Die EU schiebt intransparenten Kosten mit einer neuen Entgelt-Verordnung einen Riegel vor und verpflichtet Institute zum 19. April 2020 zu mehr Transparenz bei grenzüberschreitenden Zahlungen und Währungsumrechnungen.
Denn bisher haben Verbraucher bei Kartenzahlungen im Urlaub und bei Auslandsüberweisungen oftmals unbemerkt zusätzliches Geld aufgrund undurchsichtiger Kosten verloren.
Passend zur neuen Entgelt-Verordnung befragte YouGov im Auftrag des internationalen Zahlungsanbieters TransferWise Verrbaucher in Deutschland hinsichtlich ihrer Erfahrung mit Banken und internationalen Transaktionen.
Die Umfrage zeigte, dass von dieser neuen EU-Verordnung 64 Prozent der Bevölkerung noch nie gehört haben.
Im Restaurant in Fremdwährung zahlen?
Die Verordnung betrifft dabei insbesondere Kartenzahlungen in Fremdwährungen innerhalb des EU-Auslands. Aktuell müssen Verbraucher beispielsweise beim Bezahlen im Restaurant auswählen, ob sie in Euro oder in der jeweiligen lokalen Währung bezahlen möchten. Durch nicht deutlich ausgewiesene Gebühren bei Währungsumrechnungen ist die Bezahlung in Euro jedoch in der Regel teurer als in der Lokalwährung.
Doch nahezu jeder Fünfte bezahlt laut Umfrage trotzdem in Euro – und 29 Prozent der Befragten wissen nicht, welche Option günstiger ist.
Allerdings schützt die neue EU-Richtlinie Urlauber jedoch nur in Nicht-Euro-Ländern wie Kroatien oder Polen vor intransparenten Gebühren, nicht aber bei Reisen ins außereuropäische Ausland.
Mehr Transparenz bei digitalen Auslandsüberweisungen
Auch bei digitalen Auslandsüberweisungen müssen Anbieter künftig mehr Transparenz schaffen: Vorab müssen Institute die geschätzten Gesamtkosten der Überweisung in der Währung des Absenders auf einfache und verständliche Art und Weise mitteilen. Die Neuregelung gilt jedoch nur für Online- und App-Banking und nicht für Überweisungen, die vor Ort in Bankfilialen vorgenommen werden.
Lücken bei der neuen Verordnung
Da die Verordnung jedoch nur innerhalb der EU greift, bewirkt sie für viele Verbraucher keine Verbesserung. Nicht nur Reisende im Ausland, sondern auch Bankkunden, die internationale Transaktionen tätigen, sind von undurchsichtigen Wechselkursumrechnungen betroffen: 44 Prozent der Umfrageteilnehmer, die Auslandsüberweisungen tätigen, versenden Geld außerhalb der Europäischen Union. Sie profitieren nicht von der neuen Entgelt-Regelung und sehen sich somit weiterhin mit versteckten Kosten konfrontiert.
Kristo Käärmann, Mitgründer und CEO von TransferWise, kommentiert:
„Fast die Hälfte der Befragten in Deutschland, die Geld ins Ausland verschicken, bleibt von der neuen Verordnung ausgeschlossen. Sie ist jedoch ein erster Meilenstein im Kampf gegen versteckte Kosten im grenzüberschreitenden Zahlungsverkehr. Wir fordern allerdings eine Ausweitung des Gesetzes auch für Transaktionen in nicht-europäische Länder.“
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