Networking-Strategien für Unternehmer: Wie erweitert man sein Netzwerk clever?

Ein strategisches Netzwerk ist in vielen Branchen von großer Bedeutung und hilft dabei, den eigenen Radius zu vergrößern. Am Anfang steht die Fragestellung nach dem „Warum“. Nur wer genau weiß, welche Ziele er beim Networking verfolgt, wird seine Netzwerke langfristig halten und pflegen können.
Nachdem diese Frage für einen persönlich geklärt ist, helfen die nachfolgend genannten Strategien, erfolgreiche Bindungen aufzubauen.

(PDF)
Gruppe Freunde als Startup Team beim Hände stapelnGruppe Freunde als Startup Team beim Hände stapelnRobert Kneschke – stock.adobe.com

Neue Kontakte durch Events mit Köpfchen gewinnen

Große Events, Messen oder Veranstaltungen sind eine gute Methode, um innerhalb der eigenen Branche Kontakte zu knüpfen. Hierfür kommen oft Werbegeschenke mit Personal Branding zum Einsatz. Diese sollen dafür sorgen, dass das Unternehmen bei den neugewonnenen Kontakten und potenziellen Kunden im Gedächtnis bleibt. Daher sollten Werbegeschenke nicht einfach nur mitgegeben werden.

Um in Erinnerung zu bleiben, braucht es etwas mehr. Das lässt sich am Paradebeispiel des Kugelschreibers mit Branding gut zeigen: Er wird in Massen verteilt und so müssen sich potenzielle Geschäftskontakte nie Sorgen um Schreibmaterial machen. Doch in der Menge geht die Erinnerung an ein bestimmtes Unternehmen eher unter.

Anders verhält es sich, wenn der ausgehändigte Kugelschreiber zum Beispiel gleich vor Ort genutzt wird, um sich Notizen über das Unternehmen zu machen oder einen vereinbarten Termin aufzuschreiben – etwa auf eine entsprechende Aufforderung durch den Gesprächspartner hin. Durch diese aktive Nutzung ist der Erinnerungseffekt stärker.

Ähnlich verhält es sich mit der moderneren Variante, dem Kugelschreiber mit Touchpen-Funktion. Diese Eingabestifte erfreuen sich großer Beliebtheit – und das mit gutem Grund: Sie ermöglichen es, präzise auf Smartphone und Tablet zu swipen und zu tippen, und schonen gleichzeitig das Display. Noch dazu lassen sie sich mit der Firmen-Brand bedrucken wie ein herkömmlicher Kugelschreiber.

Generell nutzen zu viele Geschäftsleute Events heute primär für den Vertrieb, was ein Fehler ist. Deutlich langfristiger zeichnen sich effektive Netzwerke aus, die Synergien hervorbringen und das Geschäftsfeld erweitern.

Zwischen internen und externen Kontakten unterscheiden

Networking ist nicht nur für externe Kontakte relevant, sondern kann auch unternehmensinterne Synergien ermöglichen. Dabei gibt es verschiedene Anlässe, die sich hierfür eignen. Firmenevents sind eine gute Methode, um die Kollegen oder Abteilungsleiter der anderen Abteilungen kennenzulernen und so stärkere Verbindungen zu knüpfen. Genauso sind hier Veranstaltungen wie Betriebssport oder nur das Mittagessen in der Kantine relevant.

Geht es um externes Networking, bieten sich unter anderem folgende Events und Anlässe an:

  • Branchenstammtische in öffentlichen Lokalitäten
  • Weiterbildungs- und Fortbildungsmaßnahmen
  • Fachforen
  • Messen
  • Fachverbände
  • Solche branchengebundenen Veranstaltungen haben gegenüber der klassischen Kaltakquise einen deutlichen Vorteil: Der Nutzer kann seine Expertenrolle stärker herausarbeiten und zieht dadurch weitere Kontakte über die Mitglieder von Stammtischen und Co. hinaus an.

    Der Expertenstatus als wichtiges Merkmal des erfolgreichen Networkings

    Die Rolle innerhalb des eigenen Netzwerks ist für die Wahrnehmung nach außen von Bedeutung. Wer es schafft, sich für ein bestimmtes Gebiet einen Expertenstatus aufzubauen, hebt damit automatisch seinen Status.

    Steigt die Attraktivität innerhalb des Netzwerks, werden Empfehlungen auch darüber hinaus ausgesprochen. So wird der Experte für Suchmaschinenoptimierung beispielsweise an und von Journalisten, Marketing-Abteilungen, Content-Creator, Programmierern und vielen weiteren Berufsfeldern empfohlen.

