Altersvorsorge: Jüngere müssen doppelt so viel sparen

Die Sicherung des Lebensstandards im Alter wird für jüngere Generationen doppelt so teuer wie für ältere. Dies ist ein Ergebnis der Studie „Altersvorsorgebedarf im Zeitverlauf“ des Forschungsinstituts Prognos im Auftrag des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV).

(PDF)
Anzugtraeger-Baukloetze-265901060-FO-Andrey-PopovAnzugtraeger-Baukloetze-265901060-FO-Andrey-PopovAndrey Popov/ fotolia.com

Dafür hat Prognos berechnet, wie viel Prozent des Erwerbseinkommens Rentenversicherte der Jahrgänge 1960, 1975 und 1990 zurücklegen müssen, um keine Versorgungslücke zu haben. Dabei leiden die jüngeren Jahrgänge vor allem unter den niedrigen Zinsen.

Steigende Lebenserwartung, sinkendes Rentenniveau

Der Berechnung zufolge müssen 1960 Geborene ungefähr 2,1 Prozent ihres Erwerbseinkommens zurücklegen, um die Versorgungslücke zu schließen. Beim Jahrgang 1975 sind es circa 4,4 Prozent und bei den 1990 Geborenen 3,9 Prozent.

Neben der Niedrigzinsphase liegt der höhere Sparbedarf auch daran, dass das Rentenniveau sinkt und die Lebenserwartung steigt.

Während 1960 Geborene nach dem Renteneintritt noch durchschnittlich 21 Jahre leben, sind es bei dem Jahrgang 1975 bereits 22 Jahre und beim Jahrgang 1990 sogar 24 Jahre. Dadurch erhöht sich dann der Altersvorsorgebedarf.

Längeres Arbeiten und Unterstützung durch Staat

Eine Lösung wäre laut Studie ein späteres Renteneintrittsalter, denn mit diesem würden auch die Ansprüche aus der gesetzlichen Rente steigen und dadurch den Sparbetrag senken.

Wolfgang Weiler, GDV-Präsident, dazu:

„Mehr zu sparen, ist für viele Menschen nicht leicht. Es wäre nur fair, wenn der Staat den Vermögensaufbau stärker unterstützt.“

So liege der förderfähige Höchstbetrag bei der Riester-Rente seit 2002 unverändert bei 2.100 Euro, was damals etwa vier Prozent der Beitragsbemessungsgrenze entsprach. Wolfgang Weiler weiter:

„Heute wären vier Prozent gut 3.200 Euro wert. Auf diese Summe sollte die Fördergrenze mindestens angehoben werden und in Zukunft mit den Einkommen automatisch mitwachsen.“

(PDF)

LESEN SIE AUCH

The lawyer examines the case .The lawyer examines the case .natali_mis – stock.adobe.comThe lawyer examines the case .natali_mis – stock.adobe.com
Finanzen

Briefing zu Aktienrente und Generationenkapital 

Der DIVA-Faktencheck zeigt, dass das von der Bundesregierung geplante Generationenkapital zur Stabilisierung der gesetzlichen Rente beitragen kann, wenn es schnell und in einer nennenswerten Größenordnung installiert wird. Die zum Teil harsche Kritik am Generationenkapital geht weitgehend ins Leere.

domino effect concept with wooden tiles blocked by hourglass witdomino effect concept with wooden tiles blocked by hourglass witalexkich – stock.adobe.comdomino effect concept with wooden tiles blocked by hourglass witalexkich – stock.adobe.com
Finanzen

Rentenlücke privat schließen oder auf den Staat hoffen?

Noch immer setzen sich zu wenige Menschen mit der Planung ihrer privaten Altersvorsorge auseinander und dass, obwohl nach ihrer eigenen Einschätzung die Rentenlücke im Alter teilweise sehr hoch ausfallen wird. Gerade bei den Jungen gibt es Handlungsbedarf.

Man open warning document, reading letter from bank about loan refusalMan open warning document, reading letter from bank about loan refusalDC Studio – stock.adobe.comMan open warning document, reading letter from bank about loan refusalDC Studio – stock.adobe.com
Finanzen

Altersarmut: Sorgen der Ostdeutschen nehmen weiter zu

Aufgrund des immer noch bestehenden Lohngefälles zwischen West- und Ostdeutschland, zahlen Bürger der neuen Bundesländer meist weniger in die gesetzliche Rente ein und haben geringere Mittel für die private Altersvorsorge als die der alten. Entsprechend wachsen ihre Sorgen um das Auskommen im Alter.

Close up of menClose up of menPhotographee.eu – stock.adobe.comClose up of menPhotographee.eu – stock.adobe.com
Finanzen

Debatte um längere Lebensarbeitszeit: Was Arbeitnehmer jetzt tun sollten

Die demografische Entwicklung befeuert die Diskussion über eine Anhebung des Rentenalters. Da absehbar ist, dass künftig die gesetzliche Rente für den Erhalt des Lebensstandards nicht ausreichen wird, sollte ganzheitliche Finanzplanung der privaten Altersvorsorge stärker als bislang im Fokus stehen.

Unsere Themen im Überblick

Informieren Sie sich über aktuelle Entwicklungen und Hintergründe aus zentralen Bereichen der Branche.

Themenwelt

Praxisnahe Beiträge zu zentralen Themen rund um Vorsorge, Sicherheit und Alltag.

Wirtschaft

Analysen, Meldungen und Hintergründe zu nationalen und internationalen Wirtschaftsthemen.

Management

Strategien, Tools und Trends für erfolgreiche Unternehmensführung.

Recht

Wichtige Urteile, Gesetzesänderungen und rechtliche Hintergründe im Überblick.

Finanzen

Neuigkeiten zu Märkten, Unternehmen und Produkten aus der Finanzwelt.

Assekuranz

Aktuelle Entwicklungen, Produkte und Unternehmensnews aus der Versicherungsbranche.