Als einem der Pioniere im Bereich der nachhaltigen Versicherungen wird uns seit Jahren genau diese Frage gestellt, mit steigendem Erfolg allerdings immer seltener und in wenigen Jahren hoffentlich überhaupt nicht mehr.
So sind wir sehr stolz, dass sich unser Erfolg nicht nur in Bestandsgröße und Stückzahlen ausdrücken lässt, sondern auch in Messgrößen, die auch unsere Kunden verstehen. Es wurde beispielsweise bereits ein zweistelliger Millionenbetrag der „grün versichert“-Partnerversicherer in nachhaltige Kapitalanlagen investiert, wobei sogar die konkreten Anlagen transparent für unsere Kunden veröffentlicht wurden. Darüber hinaus haben wir 22.000 Bäume in Indien gepflanzt und mit 50.000 Bäumen schon unser nächstes Ziel vor Augen. Glücklicherweise sind diese Zahlen und Fakten im Markt nicht unbemerkt geblieben, sodass das Angebot an nachhaltigen Versicherungstarifen langsam größer wird.
Wo es Wettbewerb gibt, gibt es auch einen Markt
Auch wenn das Angebot an Versicherungstarifen mit nachhaltigen Elementen größer wird, kann man bei der aktuellen geringen Marktdurchdringung noch lange nicht von einem Durchbruch sprechen. Auch wenn keine Transparenz im Markt besteht, dürfte die Marke „grün versichert“ mit über 20.000 Verträgen, die darunter vermittelt wurden, zu den Marktführern im Bereich der nachhaltigen Versicherungslösungen zählen.
Doch wie kann es sein, dass trotz Prognosen, in denen die Grünen nur noch wenige Prozentpunkte hinter der CDU liegen, der „Friday for Future”-Bewegung, die Woche um Woche Zehntausende Schüler, Studenten und deren Eltern mobilisiert, und der Tatsache, dass nachhaltige Angebote in anderen Branchen boomen, der Bestand nachhaltiger Versicherungsbestandsverträge im Hinblick auf die Gesamtgröße des Marktes noch so gering ist?
Hierfür gibt es offensichtlich mehrere Gründe. Befragungen haben gezeigt, dass dem überwiegenden Teil der Versicherungskunden, inklusive der nachhaltig orientierten Kunden, nicht bewusst ist, dass ein nachhaltiges Versicherungsangebot existiert.
Wer berät nachhaltig?
Darüber hinaus ist der Ausschließlichkeitskanal mit Abstand der größte Vertriebskanal in allen Sparten. Allerdings bieten die großen, relevanten AO-Vertriebe kein Angebot, das den Ansprüchen nachhaltig orientierter Kunden gerecht wird. Es sind insbesondere kleinere Versicherer, die sich, zum Teil sehr erfolgreich, an das Thema Nachhaltigkeit herangewagt haben und ihre Produkte über Versicherungsmakler vertreiben.
Genau hier scheint auch ein Knackpunkt zu liegen. Umfragen haben offengelegt, dass sich viele Makler nicht vorstellen können, dass sich ihre Kunden für nachhaltige Versicherungen interessieren, und sprechen daher das Thema in der Beratung nicht an.
Mit der einfachen Frage, ob es dem Kunden wichtig ist, wo der Versicherer seine Beiträge anlegt, könnte ein Versicherungsmakler im Gespräch einen einfachen Einstieg in das Thema finden. Zudem kann man sich mit Kompetenz im Wettbewerb differenzieren. Ein weiterer Aspekt ist, dass es bei einem Kundeninteresse dafür keine Preisdiskussionen mehr gibt.
Auch wenn nachhaltige Versicherungslösungen heute noch einen kleinen Anteil am Neugeschäft haben, wäre es äußerst verwunderlich, wenn sie sich mittelfristig nicht genauso durchsetzen würden, wie es nachhaltige Angebote in anderen Branchen bereits heute machen.
Ein Beitrag von Andreas Maul, Geschäftsführer, grün versichert GmbH, Mail: info@gruen-versichert.de
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