Nachhaltigkeit, digitale Ökosysteme und Kundenzentrierung sowie innovative Technologien standen im Fokus der insureNXT 2022. Mit rund 2.000 Teilnehmer*innen, 165 Top-Referent*innen sowie 150 Aussteller*innen und Partner*innen war die Premiere der physischen insureNXT ein voller Erfolg.
Unter den Speaker*innen und Partner*innen befanden sich alle Big Tech-Anbieter wie Amazon Web Services, Google, Meta, Microsoft, Salesforce, SAP und SAS sowie eine Vielzahl nationaler und internationaler Versicherer: von A wie AXA über E wie ERGO und P wie Ping An bis Z wie Zurich.
Klimaziele erreichen
Rund 1 Trillion Euro wird die Gothaer bis 2040 investieren, um ihre Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. Das sei die größte Reallokation von Kapital in der Geschichte Europas, prognostizierte Oliver Schoeller, CEO der Gothaer Versicherungen, in seiner Keynote auf der insureNXT 2022 in Köln. Dabei sei die Versicherungswirtschaft als Industrie ein Schmelztiegel der Megatrends unserer Zeit. Diese würden einerseits riesige Wachstumschancen schaffen, gleichzeitig erhöhten sie die Komplexität und die Risiken für die Branche.
Nachhaltigkeit und Business lassen sich sehr gut zusammenbringen kann, so Monika Schulze, Vorstandsmitglied bei der Zurich Deutschland. Dabei sei es als Unternehmen wichtiger ein Ziel zu formulieren, es konsequent anzustreben und aus Fehlern zu lernen, als auf die perfekte Lösung zu warten.
Digitale Wirtschaft
45 Deals mit etwa 570 Millionen Euro Umfang zählte Florian Graillot, Investor bei astorya.vc, für InsurTech-Investments in Europa in den ersten Monaten dieses Jahres. Deutlich größere Investments beobachte er allerdings im amerikanischen Markt. Bei Start-ups größer zu denken, empfahl auch Investor Carsten Maschmeyer in seinem Talk auf der insureNXT:
Wir sind in Deutschland zu defensiv. Wir müssen europäische Tech-Champions bauen, damit interessante Firmen nicht zu früh an die USA oder China verkauft werden.
Warum investieren Versicherer nicht gemeinsam in Start-ups, fragte Maschmeyer, der die Investments in Neodigital und Nect als seine bisher erfolgreichsten InsurTech-Beteiligungen bezeichnete. Dr. Anna Christmann, Beauftragte des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) für digitale Wirtschaft und Start-ups, betonte in ihrem Grußwort ebenfalls, dass die entscheidende Rolle der Start-ups bei der Transformation der digitalen Wirtschaft. Deshalb, so Christmann, habe sich die Bundesregierung zum Ziel gesetzt, das Venture Capital-Ökosystem in Deutschland und Europa beispielsweise über die Beteiligungsgesellschaft KfW Capital deutlich zu stärken.
Embedded Insurance: Wer verdient am Megatrend?
„Organisiert der Versicherer das Ökosystem oder ist er Teil des Ökosystems?”, fragte Oliver Hein, Head of Insurance bei Google Cloud Germany, in einem Panel auf der Center Stage der insureNXT. Der internationale Investor Gil Arazi, Gründer von FinTLV Ventures prognostiziert:
Die meisten Versicherer werden kein Geld mit Embedded Insurance verdienen.
Das seien derzeit meist noch Mikrotransaktionen, die sich derzeit lediglich für die Plattformbetreiber rechneten. Für Carsten Maschmeyer hingegen werde sich der Markt für Embedded Insurances zu eienm ein Multi Billionen-Geschäft entwickeln. Der insureNXT-Award Preisträger Frank Kastholm von penni.io und Eric Gewirtzman, CEO von bolttech ventures, sahen ebenfalls beste Umsatzchancen für das Segment.
Auch über die aktuelle Relevanz des Metaverse für die Versicherungswirtschaft gingen die Ansichten auseinander. Einig waren sich die Diskutanten aber darin, dass auch digitale Güter einen Versicherungsschutz benötigen. Wenn Non Fungible Tokens von Prada Tausende von Dollar kosten, dann brauche es eine Versicherung, so Tak Sato, Präsident von MS&AD Ventures.
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