Anstatt neu zu erfinden, ist das Ziel der meisten Digitalisierungsinitiativen von Versicherungen und Maklern, den Status quo ihrer Daten und Prozesse zu verbessern. Dies zeigt eine Umfrage auf dem EY Innovalue Versicherungs-Roundtable.
61 Prozent der Initiativen konzentrieren sich dabei auf die Optimierung und 25 Prozent auf die Transformation von Bestandsdaten- und -prozessen. Aber nur 14 Prozent der Digitalisierungsinitiativen verfolgen das Ziel, Versicherung „neu zu erfinden“.
Christian Mylius, Partner & Managing Director bei EY Innovalue, sagt:
„Die gesamte Branche bemüht sich zwar um effektive und moderne Prozesse. Doch es reicht noch nicht, um den Status quo deutlich zu verbessern. Hingegen sollten die Einführung und Umsetzung professioneller Data Analytics Konzepte in Verbindung mit künstlicher Intelligenz in den Fokus rücken. Nur so haben Versicherungen und Makler eine Chance, auch in Zukunft profitabel und zur Zufriedenheit der Kunden zu wirtschaften.“
Internet-Giganten als größte Bedrohung
Fast die Hälfte der Befragten gibt an, dass die größte Gefahr für ihre jeweiligen Geschäftsmodelle von internationalen Technologie-Konzernen wie Amazon oder Google ausgeht. Denn die Tech-Giganten recyceln nicht, sondern implementieren neue und volldigitale Prozesse in Verbindung mit einem hoch professionellem Datenmanagement.
Als weitere Bedrohung nehmen deutsche Versicherer zudem Ökosysteme, wie Connected Living oder Mobility, sowie asiatische Versicherer war– wenn auch mit großem Abstand.
Die Befragten schätzen im Gegensatz dazu die Bedrohung von neu gegründeten Insurtechs als eher gering ein. Grund dafür ist, dass der deutsche Versicherungsmarkt über Jahrzehnte komplex gewachsen ist und inzwischen Kooperationen zwischen etablierten Versicherern und Insurtechs häufiger sind als anfängliche Verdrängungsszenarien.
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