Auf Wetterextreme wie Starkregen müssen wir uns künftig häufiger einstellen, sagen Experten. Bei vielen Versicherten hinterlässt das Fragen zu den Auswirkungen und damit auch zur Absicherung. Experten haben nun erste Antworten geliefert, die dabei helfen, Starkregen besser einzuschätzen. Was das Phänomen ausmacht und was diese Charakteristika für Versicherte bedeuten.
Bei großen Niederschlagsmengen in kurzer Zeit spricht der Deutsche Wetterdienst (DWD) von Starkregen. Der DWD unterscheidet zwei Kategorien: Stufe 1 mit 15 bis 25 Litern Regen pro Quadratmeter in der Stunde und Stufe 2 ab 25 Litern in der Stunde. Solche Regenmassen können Erdreich, Gewässer und das Kanalsystem in der Kürze der Zeit nicht aufnehmen. Die Folge können Überflutungen sein, die mitunter auch das eigene Zuhause treffen können.
Vorwarnung schwierig
So häufig das Schlagwort derzeit in Verbindung mit Stürmen auch fällt – das Phänomen Starkregen ist schwer fassbar. Für Meteorologen ist es kaum vorhersagbar, weil es nicht nur kurz, sondern auch kleinräumig auftritt. „Dadurch ist die Vorwarnzeit kurz und Menschen können ihr Hab und Gut häufig nicht absichern“, sagt Kira Granz, Produktmanagerin Hausrat der Ammerländer Versicherung.
Gleichzeitig fehlten bislang ausführliche Daten zu den Merkmalen und Auswirkungen von Starkregen und somit die Basis, um das Wetterphänomen besser einschätzen zu können. Ein gemeinsames Forschungsprojekt des DWD und des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hat erstmals Licht ins Dunkel gebracht.
Starkregen in Fakten
Die Studie bringt deutschlandweite Starkregen- und Schadendaten zusammen. Sie zeigt zum Beispiel, dass nicht nur bestimmte Landstriche, etwa Gebirgsregionen, betroffen sein können. Im untersuchten Zeitraum zwischen 2001 und 2018 sei Starkregen deutschlandweit gleichermaßen vorgekommen. Außerdem ist er offenbar kein reines Herbst- und Winterphänomen. Auch in heißen, trockenen Perioden habe es zahlreiche Starkregenereignisse gegeben, die meisten im Dürrejahr 2018, heißt es in der Studie. Seine Wucht entfalte Starkregen vor allem auf bebauten Flächen oder in der Nähe besiedelter Gebiete. „Oft sind also einzelne Ortschaften oder Stadtteile betroffen“, so Kira Granz über die Studie. Im untersuchten Zeitraum hat es der Statistik zufolge Schäden mit einem Gesamtvolumen von 6,7 Milliarden Euro gegeben.
Auch den Hausrat absichern
„Wer sich also gegen Starkregen absichern möchte, sollte den eigenen Versicherungsschutz prüfen“, erläutert Kira Granz. Anders als gedacht gilt das nicht nur für Eigentümer und ihre Wohngebäudeversicherung. Es kann auch den Hausrat treffen – vom Flatscreen über die Küchengeräte bis hin zur geliebten Couchlandschaft. Somit lohnt sich auch ein Blick auf die Hausratpolice.
Starkregen gesondert absichern
Dabei ist es für Versicherte wichtig zu wissen, dass bei Überschwemmung durch Starkregen die üblichen Wohngebäude- und Hausratversicherungen nicht greifen. Kira Granz: „Vor allem ältere Verträge weisen Lücken auf.“
Eine Elementarschadenversicherung schließe diese. Neben Starkregen sichert sie auch gegen die Folgen weiterer Naturgefahren ab. Eine Elementarschadenversicherung lässt sich ergänzend zur Hausratpolice abschließen. Gute Premium-Hausratprodukte integrieren das Starkregenrisiko aber auch beitragsfrei, etwa der Excellent-Schutz der Ammerländer.
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Statistisch gesehen war jedes zehnte Haus seit 2002 von Starkregen betroffen. Die Beseitigung der Folgen kostete betroffene Hausbesitzer durchschnittlich 7.600 Euro. Lediglich 52 Prozent der Hausbesitzer schützen sich vor diesen finanziellen Folgen durch eine Elementarschadenversicherung.
Ahrtal: Schadenregulierung vom Wiederaufbau-Tempo abhängig
Zwei Jahre nach der Flutkatastrophe im Ahrtal geht die Versicherungswirtschaft davon aus, dass alle betroffenen Hausbesitzer Geld von ihrer Versicherung bekommen haben. Wo der Wiederaufbau noch nicht abgeschlossen ist, stehen Teilsummen noch aus.