Wie ist es um das Anlageverhalten der Deutschen bestellt? Besteht ein grundsätzliches Interesse am Finanzmarkt? Wie erhalten Anleger Informationen und vertrauen sie diesen wirklich?
Mehr als 1.000 befragte Personen geben in der repräsentativen Studie des digitalen Publishing-Hauses BurdaForward (unter anderem CHIP, FOCUS Online, Finanzen100) Antworten auf diese Fragen.
Stimmung ist risikofreudig
Die Bereitschaft etwas mehr zu wagen, wächst bei den deutschen Anlegern, dies zeigt sich besonders im Segment der hohen Renditen. Der Anteil derer, die bereit sind ein höheres Risiko für höhere Rendite eingehen, ist im Vergleich zum Jahr 2016 um 40 Prozent gestiegen. Doch das täuscht nicht darüber hinweg, dass trotz der anhaltenden Niedrigzinsphase die traditionellen Sparformen weiterhin sehr verbreitet sind und derzeit sogar einen Aufschwung erfahren..
„Safety First“
Sicherheit hat für jeden zweiten Deutschen bei der Anlage- und Vermögensplanung die höchste Priorität. Während das Sicherheitsbedürfnis immer größer wird, sinken gleichzeitig die hedonistischen Ansätze. Ihre Relevanz hat in den letzten drei Jahren um etwa ein Drittel abgenommen. Die meisten Befragten wünschen sich aktuell eine gesicherte Altersvorsorge und mehr Rücklagen für Sonderausgaben.
Weniger Skepsis trotz unruhiger Zeiten
Obwohl weltweite Krisenherde, Unsicherheiten in den globalen Wirtschaftsbeziehungen und verunsicherte Märkte eindeutige Vorzeichen einer weitreichenden Rezession sind, empfinden die Deutschen die angespannte Lage noch nicht als zu besorgniserregend. Die Sorge um die gesamtwirtschaftliche Situation ist im Vergleich zu den Vorjahren nicht weiter gestiegen. Knapp 22,9 Prozent der Befragten geben sogar an, überhaupt keine Angst vor einer Verschlechterung der gesamtwirtschaftlichen Lage in Deutschland zu haben. Grundsätzlich hat, mit 70,4 Prozent, die Mehrheit der Deutschen das Gefühl die Finanzen „im Griff“ zu haben und schätzt sich als gut abgesichert ein.
Klassische Spareinlagen auf dem Vormarsch
Das Interesse an Betongold als Geldanlage hält ungebrochen an. Für mehr als die Hälfte der Befragten ist der Immobilienerwerb eine attraktive Anlageform. Ein Drittel stuft eine Immobilie als durchaus relevante Geldanlage ein. Auch in der Anlagennutzung zeigt sich weiterhin ein großes Interesse an Immobilien: Mehr als 40 Prozent der Befragten leben in einer Eigentumswohnung. Doch immer noch die Hälfte aller Deutschen bevorzugt verstärkt die Klassiker Sparbuch und Spareinlagen als bewährte Methode zur Anlagenutzung. 43 Prozent der Befragten haben dafür ein Tagesgeldkonto.
Risikoaversion ist tief verwurzelt
Frauen zeigen bei Entscheidungen am Kapitalmarkt deutlich risikoscheuer und besorgter als Männer. Trotz der sorgenfreieren Männer wächst aber die Gesamtzahl der besorgten Bevölkerung: Immer mehr Deutsche, die ihr Geld nicht anlegen, empfinden Geldanlagen als zu risikoreich.
Im Vergleich zu 2017 beschreiben sich 32 Prozent mehr Befragte als risikoavers. Wenngleich das Vertrauen in die Beratung bei Anlageentscheidungen in den vergangenen Jahren um 24 Prozent gestiegen ist, mangelt es genau daran noch immer für knapp 19 Prozent. Deshalb verlässt sich weiterhin mehr als die Hälfte der Bevölkerung auf eigene Recherchen und Analysen.
Über die Studie
Diese Studie ist im Rahmen einer repräsentativen Panel-Befragung mit dem Feldinstitut Toluna und durch Befragungen der Nutzer auf den Websites CHIP, FOCUS Online und Finanzen100 durchgeführt worden. Im Panel wurden 1.039 Männer und Frauen ab 18 Jahren in einer fünftägigen Befragung (15.03.2019-20.03.2019) befragt.
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