Bankenforum 2019: aktuelle Herausforderungen der Finanzbranche

Bankenforum 2019 zeigte Herausforderungen auf
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Auf dem Bankenforum 2019 der Versicherungsgruppe die Bayerische tauschten sich Experten über die aktuellen Herausforderungen der Finanzbranche aus.

Laut dem Präsidenten der Hauptverwaltung der Deutschen Bundesbank in Bayern, Franz Josef Benedikt, mangelt es Europa an einem Konzept, wie die Staatsverschuldungen nachhaltig reduziert werden können.

Dabei ist das zentrale Problem, dass die Zinsen der Staatsanleihen sich von der Bonität der Mitgliedsländer entkoppelt haben. Auch Hoffnungen auf eine baldige Zinserhöhung versetzt Franz Josef Benedikt einen Dämpfer: Mit einer ersten Erhöhung könne „frühestens Anfang 2020“ gerechnet werden.

Währungsraum vor schwierigen Herausforderungen

Der Bundesbanker sieht den gemeinsamen Währungsraum vor schwierigen Herausforderungen. In der Krise habe sich die Europäische Zentralbank als einziger handlungsfähiger Akteur erwiesen. Der wirtschaftspolitische Handlungsraum sei zu eng. Einer Stabilisierung der Europäischen Währungsunion stehe die unzureichende Wettbewerbsfähigkeit vieler EU-Mitgliedsländer weiterhin im Wege. Auch das Bankensystem zeige sich zu Beginn der Finanzkrise als wenig widerstandsfähig. Die erhöhten Anforderungen an die Eigenmittelausstattung der Banken würden sich heute jedoch positiv auswirken. Die Verallgemeinerung von Staatsschulden ohne Eingriffs- oder Mitwirkungsrechte seien jedoch nach wie vor eine große Gefahr. Somit gehe es um „nicht mehr und nicht weniger als das Überleben der Europäischen Währungsunion“.

Franz Josef Benedikt dazu:

„Wir müssen der Bindungswirkung der europäischen Verträge wieder mehr Geltung verschaffen.“

Die disziplinierende Wirkung der Märkte sei wiederherzustellen. Staatsanleihen seien künftig wie andere Kredite zu behandeln, sodass Risiko und Rendite wieder in einem ausgewogeneren Verhältnis zueinander stünden.

Folgen des Klimawandels bedrohen Finanzindustrie

Thomas Loster, Diplom-Geograf und Geschäftsführer der Münchener Rück Stiftung, machte in seinem Vortrag klar, dass die Folgen des Klimawandels auch die Finanzindustrie akut bedrohen. In Anbetracht des zu erwartenden „massiven Anstiegs von klimabedingten Naturkatastrophen“ stünden selbst branchenführende Rückversicherer vor potentiell existenzbedrohenden Herausforderungen.

Volker Eisele, Leiter Bankenvertrieb der Bayerischen, im Nachgang der Veranstaltung, sagt:

„Als prominente Experten ihres Gebietes lieferten die Referenten eine ausgezeichnete Basis für die sich im Anschluss an die Vorträge entfaltenden regen Diskussionen des anwesenden Fachpublikums.“

Zu den weiteren Referenten des ersten Bankenforums der Bayerischen, das in der Börse München stattfand, zählten: Dr. Bert Van Roosebeke (Leiter der Abteilung Finanzmärkte am Centrum für Europäische Politik) sowie Ralf Gladis (Mitbegründer und Geschäftsführer des international führenden Payment Service Providers Computo).