In Krisenzeiten in die Beschäftigten investieren

© NDABCREATIVITY – stock.adobe.com

Obwohl zahlreiche Herausforderungen nun schon seit einiger Zeit der Wirtschaft zu schaffen machen, investieren immer mehr Unternehmen mit einer betrieblichen Krankenversicherung in ihre Beschäftigten. Gerade kleinere Firmen entdecken die Vorteile dieser unkomplizierten Zusatzabsicherung für sich.

Ein Gastbeitrag des Verbandes der Privaten Krankenversicherung (PKV)

Obwohl viele Unternehmen erneut ein schwieriges Jahr erwarten, suchen sie händeringend nach qualifiziertem Personal. In einer aktuellen Umfrage der Deutschen Industrie und Handelskammer gibt mehr als die Hälfte der rund 22.000 befragten Betriebe Schwierigkeiten bei der Stellenbesetzung an – ein Rekordwert. Um die Situation zu verbessern, fordern die Unternehmen von der Politik unterstützende Maßnahmen, vor allem klaren Bürokratie-Abbau und eine Stärkung der beruflichen Bildung.

Doch schon längst haben viele Unternehmen begonnen, die Rahmenbedingungen für ihre Angestellten in Eigenregie zu verbessern, um sich als Arbeitgeber Wettbewerbsvorteile zu verschaffen. Ein wichtiger Baustein dazu ist die betriebliche Krankenversicherung (bKV). Ende 2022 boten 22.300 Betriebe ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern diese Form der Zusatzkrankenversicherung an. Ein Plus von 22,5 Prozent. Die Zahl das Beschäftigen, die von einer bKV profitieren, stieg um 11,5 Prozent auf 1,8 Millionen.

Zunehmend nutzen Betriebe mit weniger Beschäftigten die bKV – dies zeigt der relative Zuwachs der Unternehmenszahlen, der stärker ausfiel als die Zahl der Beschäftigten. Die bKV lohne sich selbst für Kleinstunternehmen, bestätigt Holger Eich, Chef-Mathematiker beim PKV-Verband. Denn kleine Unternehmen erhalten unter Umständen zwar nicht ein speziell für sie angefertigtes Versicherungspaket. Aber gebe es für jedes Unternehmen zum Beispiel eine klassische Zahnzusatzversorgung.

Angesichts des zunehmenden Fachkräftemangels wird es für alle Betriebe – ungeachtet ihrer Größe – wichtiger, sich als interessanter Arbeitgeber zu präsentieren, der sich um seine Mitarbeiter kümmert. Das sieht auch Alexander Gunkel aus der Hauptgeschäftsführung der Deutschen Arbeitgeberverbände so: Es könne helfen, den Beschäftigten zusätzlichen Versicherungsschutz in der privaten Kranken- und Pflegeversicherung anzubieten. Unternehmen haben so die Möglichkeit sich als attraktive Arbeitgeber präsentieren, denen die soziale Absicherung ihrer Beschäftigten am Herzen liege.

Berichte aus der Praxis bestätigen diese Einschätzung: So ist laut Maike Theine, Human Resources Managerin bei GKN Powder Metallurgy, die bKV an bestimmten Standorten immer ein „sehr schönes zusätzliches Verkaufsargument.“ Bewerberinnen und Bewerber seien in Einstellungsgesprächen immer positiv überrascht. Das Unternehmen sichert über die bKV Zweibettzimmer und Chefarztbehandlung im Krankenhaus, eine Zahnzusatzversicherung sowie Vorsorgeuntersuchungen an. 

Für PKV-Verbandsdirektor Florian Reuther ist der Trend in der bKV auch ein Beleg dafür, dass die Wirtschaft ganz ohne gesetzliche Vorschriften oder Regulierungen Vereinbarungen treffen können, die Vorteile für alle bringen: „Das wachsende Interesse an der bKV zeigt, dass Unternehmen und Belegschaften auch in Krisenzeiten in Eigeninitiative Lösungsmöglichkeiten für zusätzliche Absicherungen finden.“

Bild (2): © Verband der Privaten Krankenversicherung e.V.