Viele Policen, wenig Überblick: Transparenzlücken bei Versicherungszahlungen

Deutschland ist gut versichert – aber kaum jemand kennt die eigenen Versicherungskosten genau. Laut einer repräsentativen Umfrage von Adyen fehlt drei von zehn Deutschen der Überblick über ihre monatlichen Prämien. Gleichzeitig wünschen sich viele mehr Flexibilität bei den Zahlungsmöglichkeiten.

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Deutschland ist gut versichert – aber kaum jemand kennt die eigenen Versicherungskosten genau (Symbolbild).Deutschland ist gut versichert – aber kaum jemand kennt die eigenen Versicherungskosten genau (Symbolbild).DALL-E

Fast die Hälfte der Deutschen besitzt fünf oder mehr Versicherungen – doch viele wissen nicht, wie viel sie tatsächlich dafür zahlen. Das zeigt eine repräsentative Umfrage des Finanztechnologie-Anbieters Adyen, für die Civey 2.500 Bundesbürger*innen befragt hat. Die Ergebnisse verdeutlichen: Trotz hoher Versicherungsdichte mangelt es an Transparenz und Struktur im eigenen Versicherungsportfolio.

Versicherungsdichte hoch – Überblick gering

Selbst unter jungen Erwachsenen zwischen 18 und 29 Jahren haben 52 Prozent fünf oder mehr Policen. Männer sind dabei häufiger mehrfachversichert als Frauen. Doch gerade bei dieser Vielzahl an Verträgen verlieren viele den Überblick: 30 Prozent der Befragten wissen nicht, wie hoch ihre monatlichen Versicherungsbeiträge sind.

Besonders hohe Prämien zahlen laut Studie Selbstständige (23 Prozent über 400 Euro monatlich) und die Altersgruppe der 30- bis 39-Jährigen, von denen knapp 14 Prozent mehr als 500 Euro im Monat investieren. Im Durchschnitt geben die meisten Befragten zwischen 101 und 200 Euro monatlich aus.

„Die Ergebnisse zeigen ein spannendes Bild: Einerseits haben die Deutschen im Schnitt viele Versicherungen – selbst junge Erwachsene. Andererseits fehlt es vielen an Transparenz und Struktur im eigenen Portfolio. Wer langfristig Vertrauen schaffen will, muss nicht nur gute Produkte anbieten, sondern auch für Übersicht und einfache Verwaltung sorgen“, sagt Hella Fuhrmann, Country Managerin DACH von Adyen.

Zahlungsgewohnheiten: SEPA dominiert, Flexibilität gewünscht

83 Prozent der Deutschen zahlen ihre Versicherungen per SEPA-Lastschrift. Nur sieben Prozent bevorzugen die klassische Rechnung. Vor allem jüngere Kundengruppen wünschen sich jedoch mehr Flexibilität: Unter den 18- bis 29-Jährigen bevorzugt nur noch die Hälfte SEPA, während Rechnungskauf, Sofortüberweisung und PayPal stärker nachgefragt werden.

Adyen sieht darin einen klaren Handlungsauftrag für Versicherer. Mit digitalen Payment-Lösungen – etwa Echtzeitauszahlungen im Schadensfall, digitale Zahlungslinks oder virtuelle Karten – könne der Zahlungsverkehr für Versicherte einfacher und transparenter gestaltet werden.

Hausrat, Haftpflicht, Kfz führen die Statistik an

Die beliebtesten Versicherungen sind die Privathaftpflicht (75 Prozent), Hausratversicherung (68 Prozent) und Kfz-Versicherung (65 Prozent). Knapp die Hälfte der Deutschen besitzt zudem eine Rechtsschutzversicherung. Lebensversicherungen spielen mit 20 Prozent eine deutlich geringere Rolle.

Der Abschluss erfolgt weiterhin überwiegend klassisch: 44 Prozent der Befragten schließen ihre Policen direkt beim Versicherer ab, 30 Prozent über Makler oder Berater. Vergleichsportale werden von elf Prozent genutzt.

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