Das vergangene Jahr war in vielerlei Hinsicht ein historisches, auch aus Investment-Sicht. Zentralbanken haben so viel Gold eingekauft, wie noch nie: Die Netto-Zukäufe der Notenbanken liegen bei etwa 1.140 Tonnen Gold – gegenüber dem Vorjahr ein Anstieg von 152 Prozent. Vor allem aufstrebende Mächte des Ostens investieren massiv in das begehrte Edelmetall – zeigt sich die Machtverschiebung auch bei den Goldvorräten?
Bei einem Ranking der Länder mit den größten Goldreserven stehen die USA nach wie vor unangefochten an der ersten Stelle, gefolgt von Deutschland, Italien, Frankreich und anschließend Russland. Ein Längsschnittvergleich führt allerdings deutlich vor Augen, dass sich etwas tut.
So lagen die Goldbestände der Bundesrepublik Deutschland im Jahr 2000 bei 3.468 Tonnen. 22 Jahre später sind es mit 3.355 Tonnen Gold zwar nur etwas weniger, doch andere Staaten haben im selben Zeitraum massiv zugekauft: China stockte die Bestände von 395 Tonnen auf 2.010 Tonnen auf, Russland stockte den Goldschatz von einst 384 Tonnen auf 2.298 Tonnen Gold auf. Auch Indien sowie die Türkei legten deutlich zu.
Zwar steigerten die Notenbanken ihre Goldzukäufe im Vorjahr besonders signifikant, doch scheint es sich keineswegs um einen kurzfristigen Trend zu handeln. Es ist bereits das 13. Jahr in Folge, in der es einen Netto-Zufluss gab.
Indes zeigen unterschiedliche Umfragen, dass die Einschätzungen bei den Finanzanalysten verhalten sind. Gemäß einer Erhebung der London Bullion Market Association gehen die Analysten im Jahr 2023 durchschnittlich von einem Goldpreis von 1.859 US-Dollar je Feinunze aus. Gemäß einer Befragung der Frankfurter Allgemeinen erwarten Finanzdienstleister im Mittel einen Jahresendkurs von 1.862 US-Dollar – also ein Wert nur geringfügig oberhalb des aktuellen Kurses.
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