In Deutschland wurden aufgrund der Covid-19-Pandemie deutlich weniger Ehen geschlossen. Eine Studie zeigt außerdem weitere Auswirkungen wie zum Beispiel Verschiebungen des Hochzeitstermins.
Laut Daten des Statistischen Bundesamt (Destatis) hat sich die Covid-19-Pandemie merklich auf die Anzahl der Eheschließungen in Deutschland ausgewirkt. Insgesamt heirateten im Jahr 2020 in Deutschland 373.319 Paare. Im Vorjahr gab es in der Bundesrepublik noch 416.324 Eheschließungen und im Jahr 2018 heirateten mit 449.466 Eheschließungen sogar so viele Paare wie zuletzt im Jahr 1992. Wie sich die Covid-19-Pandemie in den Jahren 2020 und 2021 noch auf Hochzeiten ausgewirkt hat, zeigt die Hochzeitsstudie von kartenmacherei.de.
Teilgenommen haben an der Umfrage 1.653 verheiratete Personen aus Deutschland, die im Zeitraum vom 23.12.2020 bis 05.01.2021 zu verschiedenen Teilbereichen ihrer Hochzeit und ihrer Partnerschaft Fragen beantworteten. Untersucht wurden unter anderem der Heiratsgrund, Kosten und Trends der Feiern, die Familienplanung und die Flitterwochen. Die Studienautoren stellte anlässlich der Covid-19-Pandemie außerdem zusätzliche Fragen zur Stimmungslage der Teilnehmer.
Eheschließungen dank Online-Dating
Ein Großteil (80 Prozent) der Umfrageteilnehmer hat ihren Partner über Freunde, Hobbys oder die Arbeit kennengelernt. Das Internet wird aber auch bei ernsthaften Beziehungen zu einem immer wichtigeren „Ort“ bei der Partnersuche. Insgesamt lernte ein Fünftel (20 Prozent) der Befragten ihren Partner im Internet oder über eine Dating-App kennen. Bei den 26- bis 30-Jährigen war der Anteil (16 Prozent) überraschend gering. Bei den älteren Umfrageteilnehmern zwischen 36 und 40 Jahren lernten hingegen deutlich mehr Personen (43 Prozent) ihren Partner über das Internet kennen.
Finanzielle Gründe sind selten
Die meisten (97 Prozent) der Befragten gaben an, dass die Ehe als Symbol für Zusammengehörigkeit und Liebe ein wichtiger bis sehr wichtiger Grund für die Hochzeit ist. Es gibt aber auch rationale Gründe, die die Eheschließungen in Deutschland beeinflussen. Mehr als die Hälfte (55 Prozent) der Teilnehmer erklärte, dass sie sich auch aufgrund von rechtlichen Vertretungsvollmachten für die Ehe entschieden haben. Die Religion ist hingegen für viele Menschen (67 Prozent) kein relevanter Heiratsgrund mehr und auch steuerliche Vorteile sind bei den meisten Befragen (80 Prozent) nicht entscheidend für die Eheschließung.
Standesamtliche Hochzeiten bei fast allen Paaren
Kirchliche Trauungen werden in Deutschland immer seltener. Nur ein kleiner Teil (16 Prozent) der Befragten entschied sich für diese Form der Eheschließung. Der Trend zu einer sogenannten freien Trauung, die in der Regel von einer Person mit Trauerredner Ausbildung durchgeführt wird, setzte sich hingegen fort. Entschieden haben sich dafür neun Prozent der Umfrageteilnehmer. Fast alle Paare (94 Prozent) heirateten außerdem standesamtlich, was auch daran liegt, dass eine freie Trauung oder eine kirchliche Hochzeit allein nicht rechtskräftig ist.
Hochzeitsverschiebungen durch die Covid-19-Pandemie
Viele Paare (72 Prozent) mussten laut der Umfrage aufgrund der Covid-19-Pandemie ihre Hochzeit mindestens einmal verschieben. Bei mehr als einem Viertel (26 Prozent) kam es zu zwei Verschiebungen, zwei Prozent mussten ihre Hochzeit sogar dreimal oder öfter auf einen neuen Termin verlegen.
Günstigere Hochzeitsfeiern
Im Mittel waren Hochzeitsfeiern, die während der Covid-19-Pandemie stattfanden, deutlich günstiger als in den Vorjahren. Knapp ein Fünftel (19 Prozent) der Befragten investierte für ihre Hochzeitstorte, den übrigen Konditoreibedarf, die Hochzeitskleidung und die sonstigen Kosten lediglich 1.000 bis 4.000 Euro. Bei weiteren 19 Prozent der Paare kostete die Hochzeit zwischen 10.000 und 15.000 Euro. Nur ein kleiner Teil (5 Prozent) gab für die Hochzeit 20.000 Euro oder mehr aus.
Längere Ehe bei günstiger Hochzeit?
Wie eine Studie der Emory-Universität aus dem Jahr 2014 zeigt, ist eine günstige Eheschließung für das Hochzeitspaar jedoch nicht von Nachteil. Das Team um Hugo M. Mialon analysierte rund 3.000 Ehen und fand dabei heraus, dass eine Ehe umso länger hält und umso glücklicher ist, umso günstiger die Hochzeit ist. Als Grund für diesen Zusammenhang sehen die Wissenschaftler, dass teurere Hochzeiten bei vielen Paaren zu finanziellen Problemen führen, die später zu Stress führen. Besonders kritisch ist dies laut der Studie, wenn für die Hochzeit Schulden gemacht wurden.
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