Unternehmen wenden sich zunehmend von dem Hype-Zyklus ab, der in den letzten zehn Jahren Kaufentscheidungen noch stark beeinflusst hat. Stattdessen tendieren sie dazu, Entscheidungen basierend auf konkreten Anwendungsfällen, der Agilität und den Applikationen der jeweiligen Technologien zu treffen.
Endava, ein Anbieter von Dienstleistungen im Bereich beschleunigter Digitalisierung und agiler Software-Entwicklung, hat seinen neuesten Emerging Technologies Report veröffentlicht. Der Bericht zeigt auf, welche Technologien im aktuell schwierigen globalen Wirtschaftsumfeld für Unternehmen besondere Relevanz haben.
Für den Report wurden Entscheider aus fast 700 europäischen und nordamerikanischen Unternehmen befragt. Dabei zeichnet sich über alle Branchen hinweg ein klarer Trend ab: weg von breit gestreuter Digitalisierung, hin zu einem Fokus auf Tools mit strategischer Tragweite wie Big Data (75 Prozent), KI-gesteuerte Automatisierung (71 Prozent) und Predictive Analytics (72 Prozent).
Skepsis überwinden
Unter den Befragten zeichnet sich weiterhin eine gewisse Skepsis gegenüber gehypten Technologien ab. Während das Metaverse zu den meistgenannten Trends gehört, hat knapp ein Drittel (30 Prozent) keine spezifischen Pläne, es in ihre Unternehmensstrategie einzubinden. Als Grund nennt die Hälfte der Befragten, dass das Metaverse keine Relevanz für ihr Unternehmen habe.
Weniger Zurückhaltung zeigt sich beim Thema Web3: Mehr als ein Viertel (27 Prozent) der Befragten verfolgt bereits eine Integrationsstrategie und gut jedes dritte Unternehmen (30 Prozent) ist aktuell dabei, eine einzuführen. Für Unternehmen, die in den Aufbau strategischer Frameworks investieren wollen, sind der Aufbau digitaler Ökosysteme und Microservices weitere Schwerpunkte – hier planen 33 Prozent der Befragten, sie auf die eine oder andere Weise zu integrieren.
Mit Blick auf die wirtschaftlich unsichere Lage und sich ständig verändernde Prioritäten stehen Unternehmen vor der Herausforderung, herauszufinden, welche Aktivitäten den größtmöglichen Nutzen versprechen. Die Studie von Endava zeigt hier, dass die meisten Unternehmen die Vielzahl an aufkommenden Trends begrüßen, da sie Potenzial für strategische Investitionen bieten.
Jan Schütze, Senior Design Authority und Head of Development bei Endava in Berlin, kommentiert: „Wir sind uns alle der aktuellen Weltwirtschaftslage bewusst. Hier ist es jedoch besonders interessant zu beobachten, wie Unternehmen diese Krise überstehen wollen."
Man sehe zwar eine wachsende Skepsis gegenüber gehypten Technologien, es sei aber wichtig, das Gesamtbild nicht aus den Augen zu verlieren. Unternehmen schauen sich gezielt an, wo sie ihre Ressourcen sinnvoll investieren können und sollten, so Schütze.
Early Adopter profitieren
Technologien wie das Metaverse, digitale Zwillinge und Web3 mögen vielen auf den ersten Blick nicht besonders relevant erscheinen, aber oft liege das wohl eher daran, dass sie noch nicht ausreichend verstanden werden, erklärt er Experte weiter. Natürlich sollte jede Investition wohlüberlegt sein, aber es zeige sich immer wieder, was passieren kann, wenn sich Unternehmen auf veraltete Infrastrukturen verlassen – und welche Vorteile eine frühzeitige Implementierung innovativer Technologien und Verfahren mit sich bringe.
In unserer schnelllebigen Zeit sei es wichtig, mit den sich immer weiterentwickelnden Technologien Schritt halten zu können. Deshalb wollen Unternehmen verstärkt in flexible und auf ihre Bedürfnisse zugeschnittene Lösungen investieren, die nicht nur den heutigen, sondern auch künftigen Herausforderungen gerecht werden können, schließt Schütze.
