Mehr Rechtsstreitigkeiten in Folge von Verkehrsunfällen

22 Prozent der Deutschen waren in den letzten fünf Jahren mindestens einmal in einen Verkehrsunfall verwickelt. Dies zeigt eine YouGov-Umfrage im Auftrag von ROLAND Rechtsschutz.

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Mann-Frau-Autounfall-288990335-AS-hedgehog94Mann-Frau-Autounfall-288990335-AS-hedgehog94hedgehog94 – stock.adobe.com

Dabei sind Männer nach wie vor etwas häufiger betroffen als Frauen. So gab ein Viertel der Männer an, in der jüngeren Vergangenheit einen Unfall gehabt zu haben. Bei den unter 35-jährigen Männern sind es 27 Prozent, bei den Frauen waren es 19 Prozent.

Geschwindigkeitsüberschreitung häufigstes Verkehrsdelikt

Knapp jeder zweite Deutsche musste in den vergangenen fünf Jahren aufgrund eines Verkehrsdelikts ein Bußgeld zahlen. Die mit Abstand häufigsten Gründe dafür sind weiterhin eine Geschwindigkeitsüberschreitung (31 Prozent) und Falschparken (17 Prozent). Männer nehmen es zwar mit den Verkehrsvorschriften weniger genau als Frauen und werden dementsprechend häufiger zur Kasse gebeten, aber die Unterschiede werden geringer – vor allem was die Geschwindigkeitsüberschreitungen betrifft: Während 2018 hier die Männer mit 39 Prozent das Blitzer-Ranking vor den Frauen mit 25 Prozent klar anführten, ist der Unterschied inzwischen nicht mehr so deutlich. Von den Männern erhielten 34 Prozent ein Tempo-Knöllchen, von den Frauen immerhin 29 Prozent.

Auch beim Falschparken sind kaum mehr Geschlechterunterschiede zu erkennen: 18 Prozent der Männer und 17 Prozent der Frauen erhielten Strafzettel, weil sie ihr Auto unerlaubterweise abstellten.

Regionale Unterschiede erkennbar

Was die Verkehrssünden betrifft, zeigen sich außerdem regionale Unterschiede: So führt Baden-Württemberg das Blitzer-Ranking an. 35 Prozent ließen sich bei einer Spritztour unfreiwillig ablichten, darauf folgt Hessen mit 33 Prozent und Nordrhein-Westfalen mit 32 Prozent.

Männer häufiger vor Gericht

Bei 18 Prozent der Befragten endete ein Verkehrsunfall vor Gericht – ein Anstieg zu den Vorjahren, in denen es 13 Prozent (2018) beziehungsweise 15 Prozent (2016) waren. Männer landeten dabei häufiger vor dem Kadi als Frauen (21 zu 15 Prozent). Bei exakt der Hälfte aller Streitigkeiten ging es im aktuellsten Fall um die Schuldfrage. In 27 Prozent der Fälle ging es um die Höhe des Schadens, der Streit ums Schmerzensgeld belegt mit 18 Prozent Platz drei.

74 Prozent der Befragten gaben an, dass der Rechtsstreit zu ihren Gunsten entschieden wurde. Dabei fällt auf, dass ältere Personen ihre Rechtsstreitigkeiten häufiger als junge gewinnen. Von den unter 45-Jährigen hatten 61 Prozent vor Gericht Erfolg, bei den Personen über 45 waren es 78 Prozent.

Auch das Einkommen scheint die Erfolgsaussichten vor Gericht zu verbessern. Von den Befragten mit einem Nettoeinkommen von unter 2.000 gewannen nur 70 Prozent ihren Rechtsstreit. Bei den Einkommensgruppen ab 2.000 Euro Nettoeinkommen liegt die Erfolgsquote vor Gericht bei 78 Prozent.

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