Photo credit: depositphotos.com
Am 16. November urteilte das BVG, dass die umgewidmeten 60 Mrd. Euro aus der Corona-Hilfe nicht für den Klima- und Transformationsfonds verwendet werden dürfen. Dieses Finanzierungsloch kann unter anderem die Förderung des klimafreundlichen Neubaus und die Gebäudesanierung hart treffen. Der Bauherren-Schutzbund e.V. (BSB) fordert von der Bundesregierung schnell Klarheit, ob und in welchem Umfang noch mit staatlicher Förderung zu rechnen ist.
„Wir haben ein Jahr hinter uns, das von großer Verunsicherung und in der Folge von Zurückhaltung beim Neubau und der Gebäudesanierung geprägt war“, erklärt Florian Becker, Geschäftsführer des BSB. „Die zähen Diskussionen um das sogenannte Heizungsgesetz haben viele Verbraucher*innen verunsichert und verschreckt. Im Neubau war das Familienförderprogramm völlig praxisfern konzipiert und konnte somit keine Wirkung entfalten. Das jetzige Urteil des Bundesverfassungsgerichts stellt wieder alles in Frage. Keiner weiß genau, was ab 2024, also in sechs Wochen gelten wird.“
Bau- und Sanierungsvorhaben müssen längerfristig geplant werden. Soll das kommende Jahr keine verlorenes für den Klimaschutz im Gebäudebereich werden, müssen Klimaschutz- und Bauministerium schnellstens für Klarheit sorgen und sicherstellen, dass die geplanten Fördermaßnahmen zum Heizungstausch und der Gebäudesanierung ab Januar abrufbar zur Verfügung stehen.
Bei Wohneigentums- und Neubauförderung bestehen ebenfalls große Verunsicherungen. Momentan glaubt kaum einer an das von Bundesbauministerin Geywitz angekündigte Bundesprogramm „Jung kauft alt“. Auch unklar ist, ob die Mittel für die Unterstützung des KfW-Programms "Klimafreundlicher Neubau in 2024" auf dem diesjährigen Niveau bleiben.
„Hier ist zu bedenken, dass in 2023 das Fördervolumen nicht ausgereicht hat und der Bund schon Mitte des Jahres nachlegen musste. Es ist zu befürchten, dass der Etat für das nächste Jahr nicht angepasst wird und der Fördertopf spätestens zur Jahresmitte leer sein wird“, so Becker weiter.
Angesichts der anhaltenden Wohnungsnot in vielen Regionen und des erheblichen Modernisierungsbedarfs im Gebäudebestand dürfe es hier keine Kürzungen geben, fordert der BSB-Geschäftsführer.
Themen:
LESEN SIE AUCH
Eigenheim bald nur noch Luxus?
Wiederaufnahme der Neubauförderung droht zu verpuffen
Kredit, Muskelhypothek und starke Nerven
An der eigenen Immobilie gibt es immer etwas zu optimieren – vor allem, wenn sie bereits in die Jahre gekommen ist. Derzeit steht die Frage der künftigen Heizung bei vielen auf dem Plan. Doch wie gehen Eigenheimbesitzer ein solches Vorhaben an? Und wie werden diese Maßnahmen finanziert?
Immobilien: Modernisierungsquote auf dem Tiefpunkt
Alarmierend: Knapp 61 Prozent der Deutschen planen derzeit überhaupt keine (energetischen) Modernisierungsmaßnahmen für ihre selbstgenutzte Immobilie. Diese fehlende Investitionsbereitschaft gefährdet nicht nur die Klimaziele, sondern auch die Zukunft der Immobilien.
Unsere Themen im Überblick
Themenwelt
Wirtschaft
Management
Recht
Finanzen
Assekuranz
Wohngebäudeversicherung: „Preisanstieg zieht sich durch den gesamten Markt“
Eine Wohngebäudeversicherung bleibt ein essenzieller Bestandteil des privaten Risikomanagements. Doch wie steht es um Qualität und Preisentwicklung aktueller Tarife? Das aktuelle Rating von Franke und Bornberg gibt Antworten – und zeigt: Während die Tarifqualität tendenziell steigt, ziehen die Prämien weiter spürbar an. Hintergrund sind massive Schadenkosten, die Versicherer zur Anpassung zwingen.
Bauturbo oder Bürokratie-Bremse? Was die Baurechtsreform 2025 wirklich bewirkt
Der Baurechtsanwalt Prof. Dr. Andreas Koenen hat die geplanten Änderungen im Baugesetzbuch analysiert – und kommt zu einem differenzierten Fazit: Die Baurechtsreform 2025 hat das Potenzial, mehr zu sein als bloße Symbolpolitik. Doch der von Bundesbauministerin Verena Hubertz angekündigte „Bauturbo“ zündet nur, wenn Kommunen und Behörden den neuen Spielraum auch mutig nutzen.
Elementarschaden-Pflichtversicherung: DAV fordert klare Regeln
Die DAV warnt: Eine Pflichtversicherung gegen Elementarschäden greift zu kurz – ohne risikogerechte Prämien, Prävention und Kumulschutz drohen Fehlanreize.
Wenn der Hund zu Hause stirbt – Was jetzt zu tun ist
Der Tod eines Hundes markiert für viele Menschen das Ende einer langjährigen und innigen Beziehung. Stirbt das Tier im häuslichen Umfeld, sind Trauer und Hilflosigkeit oft groß – doch neben dem emotionalen Verlust stehen auch eine Reihe praktischer und rechtlicher Schritte an.
Die neue Ausgabe kostenlos im Kiosk
Werfen Sie einen Blick in die aktuelle Ausgabe und überzeugen Sie sich selbst vom ExpertenReport. Spannende Titelstories, fundierte Analysen und hochwertige Gestaltung – unser Magazin gibt es auch digital im Kiosk.