Die eigene Wohnung oder das eigene Haus zählen für viele zu dem erstrebenswertesten Ziel ihres Lebens. Ein Großteil der Bauherren und Immobilienkäufer aus den 60er-Jahren bis zur Jahrtausendwende hatte den Plan, bis zum Rentenalter schuldenfrei und damit mietfrei zu sein. Damit dies in die Tat umgesetzt werden konnte, war der Weg zu den eigenen vier Wänden häufig ein harter und steiniger.
Aktuell besitzt etwas mehr als die Hälfte der Senioren in Deutschland ein Eigenheim und lebt im Alter mietfrei. Zwei Drittel dieser Gruppe investierten jedoch während des Berufslebens ihr Geld überwiegend in die eigene Immobilie. Zusätzlich sparen konnten die heutigen Rentner deshalb nicht. Doch jeder vierte hat es bis zum Renteneintritt nicht geschafft, die Immobilienschulden vollständig zu tilgen.
Eine Studie der Deutsche Leibrenten AG unter mehr als 1.000 Bundesbürgern im Ruhestand zeigt auf, dass viele Ruheständler in einem wirtschaftlichen Dilemma feststecken. Einerseits haben sie zeit ihres Lebens gespart und fleißig für den Ruhestand vorgesorgt, andererseits können sie ihr gebundenes Vermögen nicht freisetzen. Zu groß ist der Wunsch, das liebgewordene Heim und ihre vertraute Umgebung nicht aufgeben zu wollen. Teilweise fehlt auch das Budget, noch nötige Renovierungen oder Sanierungen vornehmen zu lassen.
Statt eines sorglosen Lebensabends gilt für viele Menschen auch im Alter: gut haushalten und sich finanziell einschränken. Das Studienergebnis belegt auch, dass sich für jeden zweiten Befragten die finanzielle Situation signifikant verbessern würde, wenn er das in der Immobilie gebundene Vermögen nutzen könnte.
Nach der Erwerbsphase den Gürtel enger schnallen
Der Renteneintritt ist durchaus massiv belastet: 56 Prozent der Befragten klagen darüber, dass sich die finanzielle Situation im Ruhestand verschlechtert hat. Auch der Blick in die Zukunft ist verhalten. 30 Prozent erwarten eine weitere finanzielle Verschlechterung in den kommenden fünf bis zehn Jahren.
Mit diesen Prognosen ist die Tilgung einer Immobilienrestschuld kaum darstellbar und die Schulden werden an die Nachkommen weitervererbt. In einer Phase wie dieser, reift häufig der Gedanke, mit dem Konzept einer Immobilienrente mehr finanzielle Mittel für den gewünschten Lebensstandard, die notwendigen Umbaumaßnahmen oder auch die Kosten für die Gesundheitspflege freisetzen zu können.
Mit der Entscheidung für eine Immobilienrente wohnen die Eigentümer im Haus/der Wohnung lebenslang mietfrei und können durch den Verkauf der Immobilie über ein weitaus größeres finanzielles Polster zusätzlich zur Altersrente verfügen. Gewählt werden kann zudem zwischen einer monatlichen Rentenzahlung, einer Einmalzahlung oder einer Kombination aus beidem.
Beides, das mietfreie Wohn- oder Nießbrauchrecht und die Leibrente, werden notariell verankert und im Grundbuch eingetragen. Sollte zu einem späteren Zeitpunkt der Umzug in ein Pflegeheim anstehen, können die Einnahmen einer Vermietung dafür verwendet werden.
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