Bei Pflegebedürftigkeit decken die gesetzlichen Leistungen nicht immer die nötigen Mittel ab. Eine private Pflegetagegeldversicherung kann hierbei helfen. Das Deutsche Institut für Service-Qualität (DISQ) hat im Auftrag des Nachrichtensenders n-tv Versicherer unter die Lupe genommen und herausgefunden, wer das beste Preis-Leistungs-Verhältnis bietet.
Dafür wurden 31 Unternehmen analysiert, die eine private Pflegetagegeldversicherung ohne staatliche Förderung anbieten. Die Prüfung und Bewertung der Tarife erfolgte im Rahmen einer Kooperation mit der Ratingagentur Franke und Bornberg.
Sechs Versicherer „sehr gut“
Die Branche überzeugt insbesondere in der Leistungsbewertung der Ratingagentur Franke und Bornberg. Ein differenziertes Bild ergibt allerdings die Gesamtbetrachtung, die auch Kosten und Auszahlungshöhe miteinbezieht – die Qualitätsurteile der einzelnen Versicherer reichen von „sehr gut“ bis „ausreichend“.
Höhere Beiträge, mehr Leistung
Zwischen den Versicherungen gibt es große Kostenunterschiede. So lassen sich durch die Wahl des günstigsten anstelle des teuersten Anbieters im Schnitt rund 60 Prozent der Kosten sparen.
Wem eine niedrige Prämie wichtig ist, muss mit teils deutlich geringeren Geldbeträgen im Pflegefall rechnen. Denn keiner der untersuchten Versicherer kam sowohl bei den Kosten als auch zugleich bei den ausgezahlten Leistungen unter den Top 3 der analysierten Tarife.
Markus Hamer, Geschäftsführer des Deutschen Instituts für Service-Qualität, dazu:
„Vor dem Vertragsabschluss sollte der Verbraucher die gravierenden Unterschiede bei der Auszahlungshöhe beachten. So liegt die Spanne der ausgezahlten Leistungen beispielsweise im Pflegegrad 1 zwischen 75 und 1.500 Euro – sowohl bei der ambulanten wie auch stationären Pflege.“
Testsieger ist …
Die beste Pflegetagegeldversicherung hat Hanse-Merkur mit dem Qualitätsurteil „sehr gut“. In der Leistungsbewertung erzielt kein Versicherer ein besseres Ergebnis. Zudem liegt das Einsparpotenzial bei den Monatsbeiträgen gegenüber dem jeweils teuersten Tarif je nach Kundenprofil bei bis zu 61,1 Prozent.
Hinsichtlich der ausgezahlten Leistungen überzeugt Hanse-Merkur vor allem bei der stationären Pflege in den Pflegegraden 2, 3 und 4.
Auf Platz zwei landet die Concordia, auch mit einem sehr guten Gesamtergebnis. In der Leistungsbewertung erreicht der Anbieter mit den besten Punktwert. Bei den ausgezahlten Leistungen liegt das Unternehmen unter den Top-3-Anbietern. Ab Pflegegrad 2 werden in der stationären wie auch in der ambulanten Pflege 1.500 Euro pro Monat an Pflegebedürftige ausgezahlt.
Auf dem dritten Rang platziert sich Barmenia, ebenfalls mit dem Qualitätsurteil: „sehr gut“. Für die drei untersuchten Kundenprofile liegen die Kosten durchweg unter den durchschnittlichen Monatsbeiträgen der Branche. Zudem zählt das Versicherungsunternehmen in der Leistungsbewertung von Franke und Bornberg zu den besten Anbietern.
Die Top 20
- Platz 1: Hanse-Merkur: 87,7 Punkte, Qualitätsurteil sehr gut
- Platz 2: Concordia: 83,3 Punkte, Qualitätsurteil sehr gut
- Platz 3: Barmenia: 83,2 Punkte, Qualitätsurteil sehr gut
- Platz 4: Nürnberger: Punkte, Qualitätsurteil sehr gut
- Platz 5: Inter: Punkte, Qualitätsurteil sehr gut
- Platz 6: Deutsche Familienversicherung: Punkte, Qualitätsurteil sehr gut
- Platz 7: Allianz: Punkte, Qualitätsurteil gut
- Platz 8: Gothaer: Punkte, Qualitätsurteil gut
- Platz 9: Hallesche: Punkte, Qualitätsurteil gut
- Platz 10: Bayerische Beamtenkrankenkasse und UKV: 77,4 Punkte, Qualitätsurteil gut
- Platz 12: Deutscher Ring: 76,7 Punkte, Qualitätsurteil gut
- Platz 13: DKV: 74,6 Punkte, Qualitätsurteil gut
- Platz 14: Württembergische: Punkte, Qualitätsurteil gut
- Platz 15: AXA: Punkte, Qualitätsurteil gut
- Platz 16: Signal Iduna: Punkte, Qualitätsurteil gut
- Platz 17: HUK-Coburg: Punkte, Qualitätsurteil gut
- Platz 18: ARAG: 70,1 Punkte, Qualitätsurteil gut
- Platz 19: Continentale: 69,8 Punkte, Qualitätsurteil befriedigend
- Platz 20: PAX Familienfürsorge: 69,2 Punkte, Qualitätsurteil befriedigend
Über die Studie
Der Test beinhaltete eine Leistungsbewertung, eine Kostenanalyse sowie eine Erfassung der Höhe der ausgezahlten Leistungen.
Die Analyse der Tarife basierte auf drei Kundenprofilen für gesunde Versicherte im Alter von 30, 45 und 60 Jahren. Die Erhebung der Daten beruhte auf verbindlichen Angaben der Unternehmen, wie den gedruckten Versicherungsbedingungen oder dem Versicherungsschein (Stand der Daten: September 2018).
Bild: © pressmaster / fotolia.com
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