Assekurata: Die besten Telematik-Tarife in der Kfz-Versicherung

Assekurata: Die besten Telematik-Tarife in der Kfz-Versicherung

Assekurata hat erstmals Telematik-Tarife in der Kfz-Versicherung untersucht. Dafür wurden sieben Tarife anhand von zehn Hauptprüfpunkten mit 60 Detailkriterien analysiert.

Da das Tarifangebot am Markt recht jung ist, sind die Leistungsversprechen der Versicherer bisweilen noch sehr unterschiedlich. Dadurch wird es für Kunden und Vermittler erschwert, die Qualität eines Telematik-Tarifes einzuschätzen.

Arndt von Eicken, Managing-Analyst der ASSEKURATA Assekuranz Rating-Agentur GmbH, erklärt:

„Um hier für Orientierung zu sorgen, haben wir ein spezielles Bewertungsverfahren für Telematik-Angebote in der Kfz-Versicherung entwickelt. Hierbei untersuchen wir die Telematik -Bedingungen im Hinblick auf die Leistungsstärke, die Fairness und den Kundenbedarf. Unser detailliertes Prüf- und Bewertungsschemauntersucht Telematik-Tarife anhand von zehn Hauptprüfpunkten mit rund 60 Detailkriterien.

Vermittler erhalten hierdurch Sicherheit für den Beratungsprozess, Kunden eine Orientierung für ihre Entscheidung und Unternehmen letztendlich die Möglichkeit, die Qualität ihrer Produkte zu dokumentieren.“

Die besten Telematik-Tarife

Unternehmen Tarif Note
HUK-Coburg/HUK24 Telematik Plus 1,4 (sehr gut)
Allianz Versicherung AG BonusDrive 1,5 (sehr gut)
VHV Allgemeine Versicherung AG Telematik-Garant 2,1 (gut)
ERGO Versicherung AG SaveDrive (Nur für „junge Fahrer“: Bis zur Vollendung des 25. Lebensjahres.)  

2,4 (gut)

Generali Deutschland Versicherung AG TELEMATIK 2,5 (gut)
HDI Versicherung AG DiamondDrive (Tarif wurde während der Untersuchungsphase eingestellt.) 3,2 (befriedigend)
Cosmos Versicherung AG BetterDrive (Nur für „Junge Fahrer“ bis zur Vollendung des 29. Lebensjahres.) 3,9 (ausreichend)

 

Arndt von Eicken erläutert die Ergebnisse:

„Besonders bei den Themen Rabatt, Rabattformen und Messkritierien [sic] für das Fahrverhalten zeigt sich der Markt sehr heterogen. Dabei zeigen sich von Unternehmen zu Unternehmen nicht nur deutliche Unterschiede bei den maximal erfahrbaren Rabatten. Einige Gesellschaften bieten Neukunden auch Startboni von bis zu 10 % an, um Interessenten einen noch größeren Anreiz für den Abschluss eines Telematik-Tarifs zu liefern.“

Kaum Informationen zu Algorithmen

Zur Ermittlung der jeweiligen Scores, der letztendlich über die Höhe des Rabattes entscheidet, greifen die Gesellschaften auf Algorithmen zurück.

Arndt von Eicken dazu:

„Allerdings werden Informationen hierüber nur punktuell veröffentlicht. So konnten wir im Zuge der Untersuchung nicht ermitteln, wie lange es dauert, bis der Kunde in die Rabattierung gelangt.“

Besonders transparent zeigt sich hier die HUK. Nach Unternehmensangaben haben beim Tarif Telematik Plus einzelne Fahrfehler oder Ereignisse, wie ein abruptes Bremsen in einer Gefahrensituation, keinen entscheidenden Einfluss auf den Score. Auch die Tatsache, ob kurzzeitig ein anderer Fahrer mit besonders vorausschauendem oder besonders riskantem Fahrstil fährt, soll keine große Rolle spielen. Vielmehr werden attraktive Rabatte erzielt, wenn die Fahrten in Summe umsichtig erfolgt sind.

Ebenso versucht die Allianz, die Fahrtbewertung möglichst realitätsgetreu zu ermitteln. Beispielsweise ist in der Telematik-App ihres Tarifs BonusDrive Kartenmaterial hinterlegt, so dass auch Tunnel erkannt werden. Darüber hinaus wird die Fahrt auch ohne GPS-Signal weiter aufgezeichnet. Kleinere Ungenauigkeiten will das Unternehmen durch Interpolation ausgleichen.

Stufenmodelle bevorzugt

Bei den Rabattformen greift der Hauptteil der Versicherer auf ein Stufenmodell zurück, so dass der mögliche Rabatt bei Über- beziehungsweise Unterschreiten entsprechender Schwellenwerte an- oder absteigt.

Die HUK-Gesellschaften und die VHV stellen hier eine Ausnahme dar. Ihre Modelle ähneln eher einer Kurvenverteilung. Dies hat den Vorteil einer relativen Gleichverteilung der Rabatte. So profitiert der Kunde mit jedem Scorepunkt an einer prozentualen Beteiligung und läuft nicht Gefahr, bei einem einzelnen negativen Fahrverhalten aus einer Rabattstufe zu fallen. Hier kann unter Umständen der Fall sehr tief sein, wenn der Fahrer im unteren Bereich der Stufe ist und durch „Fahrfehler“ zurück in die 0-Prozent-Stufe fällt.

Die Kunden der HUK-Gesellschaften kommen somit bereits früh in den Genuss eines Rabattes. Schon ab sieben erfahrenen Scorepunkten gewährt der Tarif Telematik Plus einen Rabatt in Höhe von 1 Prozent und mit einem Score von 35 Punkten erfahren die Versicherten bereits einen Rabatt von 5 Prozent.

Beim Telematik-Tarif des Generali-Konzerns liegt die Rabattschwelle hingegen am höchsten. Hier müssen Versicherte zunächst 64 Scorepunkte erreichen, um 5 Prozent Rabatt zu erhalten.

Arndt von Eicken sagt:

„Bei der Frage, wie letztendlich der Kunde den Rabatt erhält, zeigen sich die Anbieter recht kreativ. Während einige Unternehmen den Rabatt an den Kunden auszahlen, verrechnen beispielsweise die VHV, HUK und Cosmos diesen mit dem Folgebeitrag des nächsten Jahres.“

Dies bringt den Nachteil mit sich, dass die Rabatte verfallen, falls der Kunde den Vertrag kündigt.

 

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