Das größte europäische Naturgefahrenereignis im vergangenen Jahr war der Sturm Friederike mit versicherten Schäden in Höhe von rund zwei Milliarden Dollar, so der von Willis Re veröffentlichte Report Summary of Natural Catastrophe Events 2018.
Insgesamt lagen mit rund 72 Milliarden Dollar die versicherten Schäden aus großen Naturkatastrophen im Jahr 2018 nur geringfügig über dem Jahresdurchschnitt seit 2011.
Thomas Kiessling, Head of Catastrophe Analytics DACH bei Willis Re in Deutschland, sagt:
„Anders als in den Vorjahren, in denen einzelne Naturkatastrophen einen hohen Anteil an den gesamten Versicherungsschäden ausmachten, erlebte die Branche 2018 eine Vielzahl von kleineren und mittleren Naturkatastrophen. So haben sich eine Reihe von Milliardenschäden zu einem kostspieligen Katastrophenjahr 2018 summiert. Auch wenn die Schäden – mit Ausnahme der großen kalifornischen Waldbrände – durchaus innerhalb der modellierten Erwartungen lagen, ist die Häufigkeit der Ereignisse dennoch ungewöhnlich.“
Neben Friederike führten in Deutschland weitere Stürme wie Burglind sowie eine Reihe von Unwettern zu starken Schäden. Die (Rück-)Versicherungsbranche hat innerhalb von zwei Jahren Schäden durch Naturkatastrophen in Höhe von mehr als 200 Milliarden Dollar absorbiert.
Thomas Kiessling dazu:
„Die Situation war eine große Herausforderung für traditionelle Rückversicherer und insbesondere den Markt für Insurance-Linked-Securities. Insgesamt aber bleibt die Kapitalisierung der Branche sehr solide.“
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