Was fürchten Führungskräfte am meisten?

Manager fürchten Cyberangriffe und Datenverlust
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Im vergangenen Jahr waren Cyberangriffe und Datenverlust die größten Risiken für Führungskräfte, zeigt der Report „D&O: Personal Exposure to Global Risk“ von Willis Towers Watson und der Anwaltskanzlei Allen & Overy.

Der D&O-Report analysiert seit 2012 die sich wandelnde Risikokultur des oberen Managements von Unternehmen. Der Rückblick auf die letzten Jahre zeigt, dass die Haftungsrisiken für die Unternehmensleitung stetig zunehmen.

Mathias Pahl, Head of Corporate Risk and Broking bei Willis Towers Watson, dazu:

Mathias Pahl, Head of Corporate Risk and Broking, Willis Towers Watson

„Das Risiko von Cyberangriffen und Datenverlust hat inzwischen regulatorische Untersuchungen als oberste Priorität der Vorstände abgelöst. Mehr als die Hälfte der befragten Unternehmen haben angegeben, im vergangenen Jahr einen signifikanten Cyberangriff oder einen erheblichen Datenverlust erlitten zu haben. Zum Vergleich: 2017 lag dieser Wert nur bei 30 Prozent.“

52 Prozent der Befragten bezeichnet das Risiko von Datenverlust, Datenverletzung oder Risiken im Zusammenhang mit der DSGVO als sehr oder äußerst besorgniserregend. Rund 50 Prozent gaben an, dass Cyberangriffe ihnen das gleiche Maß an Respekt einflößen.

Breites Spektrum der potenziellen Haftungsquellen

Für Manager ist das Spektrum der potenziellen Haftungsquellen so breit wie noch nie. Es reicht von Gesundheit und Sicherheit über kriminelle Aktivitäten bis hin zu einem erhöhten Risiko für Beschäftigungsansprüche und aus dem Klimawandel. Als eine weitere zentrale Bedrohung wird das zunehmend professionelle Vorgehen der Klägeranwälte gesehen, welche Ansprüche gegen Manager weltweit geltend machen.

Mathias Pahl sagt:

„Noch nie zuvor war es für Führungskräfte wichtiger, sich über den Umfang ihres persönlichen Haftpflichtschutzes im Klaren zu sein.“

Zusammenfassung der Ergebnisse

Zu den drei größten Bedenken gehören auch die regulatorischen Risiken. So haben 43 Prozent der großen Arbeitgeber und 38 Prozent der börsennotierten Unternehmen in den vergangenen zwölf Monaten einen regulatorischen Anspruch unter Beteiligung einer Führungskraft festgestellt.

60 Prozent der Befragten gaben an, dass sich der regulatorische Fokus auf die persönliche Verantwortung der Direktoren auf deren Entscheidungsprozesse auswirkt.

Bei den börsennotierten Unternehmen zeigen sich 72 Prozent besorgt über das aktuelle Wirtschaftsklima und 72 Prozent über geopolitische Risiken, was einen Anstieg um 13 Prozent gegenüber dem Vorjahr ausmacht.

Für 37 Prozent der Befragten stellen Gesundheits- und Sicherheitsvorschriften, die sich auf das Geschäft eines Unternehmens auswirken, ein Risiko dar. 2017 lag dieser Wert noch bei 18 Prozent.

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