Im 4. Quartal 2018 sanken die Pensionsverpflichtungen der DAX-Unternehmen leicht um 0,8 Prozent, zeigt die Modellberechnung „German Pension Finance Watch“ von Willis Towers Watson.
Der Rechnungszins stieg im 4. Quartal um vier Basispunkte auf 2,0 Prozent, gleichzeitig sorgte jedoch ein schwieriger Aktienmarkt für einen Rückgang der für die Pensionszahlungen reservierten Vermögen um 3,3 Prozent. Damit sank in Summe sank der Ausfinanzierungsgrad auf 65,8 Prozent.
Damit ist der Ausfinanzierungsgrad niedriger als zum Jahresende 2017 (67,5 Prozent), aber deutlich höher als zum Jahresende 2016 (63,0 Prozent).
Etwas stärker schwankten die entsprechenden Zahlen im MDAX.
Dr. Heinke Conrads, die bei Willis Towers Watson das Beratungsgebiet „betriebliche Altersversorgung“ (bAV) in Deutschland und Österreich verantwortet, dazu:
Heinke Conrads, Head of Retirement Germany & Austria, Willis Towers Watson „Die Unternehmen verfolgen diese Entwicklung durchaus aufmerksam. Insgesamt zeigt sich der Ausfinanzierungsgrad über die vergangenen Jahre jedoch relativ stabil – was nicht zuletzt auch der sorgsamen Steuerung der Pensionswerke und des Planvermögens durch die Unternehmen zu verdanken ist.
Viele Unternehmen haben ihre Pensionswerke in den vergangenen Jahren risikooptimiert aufgestellt. Das ist eine gute Investition in die Zukunftsfestigkeit der bAV.“
Bei rund vier Fünftel der offenen Pensionszusagen in Deutschland orientieren sich die Pensionszahlungen an den Vorsorgebeiträgen, die während des Arbeitslebens der Mitarbeiter eingezahlt werden, wie der „Deutsche bAV-Index“ von Willis Towers Watson zeigt. Sie werden zudem häufig mit einem kapitalmarktnahen Zins verzinst.
Dr. Heinke Conrads betont:
„Unternehmen garantieren ihren Mitarbeitern somit den Zins, der sich am Kapitalmarkt gut erwirtschaften lässt – und keinen Festzins, der sie verpflichten würde, in Niedrigzinszeiten zuzuschießen. Das trägt zu einer deutlichen Minimierung der Risiken in der bAV bei.“
Aktuarin Hanne Borst, die bei Willis Towers Watson die versicherungsmathematische Beratung im bAV-Bereich leitet, erläutert, dass die zu großen Teilen in Aktien und Anleihen investierten Pensionsvermöge in der Regel mit den Bewegungen am Kapitalmarkt mitschwanken.
Lediglich die Entwicklung der Anleihen-Renditen verlief im Gegensatz zu den anderen Anlageklassen positiv. Insgesamt drückte diese Entwicklung die Pensionsvermögen. Der gleichzeitige Anstieg des Rechnungszinses pufferte allerdings die daraus resultierenden Auswirkungen auf den Ausfinanzierungsgrad zumindest teilweise ab.
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