Kritisch nachgefragt

Kritisch nachgefragt
Micha Hildebrandt, Vorstand, vigo Krankenversicherung VVaG © vigo Krankenversicherung VVaG

Im Leben eines nachhaltig denkenden und handelnden Menschen hört der Wunsch nach passenden Produkten nicht beim Bioapfel auf. Bei einer brancheninternen Veranstaltung im Jahr 2017 fragte eine Vertreterin einer Verbraucherzentrale, weshalb diese Zielgruppe nicht als solche wahrgenommen und behandelt wird.

Die Frage ist gut. Deshalb möchte ich diese – stellvertretend dargestellt durch zwei Beispiele – an die Branche weitergeben. Insbesondere an solche Institutionen, die sich CSR-Verantwortung auf die Fahne geschrieben haben und durch ihr Vorgehen Einfluss auf das Handeln Dritter, zum Beispiel in der Produktentwicklung, ausüben könnten.

Check24

Im Stromvergleich gibt es natürlich einen Filter für Ökostromanbieter. Selbst bei der Suche nach einem Mietwagen existiert inzwischen trotz des überschaubaren Angebots am Markt ein Filter für Hybrid-/Elektro-Autos. Weshalb gibt es in den Vergleichen zu Finanz- und Versicherungsprodukten keinen Filter für Nachhaltigkeitsaspekte?

Stiftung Warentest

Wiederholt thematisiert Deutschlands wichtigste Testorganisation zum Beispiel „saubere Zinsangebote“ oder auch „ethisch-ökologische Geldanlagen“. Und im Jahr 2017 war auch von einem Test zu „nachhaltigen Riester-Angeboten“ zu lesen.

Im Aufhänger zu einem solchen Test liest man Folgendes: „Was macht die Bank mit meinem Geld?“

Das fragen sich immer mehr Sparer.

Immer mehr Menschen wollen ihr Erspartes oder ihre Anlage keinesfalls in Konzerne, Projekte oder auch Geschäfte mitfinanzieren, die sie für fragwürdig halten.

Insofern muss die berechtigte Frage erlaubt sein: Warum gibt man dann im kompletten Versicherungsbereich nicht auch Antworten auf diese berechtigten Fragen?

Micha Hildebrandt, Vorstand vigo Krankenversicherung VVaG

Mehr zum Thema in der Ausgabe 06/1019

 

Bilder: (1) © vigo Krankenversicherung VVaG (2) © experten-netzwerk GmbH