Wer zahlt wie viel für eine Risikolebensversicherung? Um das herauszufinden hat Finanztip die Preise für 30 Musterkunden für verschiedene Laufzeiten, Berufe und Hobbys abgefragt.
Für eine Versicherungssumme von 200.000 Euro über 20 Jahre lagen die Beiträge meist zwischen 100 bis 400 Euro im Jahr – in einigen Fällen verlangten Anbieter aber mehr als 1.000 Euro. Die Hannoversche, Huk24 und Europa schnitten insgesamt am besten ab. Auch die Cosmosdirekt war im Schnitt günstig, zeigte in einigen Fällen aber deutliche Preisausreißer.
Persönliche Merkmale entscheidend
Um einen Preis zu kalkulieren, stuft der Versicherer bestimmte persönliche Merkmale als Risiken ein, früher zu sterben. So zahlten laut Julia Rieder, Versicherungsexpertin bei Finanztip, Raucher beispielsweise mehr als doppelt so viel wie Nichtraucher.
Allerdings bewertet jede Versicherung Merkmale wie Alter, Hobbys und Beruf anders. Um einen günstigen Anbieter für die persönliche Situation zu finden, sollten daher Verbraucher Preise vergleichen.
Feste Versicherungssumme empfehlenswert
Der Klassiker ist eine Risikolebensversicherung mit gleichbleibender Summe. Liegt die Versicherungssumme bei 200.000 Euro, wird genau diese Summe ausgezahlt, egal zu welchem Zeitpunkt der Vertragslaufzeit der Versicherte stirbt. Es gibt auch Varianten mit fallender Versicherungssumme – zum Beispiel für Baukredite. Dabei sinkt die Summe im gleichen Maße wie die Restschuld des Kredits.
Angemessene Versicherungssumme wählen
Bei Krediten sollte die Höhe der Versicherungssumme mindestens die Restschuld abdecken. Da sich die Summe problemlos senken, aber schwieriger anheben lässt, sollte lieber die Versicherungssumme lieber großzügig angesetzt werden.
Julia Rieder dazu:
„Geht es Ihnen darum, die Familie abzusichern, überschlagen Sie, wie viel Geld monatlich fehlt, falls der Partner stirbt. Bedenken Sie dabei das Einkommen des Partners sowie bereits vorhandenes Vermögen.“
Ein Beispiel: Braucht die Familie im Todesfall jeden Monat 1.000 Euro und soll über 20 Jahre abgesichert werden, wird eine Versicherungssumme von etwa 240.000 Euro benötigt.
Einzelne Verträge sind flexibler
Für Verheiratete gibt es die sogenannte „verbundene Leben“, das ist ein gemeinsamer Vertrag. Allerdings gibt Julia Rieder zu bedenken, dass der Verbraucher mit einzelnen Verträgen flexibler ist, was die Laufzeit und die Versicherungssummen angeht und empfiehlt nicht verheirateten Paaren eine Über-Kreuz-Versicherung:
„Bei dieser Variante bekommen Sie von Ihrer eigenen Versicherung Geld, wenn der Partner stirbt. Wären Sie lediglich Begünstigter im Vertrag des Partners, würde hingegen Erbschaftssteuer fällig werden.“
Auf die Laufzeit achten
Auch wenn die Versicherung günstiger wird, je kürzer sie läuft, sollte der Vertrag so lange laufen, wie die Absicherung nötig ist – etwa bis der Kredit abgezahlt ist. Da kündigen meist einfacher ist, als die Laufzeit zu verlängern, sollte der Versicherungsnehmer die Laufzeit der Versicherung lieber etwas länger wählen.
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