Die Verbraucher in Deutschland kennen die Kosten einer privaten Altersvorsorge nur sehr vage. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Online-Umfrage des unabhängigen Marktforschungsinstituts INNOFACT AG im Auftrag der myLife Lebensversicherung AG unter 1.000 Bundesbürgern zwischen 18 und 65 Jahren.
Vor allem die Höhe der in den Verträgen einkalkulierten Provision für den Versicherungsvermittler ist kaum bekannt. So schätzten 57,3 Prozent der Befragten die Provision für einen über 30 Jahre laufenden Vertrag mit einer Beitragssumme von 36.000 Euro auf unter 500 Euro.
11,3 Prozent beantworteten die Frage mit 500 bis 999 Euro. 19,3 Prozent schätzten die Provision auf über 1.500 Euro. Der Mittelwert lag bei 770 Euro. Parallel hierzu wurde der zeitliche Arbeitsaufwand eines Finanzberaters im Zuge einer vollumfänglichen Altersvorsorgeberatung, inklusive Beratungsgespräch und Aufwand für Vor- und Nachbereitung, auf durchschnittlich rund 4 Stunden geschätzt. Holger Kreuzkamp, Vorstand der myLife Lebensversicherung AG führt dazu aus:
„Die Ergebnisse der Studie deuten darauf hin, dass viele Kunden die Höhe der tatsächlichen Vertriebskosten im Bereich der Lebensversicherung kaum kennen. Mit einer möglichst hohen Transparenz kann weiterführende Aufklärungsarbeit geleistet werden. Eine Möglichkeit kann die Honorarberatung sein, bei der die Vergütung transparent, individuell und leistungsbezogen vereinbart sowie separat abgerechnet wird.“
Viel Potenzial für Nettotarife
73,7 Prozent der Befragten hatten vor der Umfrage noch nie etwas von Nettoversicherungen gehört. Gleichzeitig hatten lediglich rund 9 Prozent angegeben, dass sie wissentlich diese Produkte bei ihrem Finanzberater oder ihrer Versicherungsgesellschaft abschließen können. Nach einer kurzen Erläuterung zu Nettoversicherungen gaben knapp 77 Prozent der Befragten an, dass eine Nettoversicherung für sie interessant sei.
Honorarbereitschaft durchaus vorhanden
In diesem Zusammenhang wurde auch die Frage gestellt, welche Bereitschaft für eine Honorarzahlung bei dem genannten Musterfall und einem wirtschaftlichen Vorteil bei der Ablaufleistung von mehr als 10.000 Euro zu Gunsten des Nettoprodukts besteht. Im Durschnitt waren die Teilnehmer bereit, ein Honorar von 726 Euro zu zahlen, das in der Höhe der durchschnittlichen Einschätzung zur Provisionshöhe innerhalb der Studie entspricht. Fast 20 Prozent gab bei dieser Frage an, mehr als 1.000 Euro als Honorar zahlen zu wollen.
Holger Kreuzkamp, Vorstand der myLife Lebensversicherung AG, k0mmentiert abschließend: „Die Angaben spiegeln unsere täglichen Erfahrungen wider. Die Studie ist ein weiterer und unabhängiger Beweis, dass Kunden entgegen einzelner Thesen sehr wohl bereit sind, ein Honorar zu zahlen."
Themen:
LESEN SIE AUCH
Einfirmenvermittler wieder führend beim Vertrieb von Lebensversicherungen
Nachdem Banken 2021 erstmals führender Vertriebsweg für das Neugeschäft mit Lebensversicherungen nach APE in Deutschland waren, hatten die Einfirmenvermittler 2022 mit 34 Prozent wieder den größten Anteil am Vertrieb von Lebensversicherungen in Deutschland.
Neue EU-Vorschriften für den Kleinanlegerschutz
Die EU-Kommission hat ihren Gesetzesentwurf für eine Kleinanlegerstrategie vorgelegt. Dieses zielt darauf ab, die Beteiligung von Kleinanlegern an den EU-Kapitalmärkten zu fördern und so die Kapitalmarktunion zu stärken. Die Verbände kommentieren das Paket durchaus kritisch.
Vergütung sollte nicht durch Verbote gesteuert werden
Sowohl Provisions- als auch Honorarberatung haben ihre Daseinsberechtigung. Bei einer transparenten Beratung und einem gleichberechtigten Nebeneinander regelt letztlich der freie Markt, welche Vergütungsform gewählt wird und das zum Vorteil aller am Prozess Beteiligten.
Altersarmut: Vor allem Frauen haben Beratungsbedarf
Das Vertrauen der Deutschen in die Finanzbranche ist zwar insgesamt nur gering ausgeprägt. Dennoch spielt die persönliche Beratung bei Frauen eine gewichtige Rolle. Finanzberater, die Frauen nicht proaktiv ansprechen, vernachlässigen die Hälfte ihres Kundenpotenzials.
Unsere Themen im Überblick
Themenwelt
Wirtschaft
Management
Recht
Finanzen
Assekuranz
Kooperation statt Konkurrenz: Bayerische und BarmeniaGothaer bündeln Kräfte bei compexx
Die Bayerische und die BarmeniaGothaer starten eine exklusive strategische Partnerschaft – über die Plattform compexx Finanz AG. Was die beiden Versicherer mit ihrem Zusammenschluss planen und warum sie den Markt damit neu strukturieren wollen.
„Verkäufer sind die neuen Influencer“
Wer im Vertrieb erfolgreich sein will, darf nicht mehr nur auf gute Gespräche im Konferenzraum oder geschickte Verhandlungen am Telefon setzen. Das weiß auch Sales-Experte Devin Vandreuke. Im Gastbeitrag zeigt der Unternehmensberater, auf welche Taktiken und Fähigkeiten es im Vertrieb heute ankommt.
Online-Marketing im Vertrieb: Selbsthilfe-Ansätze bremsen Erfolg
Webinare, Video-Kurse, Workbooks: Die Versicherungsbranche ist in den letzten 10 Jahren in Sachen Online-Marketing-Schulungs-Content nicht unterversorgt worden. Im Gegenteil, es gibt mehr als genug und auch sehr viele sehr gute Angebote. Trotzdem haben es nur sehr wenige umgesetzt und das wollen die OMGV und futureworXs mit einem neuen Ansatz gezielt ändern.
BaFin rügt Vertrieb von Nettopolicen – BVK fordert Versicherer zu mehr Verantwortung auf
Eine Untersuchung der BaFin deckt erhebliche Defizite beim Vertrieb von Nettopolicen auf – von unzureichender Kundenaufklärung bis zu fehlender Transparenz bei Kickback-Zahlungen. Der BVK fordert nun ein Umdenken bei den Versicherern.
Die neue Ausgabe kostenlos im Kiosk
Werfen Sie einen Blick in die aktuelle Ausgabe und überzeugen Sie sich selbst vom ExpertenReport. Spannende Titelstories, fundierte Analysen und hochwertige Gestaltung – unser Magazin gibt es auch digital im Kiosk.