Jeder zweite Deutsche ängstigt sich existenziell vor KI

Die größte Sorge der Deutschen in Bezug auf Künstliche Intelligenz (KI) ist, dass sie sich zu einer existenziellen Bedrohung für die Menschheit entwickeln wird. Die Hälfte der Deutschen (50 Prozent) befürchtet das. Zu diesem Ergebnis kommt eine bevölkerungsrepräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts IPSOS im Rahmen des diesjährigen AXA Future Risks Reports.

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Für 21 Prozent der Bundesbürger*innen sind die fehlenden einheitlichen Regelungen und Verantwortlichkeiten in Bezug auf Künstliche Intelligenz die größte Sorge. Rund jede*r Zehnte (12 Prozent) betrachtet die mangelnde Nachvollziehbarkeit der KI als größte Gefahr.

"Wir beobachten in unserer Gesellschaft aktuell beides: Einen großen Hype und eine große Skepsis gegenüber Künstlicher Intelligenz. Das ist nicht ungewöhnlich, wenn technologische Trends in der Breite der Gesellschaft ankommen. Mit Sicherheit stehen wir mit der rasanten Entwicklung und Verbreitung von KI aktuell am Beginn einer kleinen Revolution. Als Versicherer beschäftigen wir uns daher auch mit den möglichen Risiken von KI. Dennoch begreifen wir diese Entwicklungen vor allem als Chance, nicht nur als Risiko", so Achim Dahlbokum, Chief Information Officer bei AXA Deutschland.

Insgesamt glaubt jede*r Fünfte (20 Prozent), dass KI und Big Data in den nächsten Jahren erhebliche negative Auswirkungen auf die Gesellschaft haben werden. Im Vorjahr waren nur 9 Prozent dieser Meinung. Damit ist kein anderes Thema in der Risikowahrnehmung der Deutschen so stark gestiegen.

Auch wenn das Bewusstsein in Deutschland gestiegen ist, wird KI als noch entferntes Risiko wahrgenommen. Weltweit schätzt knapp die Hälfte (48 Prozent) der befragten Personen Künstliche Intelligenz als ein sich schnell entwickelndes Risiko ein. In Deutschland teilt nur eine Minderheit von 40 Prozent der Befragten diese Einschätzung. Dass die weitere Entwicklung von KI für die Deutschen mehr ein Risiko der Zukunft und weniger der Gegenwart darstellt, zeigt sich auch in einem nur geringen Gefühl der Angreifbarkeit durch Künstliche Intelligenz. Während weltweit mehr als die Hälfte (56 Prozent) angibt, sich im täglichen Leben durch KI und Big Data angreifbarer zu fühlen, ist es in Deutschland nur eine Minderheit von 46 Prozent.

Dieses Gefühl in der deutschen Bevölkerung spiegelt sich auch in den Top 10 der größten Risiken der kommenden fünf bis zehn Jahre wider. Hier weisen die befragten Expertinnen und Experten eine hohe Awareness auf. Für sie liegt das Risiko "Big Data und Künstliche Intelligenz" auf dem siebten Platz. Die Gesamtbevölkerung hingegen wählt Big Data und Künstliche Intelligenz nur auf Platz 14.

Grund hierfür könnte das hohe Vertrauen in den öffentlichen Apparat sein, wenn es darum geht, das Risiko Künstlicher Intelligenz zu managen. Eine deutliche Mehrheit (55 Prozent) der Deutschen hält die öffentlichen Behörden für gut vorbereitet, wenn es um ethische Risiken im Zusammenhang mit dem Einsatz von Technologie (Datenschutz und Verwendung persönlicher Daten, mögliche Verzerrungen durch Algorithmen) geht. Weltweit teilen diese Einschätzung nur 42 Prozent. Unsere Nachbarländer Schweiz (31 Prozent) und Belgien (29 Prozent) weisen hier Tiefstwerte auf.

Die größten Risiken unserer Zeit sehen die Deutschen im Klimawandel (46 Prozent), in sozialen Spannungen(41 Prozent) und in der Energieversorgung (40 Prozent).

Über den AXA Future Risks Report

Der AXA Future Risks Report ermittelt jährlich die Wahrnehmung künftiger Risiken in einer Umfrage bei Expert*innen und in der breiten Öffentlichkeit durch eine bevölkerungsrepräsentative Befragung. Das Meinungsforschungsinstitut Ipsos hat dafür im Auftrag von AXA 1.011 Personen in Deutschland im Juni 2023 online befragt.

Die Ergebnisse der Befragung sind repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren. Neben Deutschland wurden Ergebnisse in vierzehn weiteren Ländern aus Europa, Asien, Nord- und Südamerikaermittelt. 2023 erscheint der AXA Future Risks Report bereits zum zehnten Mal in Folge.

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