84 Prozent der jungen Erwachsenen wünschen sich, dass Gesundheit als eigenes Fach in der Schule unterrichtet werden soll. Vor fünf Jahren waren es mit 77 Prozent noch deutlich weniger. Das Ergebnis unterstreicht, dass junge Menschen ein Interesse an einem gesunden Leben haben.
Doch es fehlt die altersgerechte Vermittlung von Wissen über Gesundheitsthemen und Prävention. Dies zeigt die Studie „Zukunft Gesundheit 2021“ der vivida bkk und der Stiftung „Die Gesundarbeiter“. Für die Studie wurden 1.058 Bundesbürger zwischen 14 und 34 Jahren befragt.
Seit Jahren wird in Deutschland über ein Unterrichtsfach Gesundheit diskutiert – bislang ohne Erfolg. Jetzt fordert die große Mehrheit der jungen Erwachsenen, dass die Grundlagen für ein gesundes Leben nicht nur privat, sondern auch in der Schule gelegt werden müssen. Dr. Tanja Katrin Hantke, Gesundheitsexpertin der vivida bkk, sagt:
Bislang tauchen Gesundheitsthemen in den Lehrplänen nur sporadisch in bestimmten Klassenstufen auf, meist in Fächern wie Biologie oder Sport. Doch es fehlt eine konsequente altersgerechte Beschäftigung mit dem Thema Gesundheit durch alle Jahrgangsstufen hindurch.
Schüler fühlen sich zu wenig informiert
Falsche Ernährungsgewohnheiten, Bewegungsmangel, übermäßiger Medienkonsum sowie Probleme in der Schule, am Arbeitsplatz und in der Familie gehören heute zum Alltag vieler Jugendlicher und junger Erwachsener. Das beeinträchtigt ihre Gesundheit. 62 Prozent der 14- bis 17-Jährigen haben daher ein Bedürfnis, auch in der Schule über Gesundheitsthemen informiert zu werden.
Gesundheit wird erst bei Beschwerden interessant
In Kindheit und Jugend werden laut Dr. Hantke die Grundlagen für ein gesundes Leben gelegt. Hier müssen junge Menschen mit regelmäßigen Impulsen und professionellen Anleitungen unterstützt werden, die Verantwortung für ihre Gesundheit zu übernehmen, so Dr. Hantke. Drei Viertel der Schüler würden sich gerne gesünder ernähren und mehr Sport treiben. Doch Schüler und junge Erwachsene wissen zu wenig über Gesundheit.
Bislang informiert sich nicht einmal die Hälfte der Schüler vorbeugend über Gesundheitsthemen und Krankheiten, zeigt die Studie. Für 76 Prozent von ihnen werden Gesundheitsthemen heute erst relevant, wenn sie Beschwerden haben oder bereits erkrankt sind. Zudem nutzen junge Erwachsene vor allem Google: Drei Viertel recherchieren online nach Gesundheitsthemen – und stehen mit den Suchergebnissen oft allein da. Roland Frimmersdorf, Geschäftsführer der Stiftung Gesundarbeiter, führt aus:
Die Corona-Pandemie hat zusätzlich deutlich gemacht, wie wichtig Gesundheitskompetenz für die gesamte Gesellschaft ist.
Unterstützung für mehr Gesundheitskompetenz
Als bislang einzige gesetzliche Krankenkasse hat die vivida bkk (vormals „Die Schwenninger Krankenkasse“) 2012 eine Präventionsstiftung gegründet. Frimmersdorf dazu:
Die Stiftung versteht sich als Impulsgeber für Kinder und Jugendliche. Sie will ihnen das Rüstzeug geben, gut mit der wertvollen Ressource Gesundheit umzugehen.
Gemeinsam mit der vivida bkk fordert die Stiftung seit Jahren ein Schulfach Gesundheit und hat hierzu ein Positionspapier erarbeitet.
Themen:
LESEN SIE AUCH
Finanzielle Lage verschärft sich bei jungen Geringverdienern
Golden BU: Einstufung als Schüler bis Ende Juli möglich
HUK-COBURG fördert Verbraucherbildung für junge Menschen
Die HUK-COBURG unterstützt den "Fonds für Verbraucherbildung" der Deutschen Stiftung Verbraucherschutz mit 25.000 Euro. Aus dem Fonds werden unter anderem Aktivitäten zur Stärkung finanzieller Verbraucherbildung von Kindern und Jugendlichen gefördert.
Fluor-Polymere: Steht die Versicherungsbranche vor dem teuersten Schaden ihrer Geschichte?
Der Versicherungsbranche könnte der teuerste Versicherungsschaden ihrer Geschichte drohen. Es besteht das Risiko, dass Schadenersatz-Forderungen wegen extrem langlebiger per- und polyfluorierter Chemikalien (PFAS) zu größeren finanziellen Belastungen als der weltweite Asbest-Skandal werden könnten.
Unsere Themen im Überblick
Themenwelt
Wirtschaft
Management
Recht
Finanzen
Assekuranz
Recyclingbranche unter Feuer: Warum Entsorger kaum noch Versicherungsschutz finden
Brände in Recyclinganlagen nehmen wieder zu – und mit ihnen die Prämien. Für Vermittler stellt sich die Frage: Wer bietet überhaupt noch tragfähigen Versicherungsschutz für diese Hochrisiko-Branche? Die Hübener Versicherung bleibt eine der letzten Adressen mit Branchenspezialisierung.
Insolvenzverfahren bei ELEMENT Insurance AG: Wie über 300.000 Verträgen abgewickelt werden sollen
Die ELEMENT Insurance AG muss nach Überschuldung und Rückversicherer-Aus abgewickelt werden. Über 300.000 Verträge wurden bereits beendet, die Schadenbearbeitung läuft weiter. Insolvenzverwalter Friedemann Schade setzt auf digitale Tools und konstruktive Lösungen – auch im Streit mit einem ehemaligen Dienstleister.
PKV bleibt 2025 stabil – doch Prävention bleibt politische Baustelle
Die private Krankenversicherung (PKV) zeigt sich zum Wahljahr 2025 widerstandsfähig und finanziell solide. Das geht aus der aktuellen SFCR-Studie von Zielke Research hervor: Die durchschnittliche Solvency-II-Quote liegt bei beachtlichen 515,55 Prozent. Kein einziges der untersuchten Unternehmen unterschreitet die gesetzlichen Kapitalanforderungen – ein Signal für Stabilität und Verlässlichkeit in unsicheren Zeiten.
Wüstenrot & Württembergische trotzt Krisenjahr – starker Auftakt 2025 nährt Gewinnhoffnungen
Trotz massiver Unwetterschäden und steigender Kfz-Kosten hat die W&W-Gruppe 2024 mit einem Gewinn abgeschlossen – und startet 2025 mit starkem Neugeschäft optimistisch ins neue Jahr. Vorstandschef Junker sieht die Gruppe auf stabilem Kurs.