Der Digitalverband Bitkom sieht in der Verabschiedung der Markets in Crypto-Assets (MiCA) Verordnung durch das EU-Parlament einen Meilenstein für die Blockchain- und Krypto-Branche: Als erster umfassender Rechtsrahmen für Kryptowerte, Emittenten von Kryptowerten und Krypto-Dienstleister biete die MiCA einer innovativen und jungen Branche Rechtssicherheit.
„Europa ist bei dieser neuen Technologie ein echter Vorreiter. Mit der MiCA-Verordnung setzt Europa einen globalen Standard für die Krypto-Regulierung und wird dazu beitragen, europaweit gleiche Wettbewerbsbedingungen für Krypto-Dienstleister zu gewährleisten und das Vertrauen in die Branche zu fördern“, sagt Benedikt Faupel, Bereichsleiter Blockchain beim Bitkom.
Die MiCA verpflichtet Emittenten von unter anderem, ein „Whitepaper“ zu veröffentlichen, das detaillierte Informationen zum Emittenten und zum ausgegebenen Kryptowert enthält. Das Whitepaper muss zudem eine leicht verständliche Zusammenfassung der wesentlichen Informationen enthalten.
Außerdem erweitert die MiCA die Regelungen gegen Marktmissbrauch und verbietet Insiderhandel und Marktmanipulation mit Kryptowerten. Anlegerinnen und Anleger in Krypto-Werte werden durch die neue Verordnung besser geschützt, befindet Faupel.
In einer repräsentativen Umfrage im Auftrag des Bitkom hatten zuletzt drei Viertel (74 Prozent) angegeben, dass die jüngsten Skandale, etwa um die Kryptobörse FTX, ihr Vertrauen in Kryptowährungen zerstört habe, 7 von 10 (70 Prozent) haben Angst, beim Kauf von Kryptowährungen betrogen zu werden. Und 73 Prozent fordern eine stärkere Regulierung und Überwachung von Kryptobörsen durch die Politik in Deutschland und der EU.
Nach dem Beschluss des EU-Parlaments müssen die Aufsichtsbehörden in den kommenden 18 Monaten Standards entwickeln und in der Praxis durchsetzen.
„Bereits heute zeigt sich, dass die MiCA die globale Krypto-Regulierungslandschaft beeinflussen wird und andere Länder dazu inspirieren kann, dem europäischen Beispiel zu folgen“, so Faupel. „Entscheidend wird sein, wie die Regulierung nun in die Praxis überführt wird.“
Hinweis zur Methodik
Grundlage der Angaben ist eine Umfrage, die Bitkom Research im Auftrag des Digitalverband Bitkom durchgeführt hat. Dabei wurden 1.007 Personen ab 16 Jahren in Deutschland telefonisch befragt. Die Umfrage ist repräsentativ. Die Fragestellung lautete „Inwieweit stimmen Sie den folgenden Aussagen zu Kryptowährungen wie Bitcoin zu bzw. nicht zu?“
Themen:
LESEN SIE AUCH
Warum ist Krypto die beste Investition?
Obwohl Kryptowährungen viele Möglichkeiten bieten, schrecken weiter zahlreiche Anleger vor einem Invest zurück und vernachlässigen so ein zukunftsträchtiges Anlageinstrument. Jacqueline Lehmann von der Green Capital & Beteiligungen AG, klärt Missverständnisse auf.
Ein Blick in die Welt der Kryptowährungen
Seitdem der Bitcoin, die Bühne betrat, hat sich eine ganze Industrie um digitale Währungen herum entwickelt. Dabei steht nicht nur der Handel im Vordergrund, sondern auch die Blockchain-Technologie. Was Kryptowährungen von anderen Assets unterscheidet und was das für den eigenen Geldbeutel bedeuten kann.
Einkommensstarke Junganleger investieren deutlich seltener in Krypto
Verhältnismäßig ruhig ist es um Kryptowährungen wie Bitcoin & Co. geworden: Der Anteil jener jungen Anleger, die in Cyberdevisen investieren, ist um nahezu 10 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zurückgegangen. Eine Trendumkehr zu konservativen Anlagen?
Verschiedene Kryptowährungen und ihre Besonderheiten
Mit seiner Einführung 2008 repräsentierte der Bitcoin erstmalig eine vollständig dezentralisierte digitale Währung, die Transaktionen in einem Peer-to-Peer-Netzwerk ermöglicht, ohne auf eine Zentralbank oder Vermittlungsinstanz angewiesen zu sein. Seitdem hat sich der Kryptomarkt stark entwickelt.
Unsere Themen im Überblick
Themenwelt
Wirtschaft
Management
Recht
Finanzen
Assekuranz
Goldpreis erreicht neuen Rekordwert
Der Goldpreis hat mit 3.600 US-Dollar je Feinunze ein neues Allzeithoch erreicht. Welche Faktoren die Rallye treiben – und warum Analystin Sarah Schalück von der apoBank den Trend noch lange nicht am Ende sieht.
Globale Renditeanstiege: Langläufer geraten unter Druck
Die Renditen 30-jähriger Staatsanleihen steigen weltweit auf neue Höchststände. Der Kapitalmarkt signalisiert: Die Phase fiskalischer Schonung ist vorbei. Emissionsdruck, politische Unsicherheiten und strukturelle Zweifel an der Schuldentragfähigkeit erzwingen eine Neubewertung. Was Anleger jetzt erwarten – und Staaten herausfordert.
KI-Aktien: Ist der Hype überschritten – oder beginnt Europas Chance?
Die KI-Euphorie hat die Börsen im Griff – doch wie tragfähig sind die Bewertungen von Nvidia, Microsoft & Co.? Während US-Tech dominiert, eröffnen sich in Europa Chancen abseits des Rampenlichts. Mike Judith, Partner und Chief Sales Officer bei TEQ-Capital, ordnet den Markt ein – und zeigt, wo Anleger jetzt genau hinschauen sollten.
Depotbanken verwahren fast 3 Billionen Euro
Die Verwahrstellen in Deutschland haben im ersten Halbjahr 2025 fast 3 Billionen Euro für Fonds verwahrt – ein neuer Rekord. Doch hinter dem Wachstum steht auch eine deutliche Marktkonzentration: Fünf Anbieter dominieren fast 70 Prozent des Geschäfts.
Die neue Ausgabe kostenlos im Kiosk
Werfen Sie einen Blick in die aktuelle Ausgabe und überzeugen Sie sich selbst vom ExpertenReport. Spannende Titelstories, fundierte Analysen und hochwertige Gestaltung – unser Magazin gibt es auch digital im Kiosk.