Fondsanlagen in Versicherungspolicen: Ruhige Hand statt Panik

Aufgrund des Coronavirus und des Ölpreises ist es an den Börsen zu deutlichen Kursrückgängen gekommen. Ein Marktkommentar von Holger Beitz, CEO PrismaLife AG:

(PDF)
Anzugtraeger-meditiert-194859096-FO-ra2-studioAnzugtraeger-meditiert-194859096-FO-ra2-studiora2 studio – fotolia.com
Holger-Beitz-2020-PrismaLife-AGHolger-Beitz-2020-PrismaLife-AG Holger Beitz, CEO, PrismaLife AG

Ich verstehe gut, dass Kunden mit Fondsanlagen in Versicherungspolicen die aktuelle Entwicklung mit Sorge betrachten und nach Lösungen suchen, um sich vor Verlusten zu schützen. Gleichwohl sollte die Beurteilung der Lage im Licht der Anlagephilosophie einer Vorsorgepolice betrachtet werden. Dazu ist es nötig, einmal durchzuatmen und sich (wieder) klarzumachen, welche Anlageziele die Altersvorsorge eigentlich verfolgt.

Natürlich waren die vergangenen Wochen an der Börse wahrlich kein Vergnügen. Aber die Anlageentscheidungen für eine Altersversorgung sind nicht auf 20 Tage, sondern auf 20 Jahre ausgelegt. Niemand weiß, wie es weitergeht. Was wir aber wissen: Wer in den vergangenen Jahrzehnten in einem beliebigen 15-Jahreszeitraum in einen weltweiten Aktienmix investiert hat und einfach abwartete, hat niemals Verlust gemacht.

Auf dieser Grundlage sind drei Dinge wichtig:

  1. „Stick to the plan“: Langfristiger Vermögensaufbau fußt auf langfristigen Entwicklungen

Mit der Wahl einer fondsgebundenen Lebensversicherung haben die Kunden sich für eine langfristige Anlagestrategie entschieden. Ein wesentlicher Aspekt ist dabei die Nutzung der langfristigen positiven Entwicklung der Kapitalmärkte. Kurzfristige – und letztlich zu kurz gedachte – Eingriffe laufen dieser Strategie zuwider.

  1. Entscheidungsgrundlagen: Orientierung an Fundamentaldaten statt an temporären Einflüssen

Die Corona-Epidemie hat Folgen für die Wirtschaft, ändert aber wenig an den Fundamentaldaten. Weltweit suchen große Mengen Kapital, unter anderem wegen der Negativzinsen, geeignete Anlageziele und sorgen für hohe Nachfrage. Da die Erkrankungswelle vermutlich wenige Wochen oder Monate Einfluss auf die Wirtschaft nimmt, werden nach einer Beruhigung der Lage die Märkte entsprechend wieder anziehen. Die kurzfristige Realisierung von Verlusten durch Verkäufe birgt damit das Risiko, den richtigen Einstiegszeitpunkt zu verpassen.

  1. Cost-average-Effekt: Sparmechanik konsequent nutzen

Langfristige Sparpläne basieren maßgeblich auf dem Cost-average-Effekt. Das bedeutet, dass bei konstanten Sparraten in Zeiten hoher Kurse wenige Fondsanteile erworben werden, bei niedrigeren Kursen entsprechend mehr. Letztere bieten dann auch das höhere Kurspotenzial. Auch hier wäre ein Aussetzen dieser Strategie kontraproduktiv, weil die aktuell günstigeren Einstiegskurse nicht genutzt würden.

Angst ist ein schlechter Ratgeber – Panik ein noch schlechterer. Wir empfehlen eine Politik der ruhigen Hand, die an langfristigen Anlageentscheidungen festhält.

(PDF)

LESEN SIE AUCH

200409_GRAFIK_Festgeld-als-Corona-Ueberbrueckung.JPG200409_GRAFIK_Festgeld-als-Corona-Ueberbrueckung.JPGVerivox200409_GRAFIK_Festgeld-als-Corona-Ueberbrueckung.JPGVerivox
Finanzen

Börsen im Corona-Schock: Wie sich Sparer jetzt Hunderte Euro Zinsen sichern

Der Corona-Crash an der Börse hat historische Ausmaße. Um Verluste zu begrenzen, haben viele Anleger ihre Aktien und Fonds abgestoßen und verfügen nun über flüssiges Kapital.
Money on fire - amount of burning money conceptMoney on fire - amount of burning money conceptIgor Link – stock.adobe.comMoney on fire - amount of burning money conceptIgor Link – stock.adobe.com
Finanzen

Inflation: Deutsche befürchten finanzielle Lücken im Alter

Gut jeder Vierte legt momentan nichts für die Zeit nach dem Renteneintritt zurück. Die weiterhin hohe Inflationsrate wird als häufiger Grund dafür genannt. Doch muss die Geldentwertung zwingend mit Altersarmut einhergehen?

Smiling people, in the meeting room, using a laptop, searching sSmiling people, in the meeting room, using a laptop, searching sbnenin – stock.adobe.comSmiling people, in the meeting room, using a laptop, searching sbnenin – stock.adobe.com
Finanzen

18-Euro-Depot für fondsgebundene Vermögensverwaltungen

Für neu eröffnete, volldigital geführte Depots der WealthKonzept reduziert die FIL Fondsbank die jährliche Depotgebühr von bisher 45 Euro auf 18 Euro. Damit wird die fondsgebundene Vermögensverwaltungen auch für FondsKonzept-Kunden mit kleineren Depotvolumina zugänglich.

Anzugtraeger-Glaskugel-Diagramm-265327819-AS-jirsakAnzugtraeger-Glaskugel-Diagramm-265327819-AS-jirsakjirsak – stock.adobe.comAnzugtraeger-Glaskugel-Diagramm-265327819-AS-jirsakjirsak – stock.adobe.com
Finanzen

Aussicht auf moderates Wachstum bei moderater Inflation

Die Anzeichen für einen nachlassenden Inflationsdruck sind inzwischen an vielen Stellen erkennbar: Sowohl Lieferketten als auch Rohstoff- und US-Immobilienpreise stabilisieren sich. Und für 2024 wird ein positives Wirtschaftswachstum erwartet.

Unsere Themen im Überblick

Informieren Sie sich über aktuelle Entwicklungen und Hintergründe aus zentralen Bereichen der Branche.

Themenwelt

Praxisnahe Beiträge zu zentralen Themen rund um Vorsorge, Sicherheit und Alltag.

Wirtschaft

Analysen, Meldungen und Hintergründe zu nationalen und internationalen Wirtschaftsthemen.

Management

Strategien, Tools und Trends für erfolgreiche Unternehmensführung.

Recht

Wichtige Urteile, Gesetzesänderungen und rechtliche Hintergründe im Überblick.

Finanzen

Neuigkeiten zu Märkten, Unternehmen und Produkten aus der Finanzwelt.

Assekuranz

Aktuelle Entwicklungen, Produkte und Unternehmensnews aus der Versicherungsbranche.