Wohneigentum (und auch Gewerbeimmobilien) stehen bei potenziellen Käufern hoch im Kurs, vor allem, wenn sie sich in Ballungsregionen befinden, also in großen Metropolen oder ihrem „Speckgürtel“ beziehungsweise in Regionen, die wirtschaftlich stark sind und über eine gute Infrastruktur verfügen.
In diesen Ballungsräumen erhöht sich der Wert von Immobilien stetig, weshalb es gleichermaßen vorteilhaft sein kann, eine bereits erworbene Immobilie zu halten, eine solche zu kaufen oder sie zu verkaufen.
Immobilienblase oder anhaltender Trend zum Wohneigentum?
Aufgrund der stetig steigenden Immobilienpreise vor allem in Großstädten und Ballungsregionen befürchten viele, dass hier eine sogenannte Immobilienblase entsteht, die irgendwann platzt und zu hohen finanziellen Verlusten auf Seiten der Eigentümer führt. Bisher zeigt der Immobilienmarkt in Deutschland allerdings nicht zu viele der für eine entstehende Immobilienblase notwendigen Symptome, etwa:
- eine zu geringe Bautätigkeit bei steigender Nachfrage (nur von staatlicher Seite)
- die Überbewertung von Immobilien (Wertgutachten informieren über Verkehrswert)
- einen ungebremsten Anstieg der Immobilienpreise
- ein drastisch steigendes Bruttoinlandsprodukt
- eine Überschuldung der Haushalte
- die Kreditbewilligung für Antragsteller ohne Bonität
- große Angebot unattraktiver Geldanlageformen
Zwar hat die Corona-Pandemie zu finanziellen Sorgen und Engpässen in der Bevölkerung geführt, allerdings hat der Staat mit großen Hilfspaketen und gesetzlichen Anpassungen die Situation zu einem nicht geringen Teil entschärft. Auch die Bankinstitute geben zwar weiterhin Kredite, achten aber verstärkt auf eine nicht zu geringe Bonität und sorgen so dafür, dass Kreditraten auch für Immobilien gezahlt werden können.
Zumindest im Augenblick sind weder fiskal- noch kreditinduzierte Auslöser für eine Immobilienblase erkennbar. Zwar steigen die Kaufpreise aufgrund des wachsenden Interesses an Wohneigentum, gleichzeitig erhöhen sich aber die Mietpreise, wodurch der sogenannte Sachwert einer Immobilie weiterhin gedeckt wird.
Wann lohnt es sich, eine Immobilie zu halten?
Wer eine Immobilie besitzt und sie auch schon vollständig abgezahlt hat, der kann sich zurücklehnen und sich den Tanz auf dem Immobilienmarkt ganz gelassen anschauen. Selbst bei fallenden Immobilienpreisen muss man sich keine Sorgen machen, denn eine Immobilien in guter Lage und in gutem Zustand wird ihren Wert nicht verlieren, sondern auf längere Sicht steigern.
Gerade in Ballungszentren erleben Immobilien einen Wertzuwachs, der kaum für möglich gehalten wurde, weshalb man vor allem solche Objekte nicht vorschnell veräußern sollte. Der Trend, in solche Regionen zu ziehen und dort die Vorteile einer guten Work-Life-Balance zu genießen, wird sich fortsetzen und zu einer Wertsteigerung entsprechender Immobilien führen. Aus diesen Gründen ist es sinnvoll, seine Immobilie zu behalten, den Markt zu beobachten und sein Eigentum erst bei einer sich bietenden Gelegenheit mit Aussicht auf einen hohen Gewinn auf dem Markt anzubieten.
Aus diesen Gründen verkaufen Eigentümer ihre Immobilien
Abgesehen von äußeren Einflüssen, die einen Immobilienbesitzer zum Verkauf zwingen können, gibt es zahlreiche Gründe, aus denen Eigentümer ihre Immobilie freiwillig verkaufen. Dazu gehören etwa ein fortgeschrittenes Alter, ein Umzug oder eine Scheidung.
Laut der Umfrage eines deutschen Immobilienportals gilt das Alter des Verkäufers als wichtigster Grund für einen Verkauf. Diese Situation tritt meist dann ein, wenn der Eigentümer auf Pflege angewiesen ist und nicht mehr alleine in seiner Immobilie leben kann.
Immerhin etwa 44 Prozent aller Immobilienbesitzer gaben das Alter als Hauptgrund an. In stark überalterten Bundesländern wie Mecklenburg-Vorpommern (58 Prozent), Berlin (45,9 Prozent) und Brandenburg (49,9 Prozent) war der Anteil ebenfalls sehr hoch.
Zu den ebenfalls häufig angegebenen Gründen für den Verkauf einer Immobilie gehörten laut der Umfrage Ereignisse wie ein Umzug (20,9 Prozent), die allgemeine Situation auf dem Immobilienmarkt (17 Prozent), eine Erbschaft (11,8 Prozent) sowie eine Scheidung (5-11 Prozent, je nach Bundesland).
Was bewegt Menschen zum Kauf einer Immobilie in Ballungsgebieten?
Nicht nur beim Verkauf spielt das Alter eine Rolle, sondern auch beim Immobilienerwerb. Der Blick auf Umfragezahlen zeigt, die sogenannte Generation Y hat Interesse am Immobilienkauf, obwohl sie eigentlich für ihr Streben nach Unabhängigkeit bekannt ist.
Plötzlich möchten junge Menschen sesshaft werden. Nachfragen haben ergeben, dass circa 61 Prozent aller Baufinanzierungsanfragen von Personen im Alter zwischen 24 und 39 Jahren stammen Dabei stellen die 30- bis 34-Jährigen mit 24 Prozent den größten Anteil.
Als Gründe für diesen Sinneswandel sehen Experten vor allem im Umfeld der Generation Y, die sich durch die erlebte Angst vor Terroranschlägen, die Ereignisse rund um die letzte große Finanzkrise und die Schaffung eines europäisch einheitlichen Hochschulsystems, der sogenannten Bologna-Reform zu einer nüchternen und wertkonservativen Gruppe entwickelt hat. Der Pfad zu Selbstverwirklichung und Erfolg duldet keine langen und teuren Umwege, auch nicht beim Beschaffen von Wohnraum.
Aufgrund wirtschaftlich und finanziell unsicherer Zeiten, auch ausgelöst durch Corona, beginnen viele zu rechnen, ob es nicht sinnvoller ist, die bisher gezahlte Miete in eine Rate für einen Immobilienkredit zu investieren.
Tatsächlich entscheiden sich immer mehr Menschen dafür, sich eine Immobilie zu kaufen, entweder mithilfe des erwähnten Immobilienkredits oder in Form des selten angebotenen Mietkaufs. Bei diesem vereinbart man mit dem Vermieter auf Basis einer vorher beauftragten Immobilienbewertung, dass man beispielsweise eine Wohnung zunächst mietet und später kauft. Die bis zum eigentlichen Kauf geleisteten Mietzahlungen werden dann auf den Kaufpreis angerechnet.
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