Noch immer gibt es deutlich weniger Frauen in Führungspositionen als Männer. Das UnternehmensNachfolgeZentrum Deutschland e.V. hilft, die Lücke zu schließen.
Das Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmen KPMG hat mit dem Institut für Mittelstandsforschung der Universität Mannheim eine Studie veröffentlicht, die belegt, dass circa 18 Prozent der Spitzenpositionen in mittelständischen Familienunternehmen von Frauen besetzt sind. Bei den DAX-30-Konzernen liegt der Frauenanteil in den Vorständen bei circa 12 Prozent. Der Wert nimmt sogar noch weiter ab, wenn alle 160 Unternehmen an der deutschen Börse betrachtet werden. Dann liegt der Frauenanteil in hohen Positionen nur noch bei acht Prozent.
Allerdings sind die geringen Werte nicht auf mangelnde Qualifikationen zurückzuführen. Laut einer Studie der Personalberatung Heidrick & Struggles, haben Frauen in führenden Positionen durchschnittlich höhere Bildungsabschlüsse als Männer in denselben Positionen. Sybille Teyke, Vorsitzende des UnternehmensNachfolgeZentrums (UNZD) weiß:
Auch hier zeigt sich, dass es enormes Potenzial gibt, das ausgeschöpft werden muss.
KPMG berichtet, dass Familienunternehmen, die von Frauen übernommen wurden, mindestens so erfolgreich, wenn nicht sogar erfolgreicher als von Männern geleitet werden. Die weiblichen Nachfolgerinnen erzielen durchschnittlich höhere Renditen.
Dennoch haben, laut Teyke, Frauen es häufig schwer, sich im Nachfolge- oder Gründungsprozess zu behaupten. Das will das UNZD ändern. Sie betont:
Wir stärken Frauen den Rücken und bereiten sie vor, damit die Chancen, die Geschäftsführung eines Unternehmens zu übernehmen, ausgeglichen sind.
Durch Beratungen ermutige das UNZD nicht nur Frauen zu Bewerbungen für Führungspositionen, sondern auch scheidenden Geschäftsführer*innen, eine heterogene Gruppe von potenziellen Nachfolger*innen in Betracht zu ziehen.
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