Corona-Immobilien-Index: Positive Trendwende auf Baustellen zeichnet sich ab

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Der vierte Corona-Immobilien-Index nach der Sommerpause zeigte zum Jahresende (KW 49) trotz einer steigenden Anzahl von Baustellen mit Corona-Fällen eine weitere Stabilisierung des Baustellenbetriebs an. Etwa 900 Experten aus der Bau- und Immobilienwirtschaft wurden aktuell befragt, unter anderem nach Corona-Fällen auf den Baustellen, aber auch zu anderen Themen, wie den zukünftigen Anforderungen an das Risikomanagement. Mit 37,16 Grad (Vorwoche 37,17 Grad) geht die Temperatur nochmals leicht zurück.

In Kalenderwoche 49 ist ein Anstieg der Baustellen mit aktiven Corona-Fällen von 14 auf 23 Prozent zu verzeichnen. Nichtsdestotrotz laufen 50 Prozent der Baustellen ohne Einschränkungen. In der Vorwoche traf dies nur auf ein Drittel der Baustellen zu.

Die Materialversorgung und die Personalsituation erweisen sich weiterhin als stabil.

Pandemie verändert die Einstellung zum Risikomanagement

Vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie und deren Folgen für Projektentwicklungen und Bauprojekte gibt die überwiegende Mehrheit der Befragten (87 Prozent) an, ihre Einstellung gegenüber dem Risikomanagement innerhalb der Branche habe sich verändert.

Auf die Frage, ob das Risikomanagement anlässlich der in der Corona-Pandemie erlangten Erkenntnisse neugestaltet werden sollte, antworten 75 Prozent, es müsse in Zukunft einen agileren und transparenteren Umgang mit Risiken geben.

Moritz Koppe, Geschäftsführer emproc SYS und Initiator des Corona-Immobilien-Index kommentiert:

Die Bau- und Immobilienwirtschaft hat erfolgreich neue Konzepte entwickelt, um die durch die Pandemie ausgelösten Problemstellungen zu bewältigen. Coronabedingte Personalausfälle konnten kompensiert und somit eine weitere Normalisierung des Baustellenbetriebs erreicht werden.

Stefan Stenzel, Associate Director bei Cushman & Wakefield und Initiator des Corona-Immobilien-Index sagt:

In der Branche zeichnen sich während der zweiten Corona-Welle deutliche Lerneffekte ab. Diese Lernbereitschaft schlägt sich auch in der Neubewertung des Risikomanagements nieder. Die Mehrheit der Marktteilnehmer hat erkannt, dass das Risikomanagement im Bereich der Projektentwicklungen neue Wege gehen muss, um den neuen Anforderungen gerecht werden zu können.

Fieberkurve geht leicht nach unten

Die Fieberkurve des Corona-Immobilien-Index liegt aktuell bei 37,16 Grad. Das ist ein leichter Rückgang im Vergleich zur Vorwoche.

In Anspielung auf die menschliche Körpertemperatur bildet der Index auf einer Skala von 36,5 – 41,5 Grad die Lage auf dem Immobilienmarkt ab. Bei 36,5 Grad gibt es keine Beeinträchtigungen, alles ist in Ordnung. Nehmen die Probleme auf den Baustellen zu, steigt die Temperatur bis maximal 41,5 Grad. An dieser Stelle geht nichts mehr, sprich es herrscht kompletter Baustopp.

Mit Hilfe zahlreicher teilnehmender Immobilienexperten und der Unterstützung namhafter Unternehmen und Institutionen aus dem Netzwerk baumonitoring.com wurden im Frühjahr einmal wöchentlich die aktuelle Situation deutscher Projektentwicklungen und die Auswirkungen der Coronakrise gemessen.

Nach einer Sommerpause ist der Corona-Immobilien-Index seit der Kalenderwoche 46 mit angepassten Fragestellungen wieder da.

Beteiligen an der Umfrage können sich Marktakteure und Experten (Entwickler, Bauunternehmer, Projektmanager/Bauleiter, Banken/Investoren, Branchenteilnehmer). Die Anmeldung erfolgt über die Website www.baumonitoring.com. Dort werden auch regelmäßig neue Ergebnisse des Corona-Immobilien-Index veröffentlicht.

Für die Erhebung in der Kalenderwoche 49 haben sich ca. 900 Teilnehmer aus den verschiedenen Immobiliensektoren für die wöchentliche Erhebung registriert und Auskunft über ihre Projektentwicklungen gegeben.

Der Corona-Immobilien-Index:
Das Projektentwicklungs-Barometer wurde geschaffen, um tagesaktuell die Entwicklungen der Immobilien- und Bauwirtschaft abzubilden. Mit dem Corona-Immobilien-Index (CII) wird die aktuelle Lage der Immobilienwirtschaft dargestellt. Er ist eine schnelle Abfrage, ein Snapshot, gebildet aus den Eindrücken, die Marktakteure und Experten (Entwickler, Bauunternehmer, Projektmanager/Bauleiter, Banken/Investoren, Branchenteilnehmer) wöchentlich liefern: Kurz, prägnant und mit geringem zeitlichen Aufwand für die Teilnehmer. Initiiert von emproc, lebt das Entwicklungs-Barometer von der Unterstützung und Teilnahme der Immobilienexperten, die ihre persönliche Einschätzung der aktuellen Lage zur Bildung dieses Index teilen.