Einst waren sie Exoten, heute gehören Fahrradversicherungen fest in die Produktlandschaft. Unter den Vorreitern: die Ammerländer Versicherung. Vor fünf Jahren brachte sie ihre Fahrrad-Vollkaskoversicherung auf den Markt – erstmals abgedockt vom Fahrradhandel. Seitdem hat sich das Segment gewandelt. Produktmanager Alexander Kanther über Autotechnik am Rad und die Fahrradversicherung der Zukunft.
Vor fünf Jahren startete die Fahrrad-Vollkasko der Ammerländer. Was hat sich seit den Anfängen geändert?
Alexander Kanther: Radfahren ist zum Teil eines Lebensstils geworden, besonders im städtischen Raum. Entsprechend hochwertig und aufwendig sind die Räder gestaltet. Das gilt besonders für Pedelecs und E-Bikes, die im Fachhandel durchschnittlich 2.500 Euro kosten. E-Räder sind zum Zugpferd der Radbranche geworden. Hier hat sich wohl am meisten getan. Mittlerweile gibt es so ziemlich jedes Modell auch als E-Version.
Was ist mit der Ausstattung?
Das Innovationstempo ist hoch. Nehmen wir Akku und Motor, die ständig kompakter und leistungsfähiger werden. Ein weiteres Beispiel ist die akkugespeiste Beleuchtung bei E-Rädern, eine Alternative zu Nabendynamos. Hinzu kommen Tag-, Fern- oder Blinklicht. Wir beobachten generell, dass sich die Technik in vielen Bereichen der des Autos angleicht. Insgesamt steigt damit die Wertigkeit.
Das lässt sich sicher auch auf das Zubehör übertragen.
Richtig. Ich greife zwei Beispiele heraus: Ein großes Thema ist die Kopplung von Zubehör mit dem Smartphone, wodurch die Funktionen erweitert werden. Helme können auf diese Weise Notrufe absetzen oder haben Lichtfunktionen. Auch Schlösser entwickeln sich. Es gibt sie aus den verschiedensten Materialien, sogar aus Textilfasern.
Was bedeutet das für Produkte wie die Fahrrad-Vollkaskoversicherung?
Das Produkt entwickelt sich mit, bestimmte Leistungen stehen für den Kunden im Fokus. Mit Blick auf die Neuheiten und ihre Werte sind das aktuell Diebstahl und Teilediebstahl. Parkboxen und -häuser für Fahrräder sind ja noch die Ausnahme. Viele nutzen ihr Rad außerdem täglich, das heißt, die Gefahr von Schäden steigt. Daher ist die Bedeutung der Reparaturkosten-Erstattung gestiegen – auch, weil die Bauteile teurer geworden sind. Die technisch ausgefeilten Räder lassen sich unterwegs nicht mehr so einfach selbst fit machen. Deshalb steigt auch die Bedeutung von Sofort-Hilfe, etwa in Form von Schutzbrief-Leistungen.
Welche Trends kommen noch auf das Segment zu?
Der Versicherungsbedarf für Diensträder entwickelt sich – und damit auch die Fahrrad-Vollkasko für diesen Bereich. Ein maßgeblicher Faktor hierfür ist der Radverkehr in Städten, der in nächster Zeit noch mehr Gewicht bekommen wird. Das befeuert auch die Beliebtheit von Lastenrädern und das Bike-Sharing. In diesen Bereichen entsteht Versicherungsbedarf. Diese und andere Trends spiegeln sich langfristig in den Produkten.
Inwiefern nutzen Sie dabei die vergangenen fünf Jahre?
Wir sind als einer der ersten Versicherer mit einem Produkt gestartet, das sich unabhängig vom Fahrradhändler abschließen lässt. Damals war das unüblich und der Fachjury des Innovationspreises eine Auszeichnung wert. Wir streben bis heute danach, vorauszudenken und ständig Neues ins Produkt fließen zu lassen. Angesichts des Innovationstempos der Branche ist das anspruchsvoll, aber auch spannend.
Weitere Informationen: www.fahrradvollkasko.de
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