Sie sind leise, modern und leistungsstark: Elektroautos. Zahlreiche Privatpersonen und Unternehmen interessieren sich zunehmend für die E-Mobilität. Daher verwundert es nicht, dass sich die Automobilhersteller vermehrt auf die Elektrifizierung ihrer Fahrzeugflotten konzentrieren.
Während Smart mit dem EQ fortwo bereits das erste vollelektrische Stadtauto auf den Markt gebracht hat und MINI bereits in den Startlöchern steht, planen BMW, Mercedes-Benz und Co. die Markteinführung ihrer reinen Elektroautos für die kommenden Jahre. Mehrere Carsharing-Unternehmen zeigen Interesse an einer reinen E-Flotte. Damit es im Fall eines Unfalls keine Unstimmigkeiten gibt, sollten Besitzer von Elektroautos bei der Kfz-Versicherung jedoch genau hinschauen.
E-Fahrzeuge versichern – welche Kfz-Versicherung ist empfehlenswert?
Elektroautos weisen eine Reihe von Vorteilen auf. Nicht nur, dass sie außerordentlich leise sind – sie entlasten auch die Umwelt. Immerhin fahren sie emissionsfrei. Mehrere Studien befassten sich bereits mit der Umweltfreundlichkeit der vollelektrifizierten Fahrzeuge. Vorwiegend diese Nachhaltigkeit ist es, die Käufer von einem Elektroauto überzeugt. Auch Unternehmen interessieren sich für die umweltschonenden Fahrzeuge, beispielsweise als Firmenwagen oder als Carsharing-Modelle. Ebenso wie Autos für Privatpersonen benötigen diese eine Kfz-Versicherung. Hierbei sollte beachtet werden, dass mehrere Versicherungen spezielle Tarife für die Stromer im Angebot haben.
Wie bei Fahrzeugen mit konventionellen Antrieben ist die Kfz-Versicherung bei Elektroautos Pflicht. Dabei existieren bei der Auswahl des Versicherungsanbieters keine gravierenden Unterschiede. Wichtig ist, die Konditionen genau im Auge zu behalten. Die Höhe der Versicherungsbeiträge berechnet sich bei den Elektroautos unter Berücksichtigung verschiedener Faktoren. Dazu gehören beispielsweise:
- der Leistungsumfang der Versicherung,
- die Schadenfreiheitsklasse,
- die Regionalklasse und
- der Fahrzeugtyp.
Um die Elektroautos über die Haftpflichtversicherung hinaus zu versichern, bieten sich spezielle Versicherungsangebote für E-Fahrzeuge an. Zunächst sollten sich die Besitzer entscheiden, ob sie für ihr Auto eine Voll- oder Teilkaskoversicherung abschließen wollen. Im Vergleich zu Fahrzeugen mit klassischem Verbrennungsmotor gehen elektrifizierte Modelle mit happigen Anschaffungspreisen einher. Aus dem Grund empfiehlt es sich für die ersten Jahre nach dem Neukauf, eine Vollkasko in Erwägung zu ziehen. Wichtig: Im Leistungsumfang der Versicherung sollte ein Schutz für das Herzstück des Elektroautos – den Akku – enthalten sein.
Vorzugsweise schließt die Versicherung für den Stromspeicher grobe Bedienfehler ein. Zu diesen gehört beispielsweise eine Tiefenentladung. Des Weiteren berücksichtigen gute Versicherungstarife Schäden, die durch den Akku entstehen können. Als sinnvoll gilt es, wenn der Versicherungsschutz die Ladestation sowie das Ladekabel umfasst. In der Regel profitieren die Besitzer zusätzlich von einem Batterieschutz, der über die Garantie des Herstellers läuft. Dieser gilt über einen Zeitraum von sechs bis acht Jahren beziehungsweise bis zu einer gefahrenen Strecke von 160.000 bis 180.000 Kilometern. Nach dieser Zeit kann eine Anschluss-Garantieversicherung eine gute Entscheidung sein.
Ob Privatauto oder Teil der Fahrzeugflotte – wer eine Versicherung für Elektroautos sucht, sollte Abschleppvorgänge ebenfalls abdecken. Immerhin kann die Antriebsachse bei einem unsachgemäßen Abtransport Strom im Motor erzeugen. Das führt unter Umständen zu einem Kurzschluss und Schäden am Akku. Im schlimmsten Fall kann es sogar zu einem Fahrzeugbrand kommen.
Eignen sich spezielle Versicherungstarife für Elektroautos?
Auf dem Markt finden sich zahlreiche Kfz-Versicherungen. Bei der Auswahl kann es schwerfallen, sich für einen Tarif zu entscheiden. Speziell für Elektroautos hält sich die Anzahl spezieller Versicherungstarife jedoch bislang in Grenzen. Der Grund besteht vorwiegend in der aktuell noch geringen Anzahl zugelassener Fahrzeuge. Steigt das Interesse an der Elektromobilität in der Bevölkerung, ziehen auch die Versicherungen nach. Bislang rollen nur etwa 85.000 reine Elektroautos über Deutschlands Straßen (Stand: September 2019). Zahlreiche Versicherer werten die bisherigen Daten zu den Elektrofahrzeugen aus, um künftig entsprechende Tarife anbieten zu können. Diese könnten sogar günstiger als klassische Kfz-Versicherungen ausfallen. Den Grund sieht Kurt Sigl vom BEM – Bundesverband Elektromobilität – in der geringeren Unfallzahl der E-Autos.
Die Vorteile bei den Versicherungsprämien stellen ein weiteres Kaufargument für Elektroautos dar. Wer sich für ein Fahrzeug mit reinem Elektroantrieb interessiert, sollte sich jedoch frühzeitig über die Finanzierung Gedanken machen. Bisher gehen die Modelle mit vergleichsweise hohen Anschaffungskosten einher. Um diese zu decken, können sich beispielsweise Autokredite lohnen. Der Abschluss eines Autokredits erfolgt in der Regel unabhängig davon, um welche Art von Auto es sich letztendlich handelt.
Wie lässt sich bei der Kfz-Versicherung für Elektroautos sparen?
Mehrere Anbieter warten bereits mit speziellen Tarifen für Elektroautos auf. Vorwiegend enthalten die Angebote Leistungen, die speziell auf die Elektromobilität zugeschnitten sind. Beispielsweise profitieren die Fahrzeugbesitzer von einem Rundum-Schutz für den Akku. Bieten die Versicherungen keine separaten Tarife an, versuchen sie die Bedürfnisse der Kunden mit pauschalen Rabatten zu befriedigen. Im Vergleich zur klassischen Kfz-Versicherung sparen E-Fahrzeughalter zwischen 10 und 20 Prozent. Der Grund für den Preisnachlass ist schnell erklärt: Die Anbieter gehen davon aus, dass sich umweltbewusste Fahrer umsichtig im Straßenverkehr verhalten.
Um bei der Kfz-Versicherung für das Elektroauto Geld zu sparen, sollten die Zusatzleistungen auf Herz und Nieren geprüft werden. Wichtig ist es, deren Nutzwert in Augenschein zu nehmen. Sind die E-Fahrzeuge nicht gekauft, sondern geleast, braucht es nicht zwingend einen separaten Schutz für den Akku. Die entsprechende Versicherung ist in der Regel im Leasingvertrag gedeckt. Ein ähnlicher Fall tritt ein, wenn die Nutzer zwar die E-Fahrzeuge kaufen, die Akkus aber mieten.
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