    Hier kann es hilfreich sein, einen anderen Weg als der Mainstream einzuschlagen. Es wird immer jemanden geben, der eine bestimmte Aufgabe auf gleichem Niveau erledigen kann. Mut zum Anderssein macht sich aus Sicht eines erfolgreichen Netzwerkaufbaus bezahlt. Das darf allerdings nicht zulasten der Authentizität passieren, diese ist für den Umgang mit dem Gegenüber entscheidend. Wer jedoch in seinem Schaffen eine Einzigartigkeit mitbringt oder eine sehr originelle Persönlichkeit hat, kann daraus ein individuelles Branding erschaffen und wird stärker wahrgenommen.

    Interesse an anderen ist eine Kunst des Networkings

    Bei Weiterbildungsveranstaltungen ist rund 70 Prozent der Deutschen die Vernetzung mit anderen Kursteilnehmern wichtig. Das geht aus der internationalen Trendstudie „The Future of Upskilling“ hervor. Dabei spielt die Art der Vernetzung (online oder offline) eine untergeordnete Rolle.

    Um als attraktiver Network-Partner wahrgenommen zu werden, ist die Art des Auftritts entscheidend. Wer krampfhaft versucht, seine eigenen Fähigkeiten oder Produkte zu bewerben, bleibt eher als unangenehmer Zeitgenosse in Erinnerungen.

    Effektiver ist es, wenn sich eine Person für die andere interessiert. Bei Bildungsveranstaltungen bieten sich Pausen dazu an, durch fachbezogenen Smalltalk in Kontakt zu kommen. Wer aktiv Fragen stellt und sich für die Antwort auch wirklich interessiert, wird allgemein im angenehmen Kontext abgespeichert. Ob gegenseitiges Interesse vorhanden ist, zeigt sich während des Gesprächs sehr schnell.

    Kommen Rückfragen besteht die Möglichkeit, den eigenen Status hervorzuheben und auf die persönliche Position zu verweisen. Auch hier ist es wichtig, solche Hinweise nicht plump und direkt zu unterbreiten, sondern auf unterschwellige und subtile Weise.

    Tipp: Um die Kommunikation auf Augenhöhe zu halten, ist es wichtig, den Status des Gesprächspartners zu berücksichtigen und ihm entgegenzutreten. Das erhöht die Spannung im Gespräch und sorgt dafür, dass sich der andere wahrgenommen fühlt.

    Kontaktpflege beim Networking so wichtig wie die Akquise

    Im Netzwerk reicht es nicht, Kontakte einmalig zu akquirieren und sie dann in der Schublade „Netzwerk“ abzulegen. Ähnlich wie bei der Pflanzenpflege ist es wichtig, die bestehenden Strukturen zu nähren und voranzutreiben. Heute funktioniert die Kontaktaufnahme häufig virtuellen, sodass sich neue Möglichkeiten eröffnen:

    • Kommentieren von Beiträgen der Netzwerkpartner
    • aktive Tipps geben, wenn Kontakte Fragen bei Xing und Co. stellen
    • zu bestimmten Anlässen (Weihnachten etc.) Grüße versenden
    • selbst online Hilfestellungen anbieten und Tipps veröffentlichen
    • Netzwerke wie Xing sind das Paradebeispiel für Vernetzung. Wie erfolgreich ein Bestandteil des Netzwerks hier wahrgenommen wird, hängt von der Interaktion ab. Wer immer nur mitliest und Tipps abgreift, wird irgendwann das Interesse der anderen verlieren. Wird hingegen aktiv gepostet, gelikt, geteilt, bleibt der Name im Gedächtnis.

      Fazit: Networking ist die Basis – Kontaktpflege führt zum Erfolg!

      Das Interesse des Gegenübers wecken, ist der Grundpfeiler für erfolgreiches Networking. Sind die Kontakte vorhanden, brauchen sie regelmäßige Aufmerksamkeit. Wer positiv auffällt, beispielsweise durch Interaktion in sozialen Netzwerken, Einladungen zu Veranstaltungen etc., wird nicht nur im Hinterkopf bleiben, sondern manchmal auch an Dritte empfohlen. Durch strukturiertes Vorgehen lassen sich Erfolge messen. Das wiederum bietet die Möglichkeit, bei fehlender Vernetzung die Gründe zu ermitteln und gegenzusteuern.

