E-Autos: Was ändert sich durch Warngeräusche für Autofahrer und Passanten?
In der Europäischen Union müssen ab 1. Juli 2019 alle neuen Typen von Elektro- und Hybridfahrzeugen mit einem sogenannten Acoustic Vehicle Alerting System (AVAS) ausgestattet sein, das Fahrzeuggeräusche simuliert. So sollen Unfälle insbesondere mit Fußgängern und Radfahrern verhindert werden.
Ab 1. Juli 2021 müssen die Hersteller dann nicht nur bei neuen Fahrzeugtypen, sondern bei allen Neuwagen mit Elektro- und Hybridantrieb ein AVAS einbauen. Ältere Fahrzeuge können, müssen aber nicht nachgerüstet werden. Doch was ändert sich dadurch für Autofahrer und andere Verkehrsteilnehmer?
Geräusche bis 20 km/h
Elektro- und Hybridautos müssen künftig zwischen dem Anfahren und dem Erreichen einer Geschwindigkeit von 20 km/h wie auch beim Rückwärtsfahren ein Geräusch erzeugen.
Michaela Rassat, Juristin der D.A.S. Rechtsschutz Leistungs-GmbH, erklärt:
„Der Grund für die Begrenzung auf Tempo 20 ist, dass bei höheren Geschwindigkeiten das Abrollgeräusch der Reifen den Motor in der Regel übertönt.“
Das AVAS muss laut EU-Verordnung mit einem leicht erreichbaren Schalter zum Ein- und Ausschalten ausgestattet und beim Start automatisch eingeschaltet sein.
Klang nach Verbrennungsmotor
Es muss sich um ein Dauergeräusch handeln, das wie ein Verbrennungsmotor der gleichen Fahrzeugklasse klingt und das eindeutig auf das Fahrzeugverhalten hinweist – zum Beispiel eine Beschleunigung.
Der künstliche Motorsound soll sich dabei im mittleren Frequenzbereich bewegen. Ein Grund dafür: Ältere Menschen können hohe Frequenzen nicht mehr so gut wahrnehmen.
Vor- und Nachteile der Neuregelung
Michaela Rassat dazu:
„Für Fußgänger und Radfahrer verringert sich durch die Warngeräusche die Gefahr einer Kollision mit einem Elektro- oder Hybridfahrzeug. Allerdings kritisieren viele, dass ein Vorteil des Elektroantriebs – nämlich dessen Lautlosigkeit – damit entfällt. Denn immerhin ist ständiger Verkehrslärm eine große Belastung für unsere Städte und die Gesundheit ihrer Bewohner.“
Themen:
LESEN SIE AUCH
Umfassender Versicherungsschutz beim Auto-Abo
Für drei Monate ein Elektrofahrzeug testen oder die Zeit überbrücken, bis der Neuwagen geliefert ist: Auto-Abos liegen im Trend. Die Anbieter werben mit einem All-Inclusive-Paket. Beim Versicherungsschutz sieht die R+V Versicherung allerdings sinnvolle Ergänzungsmöglichkeiten.
Mehr Kollisionen und neue Risiken durch E-Autos
Aktuelle Test-Crashs zeigen: Die größten Unfallrisiken bei E-Autos entstehen durch den Overtapping-Effekt beim Beschleunigen, der Unterboden zeigt sich als Schwachstelle und das Fahrzeug-Gewicht wird aufgrund des Batteriebetriebes deutlich steigen.
Kfz-Tarif belohnt Nachhaltigkeit
Elektroautos günstiger in der Versicherung
Unsere Themen im Überblick
Themenwelt
Wirtschaft
Management
Recht
Finanzen
Assekuranz
Unwetterschäden an Kraftfahrzeugen: Kfz-Versicherer leisten 1,3 Milliarden Euro
Sturm, Hagel, Blitz und Überschwemmung haben 2024 in Deutschland immense Schäden an Kraftfahrzeugen verursacht. Wie der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) berichtet, wurden im vergangenen Jahr rund 340.000 kaskoversicherte Fahrzeuge durch Naturgefahren beschädigt. Die Versicherer zahlten dafür insgesamt 1,3 Milliarden Euro.
„Aufpasser mit Zeigefinger“: Telematik-Tarife kämpfen mit Akzeptanzproblemen
Telematik-Tarife gelten als Innovation in der Kfz-Versicherung – doch viele Autofahrer stehen ihnen skeptisch gegenüber. Eine aktuelle Studie der TH Köln in Zusammenarbeit mit der University of Limerick wirft ein kritisches Licht auf Bonus-Malus-Modelle, bei denen sich die Versicherungsprämie nach dem individuellen Fahrverhalten richtet. Der Text erschien zuerst im expertenReport 05/25.
Kfz-Versicherung: Preise steigen weiter
Kfz-Versicherungen werden erneut teurer. Laut Verivox-Index zahlen Autofahrer im Schnitt 16 Prozent mehr als im Vorjahr – selten war das Sparpotenzial größer.
EasyRepair im Werkstattalltag: Wie Fottner von sofortiger Zahlungszusage profitiert
Hoher Verwaltungsaufwand, Unsicherheit bei der Bezahlung – viele Werkstätten kämpfen im Reparaturbetrieb mit organisatorischen Hürden. Die Innovation Group will hier mit „EasyRepair“ für Abhilfe sorgen. Nun zeigt ein Praxisbeispiel, wie gut das in der Realität funktioniert.
Die neue Ausgabe kostenlos im Kiosk
Werfen Sie einen Blick in die aktuelle Ausgabe und überzeugen Sie sich selbst vom ExpertenReport. Spannende Titelstories, fundierte Analysen und hochwertige Gestaltung – unser Magazin gibt es auch digital im Kiosk.