Die Fahrradbranche expandiert weiter

Fahrradbranche expandiert weiter
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2018 war ein erfolgreiches Jahr für die Ammerländer Versicherung und zeigte sich in vielen Facetten. Nach der Auszeichnung mit dem Preis Goldener Bulle in Bronze für die private Autoinhaltsversicherung in der Kategorie „Versicherungsinnovation des Jahres“ wurde das neue Firmengebäude bezogen.

Der experten Report spricht mit Gerold Saathoff, Vorstand der Ammerländer Versicherung über die Entwicklung seines Hauses, die Bedeutung der Nischenmärkte und der daraus resultierenden Erfolgsfaktoren.

Die Fahrradbranche legt bei der Produktentwicklung ein hohes Tempo vor, das sich logischerweise auch auf die Versicherungsbranche niederschlägt. Wie gehen Sie damit um?

Das ist richtig. Wir haben es hier mit einer sehr aktiven und agilen Branche und auch Community zu tun. Deshalb stehen wir im intensiven Austausch mit den Spezialisten dort und haben im Team eigene Fahrradspezialisten. Die gewonnenen Impulse fließen in unsere Produktwelt ein, sodass sie sich mit der Radbranche wandelt.

Seit 2014 bietet unsere Fahrrad-Vollkaskoversicherung Schutz für hochwertige Fahrräder, E-Bikes und Pedelecs. Wir entwickeln sie ständig weiter, beispielsweise, indem wir die Bandbreite versicherbarer Räder vergrößern. Erfolgreich ist auch der ergänzende Schutzbrief für Soforthilfe unterwegs. Gleichzeitig haben wir neue flexible Produkte geschaffen. Seit diesem Frühjahr bieten wir die Fahrrad-Reparaturversicherung Privat und die Fahrrad Diebstahlversicherung Gewerbe.

Welche Themen stehen auf der Produktebene E-Mobilität im Fokus?

Deutsche Städte sollen zunehmend autofrei werden und E-Mobilität wird in Deutschland,  auch als Wirtschaftsfaktor, an Bedeutung gewinnen. Damit wird auch die Bedeutung des Fahrrads weiter steigen.

Wir werden mit dieser Entwicklung Schritt halten und Lösungen für die unterschiedlichsten Anforderungen bieten. Dazu gehören Phänomene wie Bikeleasing, Bikesharing sowie die zunehmende Nutzung von Lastenrädern oder gewerblich genutzten Fahrrädern.

Sehen Sie Zukunftsthemen in der Sparte Hausrat?

Das Wetter schlägt durch den Klimawandel Kapriolen. Die Auswirkungen sind schon zu spüren, auch in den letzten Monaten sind sie hervorgetreten. Ich spreche insbesondere von Starkregen. Das Risiko von Schäden, auch am Hausrat, wird weiter steigen. Da Starkregen plötzlich auftritt, ist die Reaktionszeit kurz.

Der Versicherungsschutz gegen Elementargefahren wird wichtiger und auch hier werden wir mit der Zeit gehen. Aktuell tragen wir dem Thema bereits Rechnung, indem wir einerseits einen ergänzenden Baustein anbieten und andererseits das Starkregenrisiko im Premiumtarif beitragsfrei mitversichern.

Innovationen stehen heute in der Regel in Verbindung mit InsurTechs. Welche Bedeutung und Entwicklung erwarten Sie dadurch?

InsurTechs betrachte ich als wichtigen Bestandteil für die gesamte Branche. Sie treiben Themen und Projekte mit hohem Tempo voran und führen den etablierten Anbietern unserer Branche völlig neue Blickwinkel vor Augen.

Zum Beispiel: Wie gehen wir in der Digitalisierung mit unseren Kunden um, wie sieht die Kundenansprache aus und wie erfahren wir die Bedürfnisse der nachfolgenden Generationen? InsurTechs sind definitiv eine Bereicherung. Allerdings fehlt ihnen auch Fachwissen in Bezug auf den Versicherungsbetrieb und die Versicherungstechnik – da sehen wir uns klar im Vorteil.

Welche Konsequenz ergibt sich daraus für einen Produktanbieter?

Aktuell möchte jedes Unternehmen von dieser Dynamik profitieren. Entweder durch Kooperationen oder durch die Gründung eigener Units. Auf lange Sicht stellt sich die Frage: Wer passt sich an wen an? Immerhin prallen mit Innovation und Regulatorik Positionen aufeinander, die unterschiedlicher nicht sein können – obwohl sich die Branche durchaus mit Dynamik und Modernität identifizieren möchte. Inwieweit das langfristig gelingen kann, hängt sicherlich auch von der Flexibilität in den Häusern ab.

Wie positioniert sich Ihr Haus in einem sehr heterogenen Marktumfeld?

Als digitaler Versicherer mit neuartigen Produkten haben wir die Weichen für die Zukunft bereits gestellt. Wir positionieren uns als agiler und attraktiver Partner auf Augenhöhe für unsere Kunden, der jederzeit offen für neue Trends und das Direktgeschäft ist.

Unser Fokus liegt dabei auf dem deutschen Versicherungsmarkt und seinen nationalen Anforderungen. Das empfinden wir als Vorteil. Gleichzeitig wollen wir die Ammerländer Versicherung auch als VVaG nachhaltig weiterentwickeln.

Wir vereinbaren unsere Innovationskraft mit unseren gewachsenen Werten und haben das fest in unserem Leitbild verankert. Neben Flexibilität, Agilität und Offenheit für neue Möglichkeiten gehören auch Transparenz sowie Verantwortung für unser Team, unsere Kunden und Partner zu unserem Selbstverständnis. Wir werden in Zukunft dieses Profil weiter schärfen. Durch unser modular und technisch sehr gut ausgestattetes Gebäude können wir zudem unser Team nach Bedarf zügig erweitern.

Herr Saathoff, vielen Dank für das aufschlussreiche Gespräch.

 

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