Weitere Details zur aktuellen und geplanten Nutzung digitaler Technologien gibt es im vollständigen Emerging Technologies Report von Endava (in Englisch).
Themen:
LESEN SIE AUCH
Digitalisierungsschub wird Pandemie überdauern
Cloud-basierte Lösungen für smartere Kundenkonversationen
Um konkurrenzfähig zu bleiben und die Kundenzufriedenheit zu steigern, müssen Unternehmen eine relevante und personalisierte Konversationen schaffen. Ohne eine Neugestaltung der Kundenkommunikation ist dies nicht möglich.
Das sollte man jetzt zu generativen KIs wissen
Die Faszination für KI erreicht täglich neue Höhepunkte, ausgelöst durch aufregende Durchbrüche und wachsende Anwendungsgebiete. Doch stellen sich auch zunehmend kritische Fragen und vermehren sich die Bedenken. Ein Realitätscheck von Endava.
Digitales Finanzteam gesucht? So geht's!
Oftmals kosten die Digitalisierung und Automatisierung der Finanzabteilung einiges an Überwindung. Aber es lohnt sich! Denn mit einer strukturierten Herangehensweise lassen sich die Prozesse sinnvoll in Unternehmen integrieren, sparen Zeit und schaffen Transparenz. Ante Spittler, CEO von Moss, erklärt die notwendigen Schritte.
Unsere Themen im Überblick
Themenwelt
Wirtschaft
Management
Recht
Finanzen
Assekuranz
Digitalmacht ohne Substanz – Warum Europa beim KI-Wettlauf ins Hintertreffen gerät
Europa ruft nach Souveränität, investiert Milliarden, reguliert ambitioniert – und bleibt doch in der digitalen Peripherie. Trotz der politischen Verve, Künstliche Intelligenz zur strategischen Schlüsseltechnologie Europas zu erklären, ist das Bild ernüchternd: Die Substanz fehlt.
Mit KI zum digitalen Abschluss: die Bayerische und muffintech starten Pilotprojekt zur Antragsunterstützung
Die Versicherungsgruppe die Bayerische und das Technologie-Start-up muffintech starten ein gemeinsames Pilotprojekt zur digitalen Vertriebsunterstützung in der Sachversicherung. Im Zentrum steht der KI-Assistent LEA, der Kunden durch den Online-Antragsprozess begleitet und in Echtzeit Fragen beantwortet. Der erste Einsatz erfolgt im Bereich der Zahnzusatzversicherung, weitere Sparten wie die Hausratversicherung sollen kurzfristig folgen.
Wie KI-Agenten den Beratungsalltag neu definieren
Die Maklerarbeit verändert sich rasant: Digitale Assistenten auf KI-Basis übernehmen Routinetätigkeiten und ermöglichen so mehr Fokus auf Beratung und Beziehungspflege. Jonathan Posselt, Teamleiter KI bei Fonds Finanz, zeigt im Gastbeitrag, wie Maklerbüros schon heute die Weichen für die Zukunft stellen können. Der Text erschien zuerst im expertenReport 07/25.
Versicherungs-KI mit Potenzial – aber auch mit Vorbehalten
Viele Deutsche würden gerne Künstliche Intelligenz nutzen, um Versicherungsanträge schneller und einfacher zu erledigen. Auch bei der Vertragsanalyse zeigen sich viele aufgeschlossen. Doch sobald es um Gesundheitsdaten oder Schadensbewertungen geht, kippt die Stimmung.
Die neue Ausgabe kostenlos im Kiosk
Werfen Sie einen Blick in die aktuelle Ausgabe und überzeugen Sie sich selbst vom ExpertenReport. Spannende Titelstories, fundierte Analysen und hochwertige Gestaltung – unser Magazin gibt es auch digital im Kiosk.