(PDF)

LESEN SIE AUCH

Mehr zum Thema

Wie wird der Investitionsabzugsbetrag, kurz IAB, richtig genutzt?Firmbee / pixabayWie wird der Investitionsabzugsbetrag, kurz IAB, richtig genutzt?Firmbee / pixabay
Management

Wie Unternehmer Steuern im Voraus sparen können

Wie heißt es zum Jahreswechsel immer so schön? Neues Jahr, neues Glück. Um diesem geflügelten Wort auch Taten folgen zu lassen, gibt die Gesetzgebung Unternehmern einige praktische Hilfsmittel an die Hand, damit sich der geschäftliche Erfolg einstellt. Eines davon ist der Investitionsabzugsbetrag, kurz IAB. Wie der richtig genutzt wird, erklärt Prof. Dr. Christoph Juhn, Professor für Steuerrecht an der FOM Hochschule und geschäftsführender Partner der Kanzlei JUHN Partner im Gastbeitrag.

Dr. Georg Kraus ist geschäftsführender Gesellschafter der Unternehmensberatung Kraus & PartnerKraus & PartnerDr. Georg Kraus ist geschäftsführender Gesellschafter der Unternehmensberatung Kraus & PartnerKraus & Partner
Management

Die Team- und Zusammenarbeit neu justieren

Viele Teams in den Unternehmen stehen aktuell vor der Herausforderung, sich selbst und ihre Zusammenarbeit neu zu definieren, um ihre Leistungsfähigkeit zu bewahren. Das zeigt eine Befragung von Personalverantwortlichen durch die Unternehmensberatung Kraus & Partner.

Business interactionBusiness interactionMitarbeiter-Benefits lassen sich inzwischen in vielfältiger Weise umsetzen.Photo credit: depositphotos.comBusiness interactionMitarbeiter-Benefits lassen sich inzwischen in vielfältiger Weise umsetzen.Photo credit: depositphotos.com
Management

Mit Mitarbeiter-Benefits die Attraktivität als Arbeitgeber erhöhen

Deutschlands Mittelstand steht aktuell vor einem Dilemma. Die Auftragsbücher zahlreicher Firmen sind gut gefüllt. Doch leider fehlen Fachkräfte, um die nötigen Aufgaben zu übernehmen. Mitarbeiter-Benefits können helfen, sich als attraktiver Arbeitgeber zu positionieren. Werden sie richtig aufgebaut, können sie im Wettkampf um die besten Leute ausschlaggebend sein.

Young worker sitting in his office thinking. Business conceptYoung worker sitting in his office thinking. Business conceptRomario Ien – stock.adobe.comYoung worker sitting in his office thinking. Business conceptRomario Ien – stock.adobe.com
Management

Voll versteuert!? Drei Stolperfallen, die Unternehmen mühelos vermeiden können

Teure Materialien sowie steigende Energie- und Transportpreise führen in zahlreichen Unternehmen zu Sparmaßnahmen. Unvorhergesehene und potenziell kostspielige Steuernachzahlungen können in einer angespannten Situation den Druck auf die finanziellen Ressourcen empfindlich erhöhen. . Dabei lassen sich einige steuerliche Stolperfallen umgehen.

Office-Team-423885258-DP-HayDmitriyOffice-Team-423885258-DP-HayDmitriyOffice-Team-423885258-DP-HayDmitriy
Management

ESG-Strategien stärken den Erfolg im Mittelstand

Jährlich veröffentlicht das Zentrum für Arbeitgeberattraktivität, kurz zeag GmbH, in Zusammenarbeit mit der Universität St. Gallen eine Trendstudie zum Status quo im Mittelstand und darüber hinaus. Dieses Jahr wurden ökologische und soziale Faktoren unter Berücksichtigung geltender ESG-Kriterien untersucht: ökologische Führung und ein ausgeprägtes Diversitätsklima wirken sich positiv auf den Unternehmenserfolg aus.

Mikrofon-3926344-PB-lograstudioMikrofon-3926344-PB-lograstudiolograstudio – pixabay.comMikrofon-3926344-PB-lograstudiolograstudio – pixabay.com
Management

MICHAELIS-LIVE am 24.09.: "Haftungsmantel GmbH“ vs. deliktische Durchgriffshaftung auf den Geschäftsführer

Eine GmbH soll vor der persönlichen Haftung schützen. Dies ist auch häufig bei einer GmbH oder anderen „juristischen Personen“ der Fall. Trotzdem werden Konstellationen festgestellt, die zu einer persönlichen Haftung des Geschäftsführers führen können. Rechtsanwalt Boris Glameyer erläutert anhand ausgewählter Fallbeispiele aus der Praxis diese problematischen Konstellationen.