Scope hat im Februar rund 6700 Fonds auf den Prüfstand gestellt. Bei 269 Produkten verbesserte sich das Rating, bei 290 verschlechterte es sich. Zwei bekannte Portfolios für Schwellenländer-Aktien machten Boden gut, ein Mischfonds-Klassiker rutschte ab.
Der Schwellenländer-Aktienfonds Carmignac Emergents konnte seine Performance in den vergangenen Monaten deutlich verbessern und trägt erstmals seit Ende 2007 wieder das Scope-Spitzenrating (A). Momentan setzt der Fonds stark auf chinesische Aktien, die mit einem Anteil von 40 Prozent im Portfolio deutlich höher gewichtet sind als im MSCI Emerging Markets.
Die aktuellen Top-Positionen des mit etwa 40 Titeln recht fokussierten Portfolios sind Samsung Electronics (8,7 Prozent), Taiwan Semiconductor (6,7 Prozent) und Eletrobras (6,1 Prozent). Während die Risikokennzahlen im Peergroup-Vergleich gemischt ausfallen, überzeugen die kurz- und langfristige Performance.
So liegt der Fonds mit einem Plus von 3,65 Prozent p.a. über fünf Jahre deutlich vor dem Peergroup-Durchschnitt von 0,20 Prozent p.a. Mit überdurchschnittlichen laufenden Kosten von 2,05 Prozent plus Performancegebühr ist der Fonds allerdings eine teure Wahl für Anleger.
Schwellenländerfonds von Goldman Sachs
Der Goldman Sachs EMs Eq Pf Base erhält nach zwei Monaten mit C-Rating das Top-Rating B zurück. Auch hier sind chinesische Aktien übergewichtet, wenngleich ihr Anteil mit 36 Prozent nur leicht über dem Index liegt. Generell sind die Abweichungen bei der Länderallokation im Fonds moderat.
Die Hauptrenditequelle ist die Aktienauswahl, wobei das Management mit einer gewissen Benchmarkorientierung vorgeht und über rund 120 Titel breit streut. Die größten Titel Taiwan Semiconductor (8,5 Prozent), Tencent (6,0 Prozent) und Samsung Electronics (5,0 Prozent) sind jeweils zwischen 1,0 Prozent und 2,2 Prozent höher gewichtet als im MSCI Emerging Markets.
Die Wertentwicklung des Fonds über fünf Jahre liegt mit 2,1 Prozent p.a. auf dem Niveau der Peergroup (2,0 Prozent p.a.). Über ein Jahr ist sie jedoch mit -17,39 Prozent gegenüber -10,60 Prozent deutlich schwächer. Auch hier fallen die Risikokennzahlen gemischt aus und die Kosten sind mit 1,94 Prozent nicht gerade niedrig.
Tabelle 1 Die größten Fonds – Upgrades
ETHNA-AKTIV verliert Top-Rating
Der ETHNA-AKTIV hat sein Top-Rating nach nur neun Monaten wieder verloren und rutscht auf ein (C)-Rating ab. Die deutlich konservativere Ausrichtung des Fonds, die sich zum Beispiel in der teilweise vollständig gehedgten Aktienquote gegen Jahresende 2022 äußerte, führte zwar zu geringeren Verlusten als die Peergroup. Doch im darauffolgenden Aufschwung war die Partizipation des Fonds ebenfalls geringer.
Über fünf und drei Jahre steht das Portfolio mit 0,11Prozent und -0,67 Prozent p.a. deutlich besser da als seine Peergroup „Mischfonds Global konservativ“ mit -0,42 Prozent und -1,87 Prozent p.a. Auch die Risikokennzahlen fielen über drei Jahre mit einer Volatilität von 6,91 Prozent und einem maximalen Verlust von -9,29 Prozent im Vergleich zur Peergroup mit 7,17 Prozent und -10,15 Prozent besser aus.
Dennoch bleibt abzuwarten, ob sich der Fonds mit seinem risikoaversen Ansatz in Kombination mit hohen laufenden Kosten von 1,87 Prozent und Performancegebühr langfristig gegenüber den Mitbewerbern durchsetzen kann.
Tabelle 2: Die zehn größten Fonds – Downgrades
Top- und Flop-Peergroups im vergangenen Monat
Das neue Jahr zeichnet sich bislang durch eine kräftige Erholung über alle Vergleichsgruppen hinweg aus. Bis auf Geldmarkt USD lagen die 50 größten Peergroups allesamt im Plus. Insbesondere Technologieaktien beeindruckten mit einer Performance von fast 12 Prozent auf Monatsbasis gefolgt von Aktien China und Aktien Deutschland mit jeweils rund 9 Prozent.
Erstmals seit langem haben europäische Titel insgesamt auf Jahressicht US-Aktien überholt. Außer der US-Währung, die sich gegenüber Euro abschwächte und damit Monatsverluste bei USD-Geldmarktfonds von -1,20 Prozent auslöste, gab es im Januar nur Gewinner, wobei kurzlaufende Euro-Anleihen mit 0,63 Prozent und Aktien Gesundheitswesen Welt mit 0,77 Prozent zu den Schlusslichtern zählten.
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