Anforderungen an Heizkessel, Pumpen, Regler und weitere Geräte.

Energieausweis wird wichtiger

Das GEG schreibt einen Energieausweis beim Verkauf oder der Neuvermietung eines Objekts vor. Dieser ist nach seiner Ausstellung zehn Jahre gültig. Der Ausweis gibt Interessenten einen Überblick über die Energieeigenschaften eines Gebäudes.

Das GEG führt hier außerdem eine Neuerung ein: Der Energieausweis muss künftig auch den CO2-Ausstoß von Gebäuden angeben. So erfahren Mieter oder Käufer auf einen Blick, wie energieeffizient und klimafreundlich das Objekt ist.

Zusätzlich lassen sich etwaige Strom- und Heizkosten schätzen, was die Miet- beziehungsweise Kaufentscheidung erheblich beeinflussen kann. Schließlich enthält der Energieausweis auch individuelle Modernisierungsempfehlungen. Wenn Vermieter und Verkäufer den Energieausweis nicht oder unvollständig vorlegen, ist das eine Ordnungswidrigkeit und kann eine Geldbuße bis zu 10.000 Euro nach sich ziehen.

Nachrüstungspflicht bei Bestandsgebäuden

Besitzer von Bestandsgebäuden sind in bestimmten Fällen dazu verpflichtet, innerhalb von zwei Jahren Teile ihrer Immobilie nachzurüsten bzw. auszutauschen. Wer seit Anfang 2002 in einer solchen Immobilie wohnt, ist von dieser Pflicht ausgenommen. Für Mehrfamilienhäuser gelten diese Pflichten nach Auskunft von ARAG Experten hingegen uneingeschränkt.

So müssen neue Heizungs- und Warmwasserrohre in unbeheizten Räumen gedämmt werden. Die Dämmung oberster Geschossdecken zu unbeheizten Dachräumen muss den Mindestwärmeschutzstandard (üblicherweise vier Zentimeter Dämmung) erfüllen.

Ebenso müssen bestimmte Typen von üblich großen Heizkesseln (d.h. bis 400 kW Heizleistung) ausgetauscht werden, wenn diese älter als 30 Jahre sind. Auch bei einer freiwilligen Sanierung, zum  Beispiel dem Ersetzen von Fenstern, schreibt das GEG weitere Standards vor. Bei rein kosmetischen Änderungen greifen die Vorgaben hingegen nicht.

Ölheizungen in Neubauten

Für Neubauten gilt ab 2021 das so genannte ‚Niedrigstenergiegebäude‘ als Standard. Eine gute energetische Leistung soll durch einen obligatorischen Anteil an erneuerbaren Energien erreicht werden. Außerdem ist ab 2026 der Einbau von neuen Ölheizungen verboten, es sei denn, es gibt keine realistischen Heizungsalternativen, wie etwa Fernwärme.

(PDF)

LESEN SIE AUCH

Haus-Wiese-265270467-AS-vetreHaus-Wiese-265270467-AS-vetrevetre – stock.adobe.comHaus-Wiese-265270467-AS-vetrevetre – stock.adobe.com
Wohngebäude

Übergangsregelung für Energieausweise gilt bis 30. April 2021

Immobilieneigentümer ohne gültigen Energieausweis für ihr Bestandsgebäude können bis Ende April eine Übergangsfrist nutzen. Diese ermöglicht es ihnen, einen für zehn Jahre gültigen Nachweis nach den bisherigen Vorgaben der alten EnEV zu beschaffen – und so Kosten zu sparen. Ein
Himmel-Haus-Rasen-2233914-DP-jukai5Himmel-Haus-Rasen-2233914-DP-jukai5Himmel-Haus-Rasen-2233914-DP-jukai5
Finanzen

Finanzielle Unterstützung optimieren: Neuerungen in der Förderlandschaft

Um den Nutzen der KfW-Förderprogramme zu veranschaulichen, lohnt sich ein Blick auf konkrete Fallbeispiele. Sie zeigen, wie vielfältig Fördermittel sind und welchen Beitrag sie für nachhaltige und zukunftsorientierte Projekte leisten können.

Front-Abend-2023-TECHWOODHOMESFront-Abend-2023-TECHWOODHOMESInnovation und Technik prägen das Leben zu Hause.TECHWOODHOMESFront-Abend-2023-TECHWOODHOMESInnovation und Technik prägen das Leben zu Hause.TECHWOODHOMES
4 Wände

Zukunftsperspektiven: Das Haus der Zukunft ist aus Holz und Smart

Das Haus der Zukunft ist vor allem eins: aus Holz und Smart. Modernes Design, nachhaltige und natürliche Materialen, ein gesundes Wohnklima und von Anfang an mitgedachter smarter Einsatz von innovativer Technologie.

House Property Tax BillHouse Property Tax BillAndrey Popov – stock.adobe.comHouse Property Tax BillAndrey Popov – stock.adobe.com
Finanzen

7 Gründe, weshalb ETFs attraktiver sind als Immobilien

Auch wenn die Immobilienpreise zwar derzeit nicht mehr fallen, haben die letzten Monate gezeigt, dass Wohneigentum als Investment keineswegs so sicher ist, wie oftmals angenommen. Wieso Anleger für die langfristige Vorsorge stattdessen auf ETFs setzen sollten.

Unsere Themen im Überblick

Informieren Sie sich über aktuelle Entwicklungen und Hintergründe aus zentralen Bereichen der Branche.

Themenwelt

Praxisnahe Beiträge zu zentralen Themen rund um Vorsorge, Sicherheit und Alltag.

Wirtschaft

Analysen, Meldungen und Hintergründe zu nationalen und internationalen Wirtschaftsthemen.

Management

Strategien, Tools und Trends für erfolgreiche Unternehmensführung.

Recht

Wichtige Urteile, Gesetzesänderungen und rechtliche Hintergründe im Überblick.

Finanzen

Neuigkeiten zu Märkten, Unternehmen und Produkten aus der Finanzwelt.

Assekuranz

Aktuelle Entwicklungen, Produkte und Unternehmensnews aus der Versicherungsbranche.