Auch in diesem Jahr werden die eskalierenden Handelskonflikte anhalten und zu weiterer politischer und wirtschaftlicher Unsicherheit für international tätige Unternehmen führen, so die Political Risk Map 2020 von Marsh.
Auch in diesem Jahr werden die eskalierenden Handelskonflikte anhalten und zu weiterer politischer und wirtschaftlicher Unsicherheit für international tätige Unternehmen führen, so die Political Risk Map 2020 von Marsh.
Diese enthält Ratings für über 200 Länder und Gebiete, basierend auf der jeweils vorherrschenden kurz- und langfristigen politischen, wirtschaftlichen und operativen Stabilität. Darüber hinaus liefert sie eine Einschätzung, in welchen Regionen Risikoszenarien mit erhöhter Wahrscheinlichkeit eintreten werden.
Tobias Federkeil, Leiter Politische Risiken bei Marsh Deutschland, erläutert:
„Die diesjährige Political Risk Map lässt keinen Zweifel daran, dass geopolitisch und wirtschaftlich einige Herausforderungen auf uns zukommen. Für Unternehmen, die in der Lage sind, sich in diesem komplexen und dynamischen Risikoumfeld zurechtzufinden, ergibt sich jedoch auch so manches Geschäftssegment mit erheblichem Chancenpotenzial. Eine detaillierte Analyse der für ein Geschäftsmodell bestehenden Gefahren in Kombination mit einer Versicherung gegen politische Risiken kann den Unternehmen dabei helfen, ihr Risiko im Griff zu behalten und die Wachstumschancen, die weltweite Handels- und Investitionstätigkeiten eröffnen, dennoch auszuschöpfen.“
Kernaussagen der Political Risk Map 2020
Das Jahr 2019 wurde vom Übergang zu einer multipolaren Weltordnung mit den damit verbundenen vielfältigen Einschnitten bei Multilateralismus und Freihandel geprägt. Dieser Trend dürfte sich 2020 noch verstärken, zumal im November die Präsidentschaftswahl in den USA ansteht.
Die politische Risikolandschaft in Europa wird nach dem Brexit vor allem durch die Verhandlungen über die künftigen Beziehungen des Vereinigten Königreichs zu Europa bestimmt werden.
Der weltweit zweitstärkste Einbruch des kurzfristigen politischen Risikoindex (STPRI) war – nach dem Sudan – in Hongkong zu beobachten, nachdem monatelange Proteste dort die Beziehungen zur Zentralregierung in Peking auf die Probe gestellt hatten.
Auch die schwierigen Beziehungen zwischen den USA und Iran und die angespannte Lage zwischen Russland und dem Westen dürften uns 2020 weiter begleiten.
In mehreren lateinamerikanischen Ländern, darunter Kolumbien, Chile, Ecuador, Haiti, Bolivien und Argentinien, haben sich die STPRI-Werte verschlechtert, da der Balanceakt zwischen Wirtschaftsreformen und gesellschaftlicher Stabilität die dortigen Regierungen vor immer größere Schwierigkeiten stellt. Der STPRI-Wert für Brasilien ist gegenüber 2019 vor dem Hintergrund anhaltender investorenfreundlicher Wirtschaftsreformen hingegen gestiegen.
In Afrika sind die STPRI-Stände für Guinea, Mali und Südafrika momentan zwar noch unverändert gegenüber 2019, die anstehenden Wahlen in der Region könnten die politische Lage jedoch destabilisieren. Die afrikaweit stärkste Verbesserung des STPRI verzeichnet derweil Ruanda, wo anhaltendes Wirtschaftswachstum und ein stabiles Geschäftsumfeld das Bild prägen.
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