Corona-Pandemie: Ausblick auf die nächsten 18 Monate

Corona-Pandemie: Ausblick auf die nächsten 18 Monate
© Thanumporn – stock.adobe.com

Damit die wirtschaftliche Not und die soziale Unzufriedenheit in den nächsten 18 Monaten nicht steigen werden, müssen die Staats- und Regierungschefs, Unternehmen und politischen Entscheidungsträger der Welt zusammenarbeiten.

Dies ist ein Ergebnis des Berichts COVID-19 Risks Outlook: A Preliminary Mapping and Its Implications des Weltwirtschaftsforums, der in Zusammenarbeit mit Marsh & McLennan und Zurich Insurance Group erstellt wurde.

Dieser Bericht beruht auf den Ansichten von fast 350 Risikofachleuten, die gebeten wurden, einen Ausblick auf die kommenden 18 Monate zu geben und ihre größten Bedenken hinsichtlich der wahrscheinlichsten Auswirkungen des Coronavirus auf die Welt und die Wirtschaft aufzulisten.

Bei der Untersuchung der Zusammenhänge zwischen den einzelnen Risiken fordert der Bericht die Staats- und Regierungschefs außerdem auf, jetzt gegen eine Vielzahl künftiger systemischer Schocks wie die Klimakrise, geopolitische Turbulenzen, zunehmende Ungleichheit, Belastungen der psychischen Gesundheit der Menschen, Lücken in der Kontrolle von Technologien und weiterhin belasteten Gesundheitssystemen vorzugehen.

Saadia Zahidi, Geschäftsführerin des Weltwirtschaftsforums, sagt:

„Die Krise hat Leben und Lebensgrundlagen zerstört. Sie hat eine Wirtschaftskrise mit weitreichenden Auswirkungen ausgelöst und die Unzulänglichkeiten der Vergangenheit aufgedeckt. Führungspersönlichkeiten müssen nicht nur die unmittelbaren Auswirkungen der Pandemie bewältigen, sondern auch miteinander und mit allen Bereichen der Gesellschaft zusammenarbeiten, um aufkommende bekannte Risiken anzugehen und die Widerstandsfähigkeit gegen noch unbekannte Risiken zu stärken. Wir haben jetzt die einmalige Gelegenheit, diese Krise zu nutzen, um die Dinge anders zu tun und bessere Volkswirtschaften aufzubauen, die nachhaltiger, belastbarer und integrativer sind.“

Unmittelbare wirtschaftliche Auswirkungen dominieren Risikowahrnehmung der Unternehmen

Die Auswirkungen reichen von einer anhaltenden Rezession über die Abschwächung der Haushaltslage der großen Volkswirtschaften bis hin zu strengeren Beschränkungen des grenzüberschreitenden Waren- und Personenverkehrs und dem Zusammenbruch eines großen Schwellenlandes.

Allerdings werden die längerfristigen Risiken schwerwiegende und weitreichende Auswirkungen auf die Gesellschaft, die Umwelt und die Kontrolle über bahnbrechende Technologien haben. Der Bericht bekräftigt die Forderungen des Global Risks Report 2020, in dem eine Gemeinschaft aus verschiedenen Interessenvertretern Umweltrisiken zu den fünf größten globalen Risiken für das nächste Jahrzehnt zählte und auch vor der außerordentlichen Belastung der Gesundheitssysteme warnte.

Bekannte und neue Risiken

Die neueste Aktualisierung bietet ein vorläufiges Bild bekannter Risiken, die durch die Krise verstärkt werden, und neuer Risiken, die entstehen können. Zwei Drittel der Befragten nannten eine „anhaltende globale Rezession“ als eine Hauptsorge der Unternehmen. Die Hälfte gab Insolvenzen und Branchenkonsolidierungen, eine fehlende Erholung der Branchen und die Unterbrechung der Lieferketten als entscheidende Sorgen an.

Mit der beschleunigten Digitalisierung der Wirtschaft inmitten der Pandemie stellen laut der Hälfte der Befragten Cyberangriffe und Datenbetrug wesentliche Bedrohungen dar, während der Zusammenbruch von IT-Infrastruktur und -Netzwerken ebenfalls zu den Hauptsorgen zählt. Geopolitische Störungen und strengere Beschränkungen des Personen- und Warenverkehrs stehen weit oben auf der Liste der Besorgnisse.

John Doyle, President and CEO, Marsh, dazu:

„Schon vor der COVID-19-Krise sahen sich die Organisationen mit einer hochkomplexen und vernetzten globalen Risikolandschaft konfrontiert. Von Cyber-Bedrohungen bis hin zu Lieferketten und dem Wohlbefinden ihrer Mitarbeitenden werden Unternehmen nun viele der Strukturen, auf die sie sich früher verließen, neu überdenken. Um die Voraussetzungen für eine schnellere Erholung und eine widerstandsfähigere Zukunft zu schaffen, müssen Regierungen und die Privatwirtschaft effektiver zusammenarbeiten. Neben größeren Investitionen zur Verbesserung der Gesundheitssysteme, der Infrastruktur und der Technologie muss eines der Ergebnisse dieser Krise sein, dass die Gesellschaften widerstandsfähiger werden und in der Lage sind, künftige Pandemien und andere größere Schocks zu überstehen.“